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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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stellte zufrieden fest, daß Nicholas dastand und finster dreinschaute.
    Die Nacht dauerte für Elizabeth’ Gefühle endlos. Sir Robert war eine angenehme Überraschung, ein kluger Mann mit hellbraunem Haar und einem attraktiven Lächeln. Es war ihr peinlich, mit einem solchen Mann übermäßig zu flirten, und sei es auch nur, um Nicholas eifersüchtig zu machen. Also unternahm sie lieber einen kurzen Spaziergang durch den Garten mit ihm.
    Als sie zum Haus zurückkehrten, wartete Nicholas auf der Terrasse, und sein finsterer Gesichtsausdruck bewies, daß es jede ihrer Bemühungen an diesem Abend wert ge-
    wesen war. Sir Roberts Stimme durchdrang ihre Betrachtung der hohen Gestalt.
    »Darf ich Euch vielleicht einmal besuchen, Miss Woolcot?« Er war schmaler gebaut und etwas kleiner als der Graf, doch trotzdem ein attraktiver Mann. »Vielleicht könnten wir morgen eine Fahrt durch den Park machen?«
    »Das würde ich gern.« Sie lächelte und hoffte, daß sie erwartungsvoller aussah, als sie sich fühlte. Von den vier Männern, die Sydney als potentielle Ehemänner ausgesucht hatte, erschienen ihr nur David Endicott und Rovert Tinsley irgendwie annehmbar. Vielleicht würde sie einen von ihnen auch gern haben können, wenn sie sie besser kennenlernte. Vielleicht, mit der Zeit... denn sie hatte ja keine andere Wahl.
    Nicholas ging auf sie zu, die Stirn in mißbilligende Falten gelegt.
    »Lord Ravenworth«, sagte Sir Robert, »Euer Mündel ist bezaubernd.«
    »Ja, nicht wahr?« sagte Nicholas trocken, die Augen grau und glitzernd wie Gewitterwolken am Horizont.
    »Ja, allerdings. Und sie war so freundlich, für morgen meine Begleitung zu einer Kutschfahrt anzunehmen.«
    Eine schmale schwarze Augenbraue hob sich. »Ach ja? In diesem Falle bin ich sicher, daß es Euch nichts ausmacht, uns für einen Augenblick allein zu lassen?«
    Sir Robert errötete leicht. »Aber natürlich, äh, ich meine, nein.« Er wandte Elizabeth ein unsicheres Lächeln zu. »Also, bis morgen, Miss Woolcot.«
    Elizabeth nickte und zwang sich zu lächeln, bis er sich abgewandt hatte. Dann schoß sie Nicholas einen wütenden Blick zu.
    »Was in aller Welt ist mit dir los? Mußt du zu jedem Mann unfreundlich sein, mit dem ich rede?«
    Seine Züge spannten sich an. »Mußt du dich vor jedem Mann, dem du begegnest, aufführen wie eine Hure?«
    »Was, wie kannst du es wagen -«
    Sein harter Griff an ihrem Arm unterbrach sie. Er zog sie mit sich die Treppe hinunter und tiefer hinein in das Blätterdickicht im Garten. In den Schatten hinter dem Gartenpavillon, weit vom Haus entfernt, drehte er sie zu sich her.
    »Was zum Teufel spielst du für ein Spiel? Den ganzen Abend schon flirtest du wie eine Wilde. Die Hälfte aller Männer hier denkt darüber nach, wie sie dich in ihr Bett bekommen könnten.« Er lächelte bitter. »Oder vielleicht ist genau das dein Spiel. Wenn man dir zusieht, könnte man es wirklich meinen.«
    Ihr juckte die Hand, ihn zu ohrfeigen. Statt dessen warf sie den Kopf in den Nacken. »Ich habe nichts Falsches getan. Du willst unbedingt, daß ich einen Ehemann finde. Ich folge nur deinen Wünschen. Wenn dir nicht gefällt, wie ich das handhabe, kann ich leider nichts daran ändern.«
    Er biß die Zähne zusammen, und seine Augen glitzerten wie Glasscherben. »Lege es nicht darauf an, Elizabeth. Ich bin immer noch dein Vormund, und ich werde nicht ruhig Zusehen, wie du dich derart benimmst.«
    Wut erfüllte sie, so daß sie kaum noch denken konnte. »Ich benehme mich ungewöhnlich? Du bist doch derjenige, der jede Frau weit und breit betrachtet, als ob sie ein saftiges Stück Fleisch wäre.«
    Eine Augenbraue zuckte. »Ach, wirklich?«
    »Nun... sie betrachten dich ganz sicher so! Abgesehen davon bist du seit dem Ball des Herzogs mißlaunig und mürrisch. Selbst zu deinen Freunden bist du unfreundlich.« Sie stemmte die Hände in die Hüften und legte den Kopf weiter in den Nacken, um ihn direkt anzusehen. »Weißt du, was ich denke, Nicholas Warring? Ich glaube, daß du mir böse bist, weil du eifersüchtig bist. Jetzt weißt du es.« Das war eine dumme Bemerkung, und einen Moment lang wünschte sie, sie könnte ihre Worte zurücknehmen.
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. Seine Augen waren so grau und ausdruckslos, daß sie wie Steine wirkten. »Eifersüchtig?« wiederholte er.
    »Ja, genau das habe ich gesagt.«
    Nicholas fluchte heftig. »Natürlich bin ich eifersüchtig! Was zum Teufel hast du denn erwartet? Jedesmal wenn ich sehe,

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