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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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Sie mir das, Halmeoni «, bat Soo-Ja und nannte sie dabei »Großmutter«. Ihre Stimme bebte ein wenig. »Ich bin sehr verzweifelt. Und ich weiß, dass Sie das wissen, weil ich gehört habe, wie Sie mit der Ladeninhaberin sprachen. Wenn Sie mir also etwas erzählen können, dann bitte ich Sie darum. Aber vergeuden Sie meine Zeit nicht.« Soo-Ja tat, als wollte sie wieder gehen, aber sie spürte, dass die alte Frau sie durchschaut hatte. Sie hätte sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegen können, selbst wenn sie gewollt hätte.
    »Gestern brauchte ich eine Zigarette«, begann die alte Frau. »Normalerweise hole ich sie mir hier.« Sie deutete hinter sich auf das Tabakgeschäft. Soo-Ja bemerkte zum ersten Mal, wie klein es war. Die Regale waren nur halb voll, und an der Wand hing das Poster eines amerikanischen Cowboys. »Aber aus irgendeinem Grund beschloss ich, zu einem anderen Tabakladen zu gehen, der ein Stück weiter von meinem Haus entfernt ist. Ich wusste nicht, warum. Aber jetztweiß ich es.« Sie grinste und enthüllte ihre gelben Zähne, die an manchen Stellen bereits abgebrochen waren.
    »Was haben Sie gesehen?«, fragte Soo-Ja.
    »Ich bin ein sehr aufmerksamer Mensch. Ich sehe mehr als ich sehe … Andere Frauen in meinem Alter brauchen eine Brille, um das zu erkennen, was direkt vor ihnen liegt. Aber wenn ich eine Brille hätte, würde ich weniger sehen. Ich schaue nicht bloß. Ich beobachte.«
    »Und was haben Sie beobachtet?« Soo-Ja zitterte beinahe.
    »Einen Mann mit einem kleinen Kind. Nun gibt es viele Männer mit kleinen Kindern, aber die beiden sind mir aufgefallen. Sehen Sie, ich saß gerade auf dem Bordstein und genoss meine Zigarette, und so hatte ich einen sehr guten Blick. Da sah ich den Mann. Er trug recht schäbige Kleider, nur eine einfache Jacke mit schwerem Futter. Aber das Mädchen sah aus wie eine Puppe, wie aus dem Ei gepellt. Sie war sehr sorgfältig zurechtgemacht. Ich erinnere mich, dass ihre Jacke ein kleines gesticktes Vogelmuster hatte … « (Soo-Jas Herz hüpfte, als sie das Detail mit dem Vogelmuster hörte – sie hatte es niemandem erzählt, weil sie es selbst vergessen hatte) »… und da war noch etwas anderes. Sie sah nicht so aus, als wäre sie aus der Nachbarschaft. Und darum wusste ich, dass diese beiden – der Mann, der übrigens um die Vierzig sein muss, und dieses kleine Mädchen – nicht zusammengehörten. Und warum trug er sie auf dem Arm? Das Mädchen war groß genug, um zu laufen. Alle diese Kleinigkeiten weckten mein Interesse, und darum habe ich sie beobachtet, als sie in die Sul-jib neben dem Tabakgeschäft gingen.
    Also, ich bin ihnen nicht in diese Bar gefolgt, aber ich habe gehört, wie er mit der Frau an der Theke geredet hat, die anscheinend seine Ehefrau war. Ich konnte nicht viel erkennen, aber als er die Tür öffnete, merkte ich, dass da noch mehr Räume waren, wo sie vermutlich schliefen. Dann hörte ich das Gezeter der Frau, die mit dem Mann schimpfte, und zwar wegen des Kindes, und das fing dann an zu weinen. In dem Moment war ich mir ganz sicher, dass es nicht sein Kind war. Es war ein lautes Wehklagen, voll Temperament. Dieser Schrei war für mich gedacht, ich sollte ihn hören. Die Kleine wusste, dass ich da draußen war, unsichtbar für alle anderen, und sie sprach mit mir. Dann ging ich. Und ich begann zu warten. Sehr geduldig. Weil ich wusste, dass irgendwann die Mutter des Kindes zu mir kommen würde. Also Sie. Ich saß den ganzen Tag draußen, ging umher und wartete. Und endlich kamen Sie. Als ich Sie sah, wusste ich sofort Bescheid, noch bevor Joon-Hos Mutter mir das Mädchen beschrieben hatte. Sogar bevor sie mir sagte, wer Sie sind. Darum ist es nicht nur Glück, sondern genaue Beobachtung. Sie haben erkannt, dass ich mehr war als bloß eine alte Frau, die ihre Zigarette rauchte. Und ich habe gesehen, was Sie sind, nämlich eine Frau, die ihr Kind unendlich liebt.«
    Jetzt keuchte Soo-Ja vor Aufregung und musste die Tränen zurückdrängen. »Wo ist diese Sul-jib? Sagen Sie mir bitte, wo sie ist.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Kind«, tröstete die alte Frau und streckte die Hand nach ihr aus. Soo-Ja war überrascht, wie warm sie sich anfühlte. »Ich werde Ihnen eine Karte zeichnen. Aber worauf? Auf Ihren Arm? Wie wäre es hier, auf Ihrer Handfläche? Auf diese Art werden Sie die Karte nicht verlieren, und Sie brauchen nur den Linien zu folgen.«
    »Danke«, sagte Soo-Ja und nickte der Frau zu.
    »Sie müssen allerdings

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