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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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werden sie uns einlassen.«
    »Aber ich dachte -«
    »Das war vorher.« Sie lächelte mit grimmiger Entschlossenheit. »Heute ist ein neuer Tag, und wir werden unterwegs haltmachen und einen Freund bitten, uns zu begleiten.« Sie hob ihre Röcke und trat über die Schwelle ins Haus. »Wir besuchen Seine Gnaden, den Herzog von Beldon.«

22
    Nick tigerte in seiner Zelle auf und ab. Er war jetzt etwas länger als eine Woche hier, und doch kam es ihm vor wie eine Ewigkeit. Er haßte die Enge und die feuchten Steinwände mehr als den ekligen Geruch und die brutale Behandlung durch die Wachen.
    Er hatte diese Einsamkeit vergessen, diese Stunden, die kein Ende zu nehmen schienen.
    Er kehrte wieder um, ging mit auf den Holzplanken knarrenden Schritten zurück zum Fenster. Bisher hatte man nur Elias, Sir Reginald, Rand und Sydney zu ihm gelassen, jetzt wartete er auf Sydneys Rückkehr.
    Nick hörte, daß die Wachen ihn gerade zu seiner Zelle führten, Schritte ertönten, mehrere Männerstimmen, die im Flur draußen hallten. Ein Schlüssel knirschte im Schloß und die Tür öffnete sich quietschend.
    Sydney trat ein, das weiße Haar sorgfältig gekämmt und die Gesichtszüge beherrscht, so daß absolut unklar blieb, was er denken mochte.
    »Ich habe getan, worum Ihr mich gebeten habt«, sagte er ohne weitere Floskeln. »Und es gefällt mir immer noch nicht besser als vorher.« Sein Gesicht wirkte grimmig, als er seinen Umhang auszog.
    »Ihr seid also bei Tricklewood gewesen.«
    Sydneys dichte, weiße Brauen zogen sich zusammen, und er sank auf einen Stuhl. »Ja.«
    »Habt Ihr Elizabeth’ Mitgift erwähnt und ihm erklärt, daß sie sich verdoppelt, wenn sie heiraten?«
    Seine Züge wurden streng. »Ja, aber das war nicht nötig. Der Junge liebt sie. Seit dem Mord war er voller Sorge und Abscheu wegen der Dinge, die in der Zeitung über sie geschrieben wurden. Wenn Elizabeth einverstanden ist, wird er sie so bald wie möglich mit einer Sondergenehmigung heiraten.«
    Er wußte, daß das scharfe Stechen in seiner Brust die Eifersucht war. »Er ist ein guter Mann«, sagte er rauh. »Und er wird ihr ein guter Ehemann sein.«
    Sydney sagte lange nichts. »Mir gefällt die Sache überhaupt nicht, Nicholas. Es gibt immer noch die Möglichkeit, daß man Euch freispricht.«
    »Die Chancen, daß ich freikomme, sind im besten Falle mager, und das wißt ihr. Und dann bliebe immer noch der Zweifel. Was für ein Leben würde Elizabeth erwarten an der Seite eines ehemaligen Mörders mit der Ungewißheit eines zweiten Mordes, die ihm anhängt?«
    Sydney verstummte. Nicks Gedankengang war absolut richtig. Er stand auf und ging hinüber zum Fenster. »Wie wollt Ihr sie davon überzeugen, daß sie ihn heiraten soll?«
    Der Schmerz in Nicks Brust drang tiefer. Sie würde den Viscount heiraten, dafür würde er schon sorgen. Er würde tun, was immer es erforderte, um sie zu überreden. »Keine Sorge, Sydney, Elizabeth wird ihn heiraten, und zwar bald.«
    »Aber -«
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach sie, das Klirren von Schlüsseln und das Knirschen von Schloß und Tür. Elizabeth drängte sich an dem Wächter und Rand vorbei und flog direkt in seine Arme.
    »Nicholas - Gott sei Dank.« Seine Arme schlossen sich spontan um sie und drückten sie an seine Brust. Sie wirkte blaß und übernächtigt, und ein plötzliches Schuldgefühl überwältigte ihn, zusammen mit dem Schmerz des Bedauerns.
    »Ich habe dich vermißt«, flüsterte sie. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht...« Sie schloß die Augen, doch die Tränen stahlen sich unter den Wimpern hervor. Sie drehte ihr Gesicht an seine Schulter und drückte sich mit aller Kraft an ihn.
    Nick strich mit einer Hand über ihr dunkles Haar. »Ist schon gut, Liebes, weine nicht.«
    Sie sah mit feucht glänzenden Augen zu ihm auf. »Ich habe nicht einmal geweint bisher, entschuldige.« Sie rieb sich über die Augen. »Ich hatte mir fest vorgenommen, es hier auch nicht zu tun.«
    Er atmete den Duft ihres Haares ein und einen leichten Hauch ihres Parfüms. »Manchmal ist es gut zu weinen.« Er zwang sich zu einem Lächeln und wischte mit dem Handballen eine Träne von ihrer Wange.
    Elizabeth schniefte noch einmal und nahm dankbar sein Taschentuch entgegen. »Geht es dir gut?«
    Es ging ihm alles andere als gut. Er fühlte sich, als erdrückten ihn die schweren Wände und ließen ihm keine Luft zum Atmen. Die Einsamkeit fraß an ihm wie ein lebendiges Tier. Sein Herz war gebrochen angesichts der Tatsache,

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