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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Kummer und Schmerz erfüllt, daß sich sein ganzes Inneres zusammenzog. Er wollte die Worte zurücknehmen, die sie so sehr verletzt hatten, aber er wußte, daß er das nicht tun konnte.
    »Ist es... ist es das, was du willst, Nicholas, daß ich David Endicott heiraten soll?«
    Rasender Schmerz krallte sich wie mit Klauen durch seine Eingeweide. Es war das letzte, was er wollte. »Unter den gegebenen Umständen ja. Genau das ist es, was ich möchte. Ich glaube, es wäre das Beste für uns beide.«
    Ihr Blick bannte den seinen für eine ganze Weile, dann schaute sie weg. »Ich werde... ich werde darüber nachdenken. Aber im Moment...«
    Nick drehte sie an den Schultern zu sich um. »Du mußt ihn heiraten, Bess. Bist du noch nicht auf den Gedanken gekommen, daß du schon jetzt mein Kind in dir tragen könntest? Was würdest du dann tun?«
    Elizabeth schluckte schwer. Sie wirkte plötzlich blaß und unendlich verletzlich. Er haßte sich für das, was er tat, aber er wußte, daß es nicht anders ging.
    »Wir wissen... wir wissen nicht, ob es so ist. Es gibt keinen Grund, das anzunehmen.«
    Er lächelte spöttisch. »Keinen Grund? Wie nennst du das, was beim letztenmal geschehen ist, als du in meinem Bett warst? Wenn ich mich recht erinnere -«
    »Nicholas! Ich flehe dich an, bitte... ich kann nicht... ich will nicht-« Ihre Stimme brach. Er ballte die Hände zu Fäu-sten, um sie nicht in die Arme zu nehmen. Aber es stand zuviel auf dem Spiel. Sie hatte schon genug gelitten.
    »Ich erinnere dich nur daran, daß es allen Grund gibt, anzunehmen, es könnte so sein.«
    Ihre Augen richteten sich auf die seinen, zutiefst verletzt. »Und wenn es so wäre? Willst du mir sagen, daß du möchtest, daß ein anderer Mann dein Kind aufzieht?«
    Himmel nein, bei dem Gedanken wurde ihm ganz übel. »Ich würde wollen, daß es einen guten Vater bekommt. Denn es besteht die Möglichkeit, daß ich dann tot sein werde.«
    »Sag nicht so etwas!«
    »Ich sage nur die Wahrheit. Heirate Tricklewood. Schaffe dir ein Leben ohne mich.«
    Sie hob das Kinn, doch die Leere blieb in ihrem Gesicht. »Wenn wir... sollte sich heraussteilen, daß ich... daß ich dein Kind trage, wird immer noch genug Zeit sein, eine Entscheidung zu treffen.«
    Nick wandte sich ab, ging hinüber zu dem winzigen Fenster und starrte blicklos hinaus. Der Druck auf seiner Brust war unerträglich. Er kehrte wieder zu ihr zurück. »Du weißt, wie ich denke. Ich möchte, daß du für dich selbst sorgst und tust, was das Beste für dich ist.«
    Elizabeth’ zitternde Hand legte sich vorsichtig an seine Wange. »Ich liebe dich, Nicholas. Was immer auch geschehen mag, das wird sich nicht ändern. Wenn du mich nicht mehr willst, kann ich nichts dagegen tun.« Sie ließ die Hand sinken. »Ansonsten werde ich mein Leben organisieren, wie ich es für richtig halte. Ich habe bisher überlebt und werde es auch weiterhin irgendwie schaffen.«
    Die Enge in seiner Brust wurde übermächtig, zum rohen, peinigenden Inferno. Er wußte nicht genau, wie es geschah, aber plötzlich lag sie in seinen Armen. »Du mußt an dich denken«, flüsterte er und drückte sie fest an sich. »Du mußt mit deinem Leben weitermachen.«
    Tränen rannen über ihre Wangen, ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, und sie zogen seinen Kopf herunter zum Kuß. Ihre weichen Lippen bebten, und er spürte die Nässe ihrer Tränen auf seinem Gesicht. Nicholas erwiderte den Kuß aus voller Seele, denn er wußte, daß dies das letzte Mal war, daß er sie berührte. Er wußte, daß er sie gehen lassen mußte, daß er sie fortschicken mußte.
    Elizabeth beendete schließlich den Kuß. Sie schwankte ein wenig, und Rand nahm ihren Arm. »Paß auf dich auf, Mylord.«
    Er schaute in die Ferne hinaus. »Und du auf dich, Bess. Bitte paß auf dich auf.«
    »Ja...«, flüsterte sie. »Das werde ich tun.«
    Ein paar Sekunden vergingen. Als er sich umdrehte, sah er Elizabeth neben Sydney stehen, das Gesicht an seine Schulter gelehnt. Zusammen mit Rand gingen sie hinaus.
    Sobald die Tür geschlossen war, sank Nick entkräftet auf einen Stuhl, unter seinem Brustbein ein bitterer Schmerz. Seine Augen brannten. Du hast es getan, sagte er sich. Du hast getan, was getan werden mußte. Elizabeth würde Endicott heiraten und in Sicherheit sein. In ein paar Jahren wäre der Skandal vergessen. Ihre jugendliche Indiskretion mit dem »Verruchten Grafen« würde kaum mehr als ein wenig Tuscheln bewirken.
    Und ob er lebte oder starb würde nicht

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