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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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alles gesehen habt.« Er malmte mit den Zähnen. Seine nächsten Worte waren so leise, daß sie sie kaum hören konnte. »Ich habe sie nicht einmal begehrt.«
    Elizabeth wischte die Tränen von ihren Wangen. »Warum habt Ihr dann...?«
    »Ich dachte, so könnte ich vielleicht vergessen.« Er seufzte tief und voller Bedauern. »Ich hoffte, ich würde dann aufhören, an die Frau zu denken, die ich will, aber nicht haben kann.«
    Ihr Herz zog sich zusammen. »Lady Dandridge«, sagte sie dumpf.
    »Nein, Elizabeth.« Sein Blick richtete sich auf den ihren, so silbrig und durchdringend wie noch wie. »Die Frau, die ich wollte, wart Ihr.«
    Ihr Herz blieb stehen - da war sie ganz sicher. Ihr Atem stockte. »Ich bin die Frau, die ihr wolltet? Habt Ihr mich deswegen im Garten geküßt?«
    »Ich war ärgerlich, aber ja... in Wahrheit ist das der Grund.«
    Elizabeth wandte den Blick ab. »Es ist schwer zu glauben, daß Ihr Euch mit ihr abgegeben habt, weil Ihr mich begehrt habt.«
    Er sah in dieselbe Richtung wie sie, dann wieder in ihr Gesicht. »Ich begehre Euch, Elizabeth. Ich habe Euch begehrt, seit ich Euch das erste Mal sah. Ich habe mich mit jener Frau eingelassen, weil ich ein Dummkopf war.«
    Elizabeth sagte nichts, sah nur den großen, dunklen Grafen an und versuchte sich einzureden, daß das, was sie in seinem Gesicht sah, unmöglich Schmerz sein konnte.
    »Ich weiß, daß ich Euch wahrscheinlich angst gemacht habe, aber Ihr braucht Euch nicht zu fürchten. Ich würde meine Position niemals ausnutzen. Ich will Euch nicht verletzen, Elizabeth. Ich würde alles tun, um das zu verhindern. Das heute abend... das war ein schrecklicher Fehler.«
    Sie schwieg.
    »Ich war ein Dummkopf«, wiederholte er. »Ich hoffe, daß Ihr mir einst vergeben könnt.« Er stand noch einen Moment da und ließ seinen Blick prüfend an der Mauer entlanggleiten, ob die Wache auch auf ihren Posten waren. Dann kehrte er zurück ins Haus.
    Elizabeth sah ihm nach und hatte das Gefühl, als würde ihr Herz zusammengepreßt. Er begehrte sie. Genau wie sie ihn begehrt hatte. Doch in Wahrheit wußte sie, daß das, was sie für ihn empfand, mehr als nur Begehren war. Wie Miriam Beechcroft und ein Dutzend andere Frauen war sie dem Zauber des »Verruchten Grafen« erlegen.
    Elizabeth stand müde auf. Sie hatte gewußt, wer er war, und ihn doch irgendwie für anders gehalten. Sie war ein viel größerer Dummkopf als er.

7
    Nick ließ seinen schwarzen Araberhengst angaloppieren, zurück nach Hause. Es war schon fast dunkel, der Mond ging gerade auf, doch für ihn war der Tag noch nicht zu Ende. Es warteten noch einige Stunden Büroarbeit auf ihn.
    Über einem Hügel tauchten nun die Lichter des Hauses auf wie ein Leuchtfeuer. Er hatte die ganze Woche hart von morgens bis abends gearbeitet, bis ihm alle Knochen weh taten.
    Doch auch das schien nichts zu ändern. Nicht einmal Stunden härtester Arbeit konnten die Erinnerung daran auslöschen, wie erschüttert Elizabeth an der Tür des Rosa Salons gestanden hatte.
    Er fühlte sich wie ein Mensch der niedrigsten Sorte, weil sie ihn mit der Hure überrascht hatte, keinen Deut besser als St. George oder Turner-Wilcox. Auch wenn er den Ruf eines Draufgängers hatte, hatte sich Nick immer über ein solches Verhalten erhaben gefühlt. Als er vor zwei Jahren England wieder betreten und festgestellt hatte, daß er zum Ausgestoßenen geworden war, hatte er sich dementsprechend verhalten, die Rolle des »Verruchten Grafen« angenommen. Das hatte er getan, um der bornierten Gesellschaft eine Nase zu drehen.
    Seit Elizabeth in sein Leben getreten war - und vielleicht gerade deshalb -, hatte er sich vorgenommen, in derselben Weise weiterzumachen. Doch er hatte nie gewollt, daß die Sache so ausufern würde.
    Als er über die Felder galoppierte, sah er sie wieder vor
    sich, das Gesicht feucht von Tränen. Erst zwei Tage zuvor hatte er ihren weichen, süßen Mund geküßt, ihren schlanken Körper an sich gedrückt. Was er mit der Rothaarigen gemacht hatte, fühlte sich wie schlimmster Verrat an.
    Elizabeth war unschuldig. Er hatte diese Unschuld mit Füßen getreten und ihre Illusionen zerstört. Jetzt betrachtete sie ihn als solch einen Mann, wie er wirklich beinah einer geworden wäre.
    Beinah, dachte er, doch noch nicht ganz.
    In jener Sekunde, als er sie dort hatte stehen sehen, war etwas in seinem Inneren anders geworden. Seit Monaten war er schon ungeduldig gewesen, hatte sein bisheriges Leben langweilig gefunden,

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