Was deine Blicke mir versprechen
er auch das letzte Kleidungsstück zu Boden geworfen hatte, ging er einen Schritt zurück und ließ seinen Blick prüfend über ihren Körper wandern. Scheinbar zufrieden, drehte er sie herum und besah sie sich von hinten.
Rosamunde räusperte sich und fragte verunsichert: »Mylord? Was macht Ihr da?«
Die Frage war kaum über ihre Lippen gekommen, als sie spürte, wie er seine Hand in ihrem Nacken unter die Locken schob und sich vorsichtig über ihren Schädel tastete. Im nächsten Moment wand sie sich jammernd und stöhnend unter seiner Berührung. Er hatte eine Schwellung an ihrem Hinterkopf gefunden.
Fluchend griff Arie nach ihren Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. »Was ist passiert?«
Rosamunde wusste, dass ihr eine Strafpredigt bevorstand - und eine, die sie wahrscheinlich verdient hatte, wenn man die Folgen ihres Ungehorsams bedachte - und verzog seufzend das Gesicht. »Ich ging zur Koppel, um nach dem Bullen zu sehen ...«
»Allein!«, unterbrach Arie und starrte sie an. »Ihr habt Euch fortgeschlichen, als Smithy Euch den Rücken zudrehte, wie ein kleines, ungezogenes Kind!«
»Nun ja, ich dachte...«, begann sie zögernd, aber Arie fiel ihr wieder ins Wort.
»Was ist passiert?«
Rosamunde räusperte sich und fuhr fort: »Ich kam zur Koppel und Tomkins war nirgendwo zu sehen. Ich überlegte anfänglich, nach ihm zu suchen, entschied mich aber, es erst zu tun, wenn ich nach dem Fuß des Bullen gesehen hatte.« Rosamunde bemerkte seine wachsende Ungeduld und redete ein wenig schneller. »So stieg ich auf den Zaun und versuchte, den Bullen mit einem Apfel zu locken, aber er verhielt sich sehr komisch.«
Aries Haltung straffte sich. Diese Information schien ihn zu überraschen. »Wollt Ihr damit sagen, dass Euch der Bulle angegriffen hat?«
»O nein«, versicherte sie ihm umgehend. »Er hat mich nicht angegriffen. Er wollte mich nur nicht an sich herankommen lassen. Er war ... nun, zu Anfang schien er inter-essiert, aber dann verhielt er sich ziemlich aggressiv, er schnaubte und scharrte mit den Hufen. Dann meinte ich, hinter mir ein Geräusch zu hören, ich wollte mich umdrehen und...« Sie zuckte hilflos mit den Achseln, bevor sie unglücklich eingestand: »Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist, dass ich in der Koppel aufwachte und Ihr nach mir gerufen habt.«
Rosamunde verschränkte die Arme über ihrer nackten Brust und blickte verlegen auf ihre Füße. Die entstandene Stille war ihr unangenehm. »Wie kam es, dass Ihr dort wart?«
Vorsichtig schaute sie nach oben und stellte fest, dass Arie sie fragend anstarrte. »Ich ging zum Stall, um Black abzuholen. Smithy war noch dabei, ihn zu satteln, und Ihr wart nirgendwo in Sicht. Als ich ihn fragte, wohin Ihr gegangen sein könntet, sagte er mir, dass er mit Euch zum Bullen gehen wollte, sobald er Black fertig gesattelt hatte. Daher dachte er, dass Ihr vielleicht zur Burg zurückgegangen wäret, um ein paar Äpfel für das Tier zu holen. Aber dann betrat Shrewsbury den Stall und sagte, dass er gerade von dort käme und er Euch nicht gesehen hätte. Als wir dann sahen, dass der Beutel fehlte, den Ihr immer bei Euch tragt, wenn Ihr Euch um kranke oder verletzte Tiere kümmert, wussten wir, wohin Ihr gegangen sein musstet.«
»Oh.« Rosamunde war es deutlich unbehaglich zumute, sie schaute verlegen um sich und murmelte dann: »Meint Ihr, ich könnte mich jetzt wieder anziehen, Mylord?«
Arie runzelte die Stirn, als habe er jetzt erst gemerkt, dass sie während der ganzen Unterhaltung nackt vor ihm saß. Dann seufzte er, griff an ihr vorbei und zog die Bettdecke zurück. »Nein. Ihr könnt Euch nicht wieder anziehen. Ihr könnt ins Bett gehen und Euch ausruhen.«
»Oh, aber...«
»Ins Bett!«, befahl Arie. »Stellt meine Geduld nicht auf die Probe, Frau! Ich bin schon ärgerlich genug, dass Ihr einfach allein verschwunden seid, obwohl Ihr wusstet, dass ich darauf bestanden habe, Euch jederzeit in Begleitung zu wissen...«
»Es tut mir Leid, Mylord«, unterbrach Rosamunde ihn schnell. Sie saß auf der Bettkante und sah ihn mit beschwichtigendem Blick an. »Aber ich habe ehrlich nicht gedacht, dass ich etwas zu befürchten hätte. Das Ereignis in der Nacht habe ich für einen fehlgeschlagenen Raubüberfall gehalten. Und schließlich ist in der vergangenen Woche ja auch nichts passiert...«
»Letzte Woche ist nichts passiert, weil Ihr durchgehend bewacht worden seid«, unterbrach Arie sie. Rosamunde sah sehr betroffen aus.
»Aber Ihr denkt
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