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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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»Was immer sie für >eine< sein mag, Seine Lordschaft scheint es nicht zu stören.«
    Mercy knurrte. »Klar doch.« Und bei diesen Worten spürte Elizabeth etwas, das sich gefährlich wie Eifersucht anfühlte. Sie hoffte, daß es das nicht war.
    »Geht Ihr aus wie sonst um die Zeit?« fragte Mercy.
    Elizabeth schüttelte abwesend den Kopf. »Heute nicht. Mir... mir ist nicht nach Ausgehen.«
    Mercy sagte nichts, aber ihr klarer blauer Blick blieb etwas zu lange auf ihrem Gesicht haften. »Wenn Ihr sonst noch was braucht, klingelt nur.«
    »Danke, Mercy.«
    Elizabeth verbrachte den Nachmittag mit Lesen, gemütlich in einen Sessel vor dem Feuer gekuschelt. Aber es fiel ihr schwer, sich auf das Buch zu konzentrieren. Ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Nicholas Warring und der Vorstellung, wie sein langer, schlanker Körper nackt neben Lady Dandridge lag. Ihre Wangen glühten, wenn sie daran dachte, aber sie schien es nicht lassen zu können.
    Langsam machte sich Ärger neben diesem Bild breit. Es war wirklich schlechter Geschmack, wenn ein Mann seine Geliebte in sein Haus brachte. Andererseits war die Viscountess eine verheiratete Frau und Adlige, und der nachbarliche Besuch war oberflächlich gesehen absolut korrekt.
    Und genaugenommen hatte sie der Graf ja gewarnt. Mündel oder nicht Mündel, er hatte nicht die Absicht, sein wüstes Leben auch nur eine Spur zu ändern.
    Ravenworth’ Gäste kamen und gingen, obwohl es den Eindruck machte, als wäre das Haus ständig voll. Bei mehreren Gelegenheiten war Elizabeth dem Grafen im Frühstücksraum begegnet, und obwohl er selten von seinen Freunden und nie von Lady Dandridge sprach, stellte sie fest, daß sie ihn zusehends faszinierender fand. Sie konnte nicht recht sagen, woran das lag. Doch hatte sie das Gefühl, daß wesentlich mehr hinter Nicholas Warring steckte als das Bild von Dekadenz, das er wie einen Purpurmantel trug.
    Eine Menge mehr, stellte sie fest, wie an jenem Abend, als sie ihm in der Bibliothek begegnete. Es war schon weit nach Mitternacht und das Haus ausnahmsweise dunkel und still, aber Elizabeth konnte nicht schlafen. Es regnete heftig, und vor ihrem Fenster blitzte und krachte es immer wieder.
    In einem schweren, gesteppten Morgenmantel, der sie von oben bis unten verhüllte, nahm Elizabeth einen Kerzenleuchter von ihrer Kommode und machte sich leise auf den Weg nach unten. Der Donner grollte und hallte unheimlich im Flur. Sie schauderte.
    Sie griff nach dem Türknauf der Bibliothek, fest entschlossen, etwas Neues zum Lesen zu finden. Der Knauf drehte sich, die Tür öffnete sich. Und einen Moment lang stand sie wie erstarrt da. Eine Lampe brannte im Zimmer, und es war nicht leer.
    »Guten Abend, Miss Woolcot.« Nicholas Warring lehnte sich in seinem schwarzen Ledersessel zurück, in der einen Hand ein Glas Gin, in der anderen eine Zigarre. Und der schwatzhafte Nigel Wicker saß ihm wie eine aufgeblasene Kröte gegenüber.
    »Guten Abend, Mylord. Ich wollte nicht bei Euch eindringen. Ich wußte nicht, daß Ihr Euch hier aufhaltet.«
    Sie schienen Karten zu spielen. Geldstapel lagen durcheinander auf dem polierten Tisch, und vor jedem der Männer lagen frisch gegebene Karten, das Bild nach unten.
    Elizabeth zögerte nur einen Augenblick, dann trat sie weiter ins Zimmer, entschlossen, sich diesmal nicht einschüchtern zu lassen. Ob es Seiner Lordschaft paßte oder nicht, sie war wegen eines Buches gekommen und würde nicht ohne eines wieder gehen.
    Sie stellte den Leuchter neben einen Stapel ledergebundener Bücher hinter den beiden Männern. »Wie ich sehe, seid Ihr mit Spielen beschäftigt«, konnte sie nicht widerstehen, zu Ravenworth zu sagen. »Gewinnt Ihr dabei etwa auch?«
    »Nicht so, daß Ihr es bemerken würdet.«
    »Nick ist ein verdammt guter Spieler«, lallte St. George, »wenn er sich Mühe gibt.« Die dicken Lippen des Barons verzogen sich. »Glücklicherweise kommt das nicht oft vor.«
    Ravenworth sog an seiner Zigarre, blies ein paar anmutige Rauchringe in die Luft und sah ihnen nach. »Miss Woolcot findet es nicht gut, daß ich überhaupt spiele, nicht wahr, Süße?«
    Das unerwartete Kosewort durchströmte sie und breitete sich warm in ihrem Bauch aus. Es gefiel ihr gar nicht, daß er diese Wirkung auf sie haben konnte. »Das wißt Ihr doch.«
    St. George nahm einen Schluck von seinem Drink, lehnte sich zurück und rülpste laut.
    Ravenworth hob eine Braue. »Ich glaube, Ihr seid dem Baron vor ein paar Tagen schon begegnet.« Er

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