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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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redete.
    »Und sie möchte meine Männlichkeit auf den Kaminsims stellen«, verkündete Arie glücklich. Robert reichte ihm die Reithose, und er zog sie schnell über.
    Shambley dachte nach, hob nachdenklich die Augenbrauen und fragte dann vorsichtig: »Und das findest du gut?«
    »Aye. Das bedeutet, sie mag mich.«
    »Verstehe!« Shambley nickte langsam. »Wenn du es sagst. Hmm ... Ich vermute, Rosamunde hat vergessen, nach deiner Kopfwunde zu sehen ... um zu überprüfen, welche Schäden angerichtet worden sind?«
    »Was?« Arie warf seinem Freund einen finsteren Blick zu und riss ihm das Hemd aus der Hand. »Mit meinem Kopf ist alles in bester Ordnung.«
    »Selbstverständlich«, stimmte Robert zu. Arie griff nach seinem Waffengürtel und machte sich auf den Weg zurück zum Lager. Robert folgte ihm kopfschüttelnd.

17
    Seufzend wanderte Rosamunde durch das Zimmer, das man ihr und Arie zugeteilt hatte und schaute ungeduldig zur Tür.
    Sie waren am Tag zuvor bei Hofe angekommen, und Rosamunde war dafür sehr dankbar. Trotz der Tatsache, dass sie Arie nach dem Tag, an dem er beinahe ertrunken war, nicht aus den Augen gelassen hatte, hatte es unglücklicherweise einen neuen Zwischenfall gegeben. Es war kein direkter Angriff auf Aries Person, das wäre auch kaum möglich gewesen, da er ununterbrochen unter Beobachtung stand. Dennoch schien der Angreifer am letzten Morgen ihrer Reise zu verzweifeln und hatte eine spitze Nadel unter Blacks Sattel gesteckt.
    Der Plan war wirklich sehr schlau gewesen. Solange kein Gewicht auf dem Sattel war, zeigte Black keine Reaktion, aber sobald Arie aufstieg, stach die dicke Nadel das Pferd, und es buckelte wie wild.
    Ihr Mann war aus dem Sattel geworfen worden. Glücklicherweise landete er auf Bischof Shrewsbury, sonst wäre es vielleicht sein Tod gewesen. Natürlich hatte niemand etwas gesehen, und sie waren wieder einmal nicht imstande, den Schuldigen zu finden.
    Es war eine große Erleichterung gewesen, die Residenz zu erreichen, besonders für den Bischof. Er hatte sich den Kopf ziemlich heftig gestoßen, als Arie auf ihm landete. Der
    arme Mann hatte gar nicht mitbekommen, in welchen Schwierigkeiten Arie steckte, so traf ihn das Gewicht des Kriegers völlig unvorbereitet. Der Geistliche war während der restlichen Reise ziemlich reizbar gewesen. Rosamunde vermutete, dass sein Kopf schmerzte. Sofort nach ihrer Ankunft hatte er sich in sein Zimmer zurückgezogen und es nicht einmal verlassen, um mit ihnen zusammen das Abendessen einzunehmen.
    Die Erinnerung an die Mahlzeit des vergangenen Abends, ihre erste bei Hofe, ließ Rosamunde unglücklich seufzen. Es war eine echte Katastrophe. Arie wurde von jemandem angesprochen, als man sie gerade an ihren Platz führte. Ihr Mann hatte sich entschuldigt und Rosamunde allein gelassen, um sich mit dem Mann zu unterhalten. Sie war immer noch allein gewesen, als einige Augenblicke später eine hellhäutige, dunkelhaarige Schönheit mit einem verächtlichen Gesichtsausdruck an ihre Seite gesetzt wurde.
    Rosamunde hatte sich der jungen Frau in gewisser Weise verbunden gefühlt, da sie in dem Augenblick beide ohne Begleitung waren, und hatte dummerweise versucht, mit dem Neuankömmling eine Unterhaltung zu beginnen. Die Frau hatte Rosamunde hochnäsig von oben bis unten begutachtet, von ihrem hübschen, jedoch schlichten blauen Kleid bis hin zu ihrem unfrisierten Haar. Als sie dann verkündete, Rosamunde würde eine fähigere Zofe benötigen, teilte diese ihr mit, dass sie gar keine habe. Daraufhin wurde die Frau noch unhöflicher. Rosamunde war sehr erleichtert gewesen, als sie schließlich einen leichten Druck auf ihrer Schulter verspürte und Aries Stimme über ihren Kopf hinweg hörte.
    »Wie Ihr sehen könnt, Delia, ist meine Frau hübsch genug, dass sie die Hilfsmittel, ohne die sich manche
    Frauen nackt fühlen, gar nicht benötigt. Ich glaube kaum, dass eine Zofe ihre von Gott gegebene Schönheit noch verbessern könnte.«
    Bei den freundlichen Worte ihres Ehemannes war es Rosamunde warm ums Herz geworden, und sie hatte sich ein wenig entspannt. Sie hatte ihm ein dankbares Lächeln geschenkt und sich wieder ihrer Peinigerin zugewandt. Erst als sie gesehen hatte, dass das Gesicht der Frau kreidebleich geworden war und sich ihr Mund zu einem schmalen Strich verzog, hatte Rosamunde plötzlich etwas mit dem Namen anzufangen gewusst. Delia! Das war die Verlobte, die sein Herz gebrochen hatte. Schweigend hatte sie dann beobachtet, wie sich

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