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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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wichtig sein.
    Diesmal hast du wenigstens richtig gehandelt, beschwichtigte er sich. Er wünschte nur, es hätte nicht so tödlich weh getan.
    Elizabeth saß allein im Salon ihres Stadthauses. Ihre Hände waren kalt, ihre Haut kalt und feucht, und nichts konnte sie wärmen.
    Nicholas liebte sie nicht. Er wollte, daß sie einen anderen Mann heiraten sollte. Er wollte sie nicht bei sich haben. Ihre
    Lungen brannten, und sie fühlte sich, als hätte jemand ein Loch in ihr Herz gerissen.
    Es war dunkel im Salon. Die Vorhänge waren zugezogen, denn sie wollte die Sonne nicht sehen. An einem so schrecklichen Tag konnte es Wärme einfach nicht geben.
    O Gott, Nicholas. Sie dachte an ihn und sein sündhaft schönes Gesicht, fragte sich, wie sie nur so dumm hatte sein können. Eigentlich war sie wirklich selbst schuld. Sie hatte von Anfang an gewußt, was er für ein Mensch war. Ein herzloser Wüstling mit wenig Respekt vor den Frauen, die er mit in sein Bett nahm. Daß er nett und so oft wirklich zärtlich mit ihr gewesen war, änderte nichts an seiner Natur. Er liebte sie nicht. Sie hätte es von vornherein wissen müssen.
    Wieder und wieder hörte sie im Inneren die Worte, die er in seiner Zelle zu ihr gesagt hatte: Ich mag dich gern, Elizabeth, aber ich liebe dich nicht. Jedesmal wurde die Qual stärker. Ich mag dich gern, aber ich liebe dich nicht.
    Er mochte sie gern. Er mochte auch seine schönen Pferde gern, Elias Moody und die anderen, die in Ravenworth Hall arbeiteten.
    Hatte er auch Miriam Beechcroft gern gehabt? Wahrscheinlich schon, irgendwie.
    Ach Gott, wenn es nur nicht so weh tun würde. Sie hatte gewußt, was sie riskierte, als sie ihr Herz dem »Verruchten Grafen« schenkte. Aber sie hätte nie geahnt, welch fürchterliches Leid es für sie bedeuten würde, wenn sie herausfand, daß sie ihn verloren hatte.
    Elizabeth lehnte sich ins Sofa zurück und gab sich heißen Tränen hin. Sie hatte den Bediensteten aufgetragen, sie nicht zu stören, und bisher hatte man sie in Ruhe gelassen. Tante Sophie war zu Besuch bei einer Freundin auf dem Land, und Elizabeth war froh, daß sie erst in ein paar Tagen zurück sein würde.
    Sie brauchte Zeit, um sich wieder zu fassen und zu beschließen, was nun zu tun sein würde. Sie konnte nicht länger in ihrem Haus bleiben - Nicholas’ Haus, verbesserte sie sich - der Ort, an den sie sich so als ihr Heim gewöhnt hatte.
    Es wurde ihr erneut eng in der Kehle. Sie konnte nicht bleiben, aber da Bascomb immer noch eine Bedrohung darstellte, konnte sie auch nicht fortgehen. Vielleicht hatte Nicholas recht, und sie sollte am besten den Viscount heiraten, ihr Leben so gut wie möglich weiterführen.
    Wieder durchfuhr sie der Schmerz. Sie wollte im Augenblick nicht an die Zukunft denken. Sie wollte nur dasitzen und im Dunkeln versuchen, mit ihrem Kummer fertig zu werden.
    Oliver Hampton stieg die breite Treppe zu seinem Stadthaus hinauf. Eigentlich lebte er gar nicht hier, sondern bezahlte nur die Miete dafür. Es war bewohnt von seiner Mätresse, einer Opernsängerin namens Chartrice Mills, einer ehrgeizigen jungen Frau von zweiundzwanzig Jahren mit übertriebenen Vorstellungen für ihre Zukunft. Sie wollte Hauptrollen singen, nicht nur im Chor.
    Er war ihr vor ein paar Monaten begegnet, dem hübschen, schlanken jungen Mädchen mit dem auffallend rotbraun glänzenden Haar. Sie war etwas größer als der Durchschnitt und gut gebaut, wenn auch ihre Brüste ein wenig zu klein waren.
    Nach sechs Monaten, die er sie jetzt in seinem Bett hatte, wußte er eigentlich nach wie vor nichts über sie, und es war ihm auch egal. Er hörte ihrem Geplapper nur selten zu, kam gewöhnlich einfach rein und zerrte sie ins Bett. Er hatte sie sowieso nur gewollt, weil sie ihn mit ihrer hellen Haut und dem rötlichen Haar an Elizabeth Woolcot erinnerte.
    Oliver öffnete die Tür zu ihrem Schlafzimmer, ohne zu klopfen. Sie saß vor ihrem Toilettentisch und erschrak, als er so plötzlich hereinkam. Trotzdem stand sie lächelnd auf.
    »Mylord, Ihr hättet mich vorwarnen sollen. Dann wäre ich besser vorbereitet gewesen.« Sie deutete auf ihren halbbekleideten Zustand, nur in Hemd und Strümpfen, das Haar lose in einer rotbraunen Wolke um ihre Schultern fallend.
    Oliver spürte ein Ziehen in den Lenden. Er war nur aus einem Grund gekommen - es war an der Zeit, die Affäre zu beenden, und er wollte die Sache hinter sich bringen. Trotzdem... wie sie so halbnackt dasaß, wirkte sie recht verlockend.
    Sie stand

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