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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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gefragt, wo du geblieben bist«, grinste Percy, der vielleicht fünf Jahre älter sein mochte als Nick, aber zehn Jahre älter aussah.
    Die Rothaarige, die er sowieso mit ihrer hellen Haut und schlanken Figur am attraktivsten fand, stand auf. »Guten Abend, Mylord.« Sie sprach auch gepflegter als die anderen, vielleicht hatten seine Freunde seine Vorlieben berücksichtigt.
    Er nahm noch einen Schluck Gin, spürte das wohlbekannte Brennen in der Kehle und betrachtete die Frau. Er versuchte nicht zu bemerken, daß ihr Haar etwas zu rot war, ihr Mund etwas zu breit und ihre Augen braun und nicht leuchtend grün.
    Dennoch beugte er sich formvollendet über ihre Hand. »Verzeiht, wenn ich Euch warten ließ, Miss Jubile, doch jetzt bin ich hier, und der Abend kann offiziell beginnen, denke ich.«
    Sie lachte, als hätte er etwas Komisches gesagt, kam näher und drückte sich an ihn. Dann küßte er sie voll auf den Mund, und er schmeckte den Gin, den sie ebenso getrunken hatte.
    Wenigstens eines hatten sie gemeinsam.
    Eine Hand mit langen Fingernägeln strich über seinen Schenkel aufwärts, und sein Körper begann zu reagieren. Er würde sie nehmen, und zwar bald, das hatte er schon beschlossen, als die Frauen eintrafen. Heute nacht würde er sie besitzen und seinen Körper von jenem Verlangen nach Elizabeth Woolcot befreien, das ihn verfolgte und seinen klaren Verstand bedrohte.
    Wenn sein Begehren dann gestillt war, würde die Erinnerung an jenen Kuß beginnen zu verblassen. Alles würde wieder normal werden. Er würde sich mit der Rothaarigen trösten, in sie stoßen, bis er sich nicht mehr an Elizabeth’ Namen erinnerte.
    Er neigte den Kopf, küßte sie und wünschte, ihre Lippen wären wenigstens halb so süß wie die letzten, die er geküßt hatte.
    Tante Sophie raffte sich aus dem silberbrokatfarbenen Sofa in ihrem eleganten Salon auf.
    »Also, meine Liebe, ich gehe jetzt ins Bett. Meine alten Knochen sind nicht mehr so frisch, wie sie einst waren.«
    Sie wünschten sich eine gute Nacht, und schon war Elizabeth allein. Sie starrte ins Feuer und wünschte sich, sie wäre müde. Wünschte, ihre Neugierde hätte sie nicht schon den ganzen Abend gequält und ihr eingeredet, sie könnte doch die Hintertreppe hinunterschleichen und nachsehen, was Ravenworth und seine Gäste machten.
    Sie wußte, daß es sich absolut nicht für eine wohlerzogene junge Dame gehörte, dem Grafen und seinen seltsamen Freunden nachzuspionieren. Doch die Neugier trieb Elizabeth zur Tür.
    Sie würde hinuntergehen und sich ein Glas Milch holen, um besser einschlafen zu können, und unterwegs würde sie herausfinden, in welchem Raum die Gruppe sich aufhielte und einen kurzen Blick hinein tun - nur einen ganz kleinen Moment, damit man sie nicht erwischte.
    Was konnte das schon ausmachen?
    Ohne sich die Frage zu beantworten, schlich sie hinab. Einer der Lakaien hockte an der Tür zum Garten, den Kopf auf die Brust gelehnt, leise schnarchend an die Wand gelehnt. Sie schlich vorüber und stellte fest, daß in den unteren Salons niemand war. Elizabeth schlich weiter in die Küche, füllte einen Becher mit Milch und machte sich damit auf den Weg den Gang hinunter in einen der weniger benutzten Flügel des Hauses.
    Gedämpfte Stimmen ertönten aus der Ferne, hohe Frauenstimmen lachten schrill. Sie schienen im Rosa Salon zu sein, und Elizabeth tappte leise bis zur Tür.
    Sie legte ihr Ohr ans Holz und fragte sich, ob der Graf wohl drinnen war, wobei es ihr flau im Magen wurde. Ihr kribbelten die Finger, und sie legte sie vorsichtig um den Türknauf und drehte langsam um. Ein leises Klicken ertönte, und sie ließ die Tür einen Spalt aufgehen.
    O Herr im Himmel! Es raubte ihr den Atem angesichts des Anblickes, der sich ihr bot, und sie war sicher, daß sie dies nie vergessen würde. Es war eine Szene wie aus Dantes Inferno: halbnackte, geschminkte Frauen, über halbnackte, betrunkene Männer gelehnt. Brüste lagen frei. Der fette St. George saß da mit einer barbusigen Frau auf dem Schoß, die seinen Hals küßte, Turner-Wilcox wühlte mit einer Hand zwischen den Beinen einer anderen.
    Elizabeth schluckte schwer. Ihre Hände begannen zu zittern, und die Milch schwappte aus dem Becher auf den Boden. Inbrünstig hoffte sie, daß Nicholas nicht auch hier sein möge.
    Ohne sich abwenden zu können, huschte ihr Blick weiter, und ihr Herz zog sich zusammen, als sie ihn sah. Ein brennender Schmerz durchfuhr sie, als sie ihn auf einem Sofa am anderen Ende des

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