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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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auf dem Schiff nach Europa hatten, gaben sie zu, dass Stefan der König ist, nicht Wassili!«
    »Wassili?«
    Tania schnaubte verächtlich bei dieser Erinnerung. »Das war Stefans Idee. Ich machte ihnen von Anfang an Schwierigkeiten, und er dachte, ich würde fügsam sein, wenn sie mir sagten, Wassili sei der König, den ich heiraten sollte.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
    »Das konnte ich auch nicht. Ich habe diesen Mann damals regelrecht gehasst , er war so herablassend und absolut unausstehlich. Aber ich muss zugeben, dass ich ihn heute sehr gern habe.«
    »Ihr meint, man kann sich an seine Arroganz gewöhnen?« fragte Alexandra zweifelnd.
    Tania wollte diese Frage lieber nicht beantworten, zumindest jetzt noch nicht. Erst muss te sie herausfinden, was hier los war. Sie hatte auch schon einen Verdacht. »Darf ich Euch fragen, warum er nicht will, dass Ihr etwas esst ?«
    »Wird er erfahren, was ich Euch antworte?«
    »Wenn Ihr es nicht wollt: nein.«
    »Also gut. Er will nicht, dass Ihr mich etwas essen seht. Er denkt, ich esse wie ein Schwein.«
    Sie sagte das so amüsiert, dass Tania fragte: »Und? Stimmt das?«
    »Nur, wenn er in der Nähe ist.«
    »Langsam verstehe ich. Lazar hat uns von der Reise erzählt, er hat aber fast nur von Wassili gesprochen. Ihr wollt ihn nicht heiraten, stimmt's?«
    »Würdet Ihr einen Lüstling wie ihn heiraten wollen?« entgegnete Alexandra.
    Tania lachte. »Ich gebe zu, dass er zuweilen über die Stränge schlägt, aber das liegt daran, das er viel zu gut aussieht. Frauen neigen dazu, sich wegen ihm zum Narren zu machen. Ich hatte eigentlich vor, meine Damen zu warnen, dass er nicht länger verfügbar ist.«
    »Nun, das erspart mir die Mühe, noch ein paar Ohren abzuschneiden«, schnaubte Alexandra verächtlich.
    Tania war erstaunt. Das hatte Lazar nicht erwähnt, er hatte nur von Drohungen gesprochen.
    »Würdet Ihr das wirklich tun?«
    »Nein, aber die Frauen wollen mich lieber nicht auf die Probe stellen.«
    Tania lachte wieder. »Das glaube ich auch. Wisst Ihr, für Wassili gab es nie einen Grund, seinen ausschweifenden Lebenswandel zu ändern. Und so wie ich das jetzt verstanden habe, habt Ihr ihm gleich am Anfang gesagt, dass Ihr ihn nicht heiraten wollt. Das hat ihn sicher nicht dazu ermuntert, ausgerechnet diesen Charakterzug zu ändern.«
    »Man hat mir von dieser verdammten Verlobung erst ein paar Stunden vor meiner ersten Begegnung mit ihm erzählt.«
    »Das kann doch nicht wahr sein!«
    »Ist es aber«, sagte Alexandra verächtlich. »Mein Vater machte daraus ein sorgfältig gehütetes Geheimnis. Er hatte Angst, dass ich bei Wassilis Eintreffen nicht da sein würde, wenn ich es vorher gewusst hätte. So wütend wie ich war, wäre das durchaus wahrscheinlich gewesen.«
    »War das der einzige Grund, warum Ihr ihn nicht heiraten wolltet - weil Ihr wütend wart?« fragte Tania leise.
    »Nein ... aber über den anderen Grund möchte ich lieber nicht sprechen.« Alexandra errötete bei dem Gedanken daran, wie die Königin reagieren würde, wenn sie erfuhr, dass jemand sieben Jahre lang auf den Heiratsantrag eines Mannes wartete. »Es ist ... also, es ist mir peinlich.«
    »Dann braucht Ihr nicht darüber zu reden. Aber da ich Wassili so gern habe, muss ich Euch fragen, ob Ihr immer noch nichts für ihn empfindet.«
    Alexandra war sich nicht sicher, wie sie antworten sollte. Schließlich hatte die Königin ihn gern. »In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass er vielleicht doch ein paar gute Eigenschaften hat, obwohl er diese recht selten zeigt. Aber ... was immer ich auch für ihn empfinde, es spielt keine Rolle. Ihr habt selbst gesagt, wie herablassend und unerträglich er sein kann, und das ist bis jetzt so ziemlich alles, was ich von ihm kenne. Ich könnte mich nie mit einem solchen Mann verstehen.«
    »Und wie versteht er sich denn mit Euch ... so, wie Ihr jetzt seid?«
    Alexandra errötete. »Vielleicht habe ich vorgegeben, jemand zu sein, der ich nicht bin, aber das habe ich nur getan, um es ihm leichter zu machen, die Verlobung zu lösen. Ich selbst kann es nämlich nicht tun.«
    Und das brachte Tania in eine Zwangslage. Sie fragte sich, ob sie Alexandra die Wahrheit über Wassili erzählen sollte oder ob sich an der Situation nichts ändern würde, selbst wenn sie Bescheid wüsste . Lazar hatte ihnen einige erstaunliche Dinge berichtet dass Wassili sie >seine Alex< nannte, ohne dass es ihm bewusst war, und Lazar gebeten hatte, sie zu verführen, dann

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