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Was dein Herz nicht weiß

Was dein Herz nicht weiß

Titel: Was dein Herz nicht weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Park
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Mütter werden uns helfen wollen. Sie haben eine Antenne dafür, wenn ein Kind nicht zu einem Erwachsenen gehört.« Soo-Ja war erstaunt über ihre eigene Kaltschnäuzigkeit, nachdem sie noch in der Nacht so verzweifelt gewesen war. Aber es war eine gefährliche Kaltschnäuzigkeit: Ein falsches Wort, und sie würde zusammenbrechen.
    Doch sie hatte etwas in der Tasche, das ihr Selbstvertrauen gab, ein gewisses Gefühl der Sicherheit vermittelte. Bevor sie mit Yul aus der Praxis gegangen war, hatte sie seinen Rezeptblock gestohlen. Für den Fall, dass sie Hana nicht finden würde – was für ein schrecklicher Gedanke – , wusste sie genau, welche Tabletten sie sich besorgen musste.
    »Wann hast du zum letzten Mal etwas gegessen?«, wollte Yul von ihr wissen.
    Sie hatten sich stundenlang über den Markt gearbeitet. Soo-Ja hatte nahezu jedes Lebewesen befragt, sogar die Kinder, die sehr neugierig waren, aber lebhaft den Kopf schüttelten. Soo-Ja hatte sogar gehört, wie einige Leute behaupteten, sie wäre verrückt, und diese Tochter würde gar nicht existieren.
    Oh, sie existiert sehr wohl, dachte Soo-Ja. Wie konnte sie ihnen nur begreiflich machen, dass ihr Kind das schönste und kostbarste von allen war; ein Kind, das so schnell lachte, wenn man es kitzelte, und das vor Vergnügen kreischte, wenn man es hochnahm? Sie liebte ihre Tochter und hatte geglaubt, auf ewig in dieser Liebe zu leben, für den Rest ihrer Tage.
    »Soo-Ja, du musst etwas essen. Du kannst so nicht weitermachen«, fuhr Yul fort. Sie überhörte seine Bemerkung und näherte sich einer Frau, um sie nach Hana zu fragen. »Du hast weder gefrühstückt noch zu Mittag gegessen. Wir werden an diesem Nudelimbiss anhalten, und du wirst etwas essen.«
    Soo-Ja schaute Yul an, als wäre er das unvernünftigste Wesen, dem sie je begegnet war, und schüttelte den Kopf. Seit mehr als vierundzwanzig Stunden hatte sie nichts gegessen, verspürte aber keinen Hunger. »Geh alleine essen. Ich bleibe hier.«
    »Nein, bitte.« Yul griff nach ihrem Arm.
    Soo-Ja schaute ihn an und sah die Besorgnis in seinem Gesicht. Sie war keine Superheldin wie die in den Radiosendungen, sie war ein menschliches Wesen – das wurde ihr nun doch bewusst. Ohne ein weiteres Wort ließ sie sich zu dem Nudelimbiss führen, der nur ein paar Meter entfernt war. Aus den Töpfen stieg der Duft von Tofu.
    Sie setzten sich eine Armlänge vom Koch entfernt an einen der zwei kleinen Tische, neben ein Teenagerpaar. Die Gäste saßen so eng gedrängt, Ellbogen an Ellbogen, dass sie genauso gut eine einzige Tischgesellschaft hätten sein können. Soo-Ja sprach nicht mit Yul. Sie lauschte lieber dem Zischen der Grillpfanne und dem Pfeifen des Kessels und sah zu, wie die Klöße braun wurden und von der Pfanne auf die Teller sprangen. Der Koch stellte ihr das Essen hin ohne eine Miene zu verziehen. Dafür lächelte seine Tochter – Soo-Ja hatte zuvor gehört, wie sie ihn Appagenannt hatte – sie strahlend an, als sie ihre Becher mit Wasser füllte.
    »Bitte sehr, Ajeossi «, sagte sie ehrerbietig und reichte Yul sein Glas. Soo-Jas Glas war schon voll, aber die Kellnerin wollte ihr noch ein Kompliment machen. »Ajumma,das ist ein sehr hübscher Schal.«
    Soo-Ja nickte schwach, wobei sie still zu verstehen gab, dass sie sich nicht unterhalten wollte. Das Mädchen, das etwa dreizehn oder vierzehn Jahre alt sein musste, bemerkte es jedoch nicht und blieb bei ihr stehen, die Hände lässig in die Hüften gestemmt. Sie spielte die Gastgeberin ein wenig zu gut, benahm sich eher wie die Frau des Kochs als wie seine Tochter. Soo-Ja fragte sich, ob das Mädchen an diesem Tag die kranke Mutter vertrat und bloß das wiederholte, was diese normalerweise zu den Kunden sagte. Vielleicht aber ahmte sie überhaupt niemanden nach. Vielleicht gab es gar keine Mutter – vielleicht war sie gestorben oder weggegangen – , und die Tochter hatte schon immer dem Vater geholfen, indem sie an seiner Seite die Kunden bediente und deswegen nie mehr wie ein Kind spielen konnte.
    »Hat Ihr Ehemann Ihnen den Schal geschenkt?«, fragte das Mädchen und lächelte Soo-Ja zu. Bei dem Wort Ehemann spähte sie eine Sekunde lang zu Yul hinüber, bevor sie ihren Blick wieder auf Soo-Ja richtete. Soo-Ja wusste, dass sie sie verbessern musste, doch zu sagen, dass er nicht ihr Ehemann war, schien ihr ebenfalls nicht richtig. Yul könnte ihre Bemerkung – falls sie zu schnell käme – als Kränkung auffassen.
    »Wir sind nicht

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