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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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die andere Frau wütend erhob und davongeeilt war. »Ich bitte um Vergebung«, hatte Arie gemurmelt, während er sich neben sie setzte. Woraufhin Rosamunde ihn überrascht angeschaut hatte. »Wofür, Mylord. Es war nicht Euer Fehler.«
    »Doch, das war es«, hatte er ihr ruhig versichert. »Wenigstens teilweise. Ich hätte Euch neue Kleider kaufen sollen, wie Ihr es verdient habt ... und, um ehrlich zu sein, hat mich Euch Vater schon darum gebeten. Darüber hinaus hätte ich daran denken müssen, eine Zofe für Euch einzustellen.« Betroffen hatte er den Kopf geschüttelt. »Ich habe zwei Schwestern. Ich weiß nicht, wie mir diese Unterlassung passieren konnte.«
    »Ich möchte keine Zofe«, hatte ihm Rosamunde versichert. »Ich habe nie eine gehabt und brauche auch jetzt keine. Und hättet Ihr mir neue Kleider gekauft, so bin ich sicher, so hätte sie auch an diesen etwas auszusetzen gehabt. Sie scheint eine sehr verbitterte und unangenehme Person zu sein. Ich glaube, es macht Ihr Freude, Menschen zu verletzen.«
    »Aye.« Arie hatte sie angelächelt. »Ihr habt das schon nach wenigen Augenblicken festgestellt ... Ich kenne sie mein ganzes Leben und mir ist es erst jetzt aufgefallen, nachdem ich gelernt habe, Euch zu lieben.«
    Als Rosamunde sein Lächeln erwiderte und zärtlich seine Hand drückte, runzelte er unzufrieden seine Stirn. »Ich habe gerade gesagt, dass ich Euch liebe, Frau. Seid Ihr kein bisschen überrascht? Habt Ihr dazu nichts zu sagen?«
    Seine Reaktion schien Rosamunde zu überraschen. »Aber ich wusste doch schon, dass Ihr mich liebt, Mylord. Warum sollte ich überrascht sein?«
    »Ihr wusstet es?« Arie zog fragend die Augenbrauen hoch. »Wie konntet Ihr es wissen? Ich selbst wusste es doch nicht einmal, bevor ich es gesagt habe.«
    »Nun, ich wusste es von dem Moment an, als Ihr aufhörtet, die ganze Zeit so furchtbar eifersüchtig zu sein. Das heißt, nach dem Vorfall am Fluss. Ihr habt die Leute nicht mehr angefahren, nur weil sie mich anlächelten oder...«
    »Ihr wusstet, ich liebe Euch, weil ich aufhörte eifersüchtig zu sein?« Er konnte ihre Logik scheinbar nicht begreifen, aber Rosamunde nickte, denn sie wusste, dass es stimmte.
    »Natürlich. Das bedeutete, dass Ihr mir endlich vertraut habt, Mylord. Und mir zu vertrauen, war die letzte Hürde, die Ihr noch nehmen musstet. Ihr mochtet mich bereits, begehrtet mich, habt meine Fähigkeiten geschätzt und wolltet mich in Eurer Nähe haben. Was zum Schluss nur noch fehlte, war Vertrauen.«
    Als er begann, verblüfft den Kopf zu schütteln, hatte Rosamunde liebevoll seine Wange gestreichelt. »Und das ist mir nur aufgefallen, weil auch ich gelernt hatte, Euch zu lieben.«
    Arie hatte nach ihrer Hand gegriffen und gelächelt. »Euer Vater war ein sehr weiser Mann.«
    »Aye«, hatte sie mit Tränen in den Augen zugestimmt. »Er hat mir mit Euch ein wunderbares Geschenk gemacht.«
    »Nein...« Arie hatte einen Moment gezögert, weil ihn jemand, er sich neben ihn setzen wollte, angerempelt hatte. Daraufhin hatte er ungehalten um sich geschaut. »Seid Ihr wirklich sehr hungrig?«
    »Nur nach meinem Ehemann«, hatte sie heiser geflüstert.
    Mit breitem Grinsen hatte Arie ihre Hand gedrückt, war dann aufgestanden und hatte mit ihr zusammen den Tisch verlassen. Sobald sie in ihrem Zimmer angekommen waren, war jegliches Reden überflüssig gewesen. Ihre Körper hatten das in die Tat umgesetzt, was vorher in Worte gefasst worden war. Sie hatten sich einander mit einer Leidenschaft und einer Begierde hingegeben, die sie jetzt noch lächeln ließ. Oder wenigstens hätte lächeln lassen, wäre sie nicht so beunruhigt gewesen.
    Seufzend schaute sie erneut zur Tür. Sie war an diesem Morgen, getreu ihrer Gewohnheit, wieder früh aufgewacht, und anstatt aufzustehen und sich zu beschäftigen, war sie im Bett geblieben und hatte ihren Ehemann beim Schlafen beobachtet. Sie hatte keine Lust gehabt, ihn allein zu lassen und sich in einem fremden Schloss herumzutreiben. So hatte sie ihn bewacht, bis ihr das Zuschauen allein nicht mehr gereicht hatte und sie begonnen hatte, ihn zärtlich zu streicheln: seine Wangen, seinen Hals, seine Brust. Als ihre Hand weiter nach unten gewandert war, war Arie plötzlich munter und hatte ihr dann gezeigt, wie sehr es sich für sie lohnte, sein Aufwachen abzuwarten.
    Ein zusätzlicher Vorteil war komischerweise, dass er scheinbar wesentlich besser gelaunt war. Als sie sich an diesem Morgen dann endlich aus ihrem Bett erhoben

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