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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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seinen Entschluss geändert und deutliche Anzeichen von Eifersucht gezeigt hatte. Für Tania sah das ganz so aus, als ob ihm diese Frau keineswegs gleichgültig war.
    »Würde es Euch überraschen, wenn Ihr wüsstet , dass Wassili genau das gleiche getan hat wie Ihr?«
    »Wie meint Ihr das?«
    »Er hat Euch nicht sein wahres Ich gezeigt. Ich sagte Euch, dass ich ihn damals gehasst habe - und das habe ich wirklich aber nur deshalb, weil er alles Erdenkliche unternommen hat, damit ich ihn hasse, und zwar mit voller Absicht.«
    »Aber warum denn?«
    »Weil Frauen sich in ihn verlieben, bevor sie ihn überhaupt kennen - das liegt an seinem hübschen Gesicht -, und er Angst hatte, dass ich das auch tun würde, obwohl ich doch Stefans Frau werden sollte und nicht die seine. Er liebt Stefan. Sie sind eher wie Brüder als wie Cousins. Und er würde alles tun, um Stefans Glück zu sichern. Auch wenn das bedeutet, den widerlichsten und arrogantesten Dummkopf zu spielen, den man sich nur vorstellen kann, obwohl er gar nicht so ist.«
    Alexandra saß regungslos da. »Er ist nicht so?«
    »Aber nein. Zugegeben, er ist vielleicht ein bisschen arrogant ... nein, er ist ein bisschen sehr arrogant. Das liegt, glaube ich, in der Familie. Und manchmal äußert er sich auch recht bissig und herablassend über einige Dinge, die er für unter seiner Würde hält. Aber das wird durch seine Loyalität und sein Pflichtbewusstsein mehr als wettgemacht.«
    »Was für ein Pflichtbewusstsein ? Er ist doch nur ...«
    »... Mitglied der Elitetruppe des Königs, eine seiner persönlichen Leibwachen und ein Meister verschiedenster Waffen. Davon könnt Ihr Euch übrigens selbst überzeugen, wenn Ihr kurz zum Übungsplatz hinübergeht. Wisst Ihr ...« - Tania überlegte kurz -,»... als wir uns damals kennengelernt haben, mochte Wassili mich auch nicht. Er dachte, ich wäre nicht gut genug für Stefan. Aber als er dann die Möglichkeit hatte, mich entfliehen zu lassen - ich habe es mehr als einmal versucht -, hat er das nicht getan. >Die Pflicht steht über meinen persönlichen Interessent hat er damals zu mir gesagt. Es gibt noch etwas, das Ihr wahrscheinlich nicht wisst . Wenn er nicht gerade versucht, ein Ekel zu sein, kann er unglaublich charmant sein.«
    »Stimmt, das habe ich nicht gewusst «, sagte Alexandra mit leerer Stimme.
    »Ich wollte Euch mit meinen Worten nicht verletzen.«
    »Aber das habt Ihr doch nicht«, entgegnete Alexandra ein wenig steif.
    »Wenn sich Wassili Euch gegenüber von seiner schlechtesten Seite gezeigt hat, dann doch nur, weil er nicht heiraten wollte. Er hat sich fürchterlich aufgeregt, als er von der Verlobung erfuhr. Er ging nach Russland , um ...«
    »... mich loszuwerden.«
    Tania zuckte zusammen. »Er hat es Euch gesagt?«
    »Ja, wenigstens in diesem Punkt ist er immer ehrlich gewesen.«
    »Was ich Euch zu sagen versuche ... Ich bin mir nicht sicher, ob er immer noch so empfindet. Aber jetzt hat er diese Rolle schon viel zu lange gespielt und kann ihr nicht entkommen, so wie Ihr.«
    Alexandra war sich nicht ganz sicher, ob Wassili ihr tatsächlich etwas vorspielte, aber wenn sie es glaubte, machte das die ganze Sache nur noch schlimmer. Er war so sehr gegen die Ehe, dass er ihr etwas vorspielen muss te - so wie sie. Und was würde geschehen, wenn er ihr sein wahres Ich zeigte? Würde das etwas ändern? Nein, er war gegen die Ehe gewesen, bevor er sie kennengelernt hatte, und danach auch. Tania war sich da vielleicht nicht so sicher, aber sie, Alexandra, wusste es ganz genau: Er war immer noch dagegen. Und er war ein Lüstling. Das hatte die Königin nicht bestritten. Und sie muss te verrückt sein, wenn sie auch nur darüber nachdachte.
    »Wassili mag vielleicht einige Tugenden haben, die ich bei ihm nicht erwartet hätte«, sagte Alexandra. »Aber er ist und bleibt ein Lüstling.«
    »Ja, und wahrscheinlich wird er das auch noch eine Weile bleiben ... bis er sich verliebt.«

33
    Alexandra be schloss , nicht zu warten, bis Wassili sie in den Empfangsräumen der Königin abholen würde. Stattdessen würde sie seine Kutsche nehmen und diese dann für ihn wieder zurückschicken. Hoffentlich bekam sie ihn jetzt erst einmal eine Weile nicht zu Gesicht. Sie brauchte Zeit, um all das zu verarbeiten, was sie heute gehört hatte, bevor sie wieder mit ihm sprach wenn sie je wieder mit ihm sprach. Sie wusste nicht, wie sie reagieren würde, wenn er wieder eine seiner spöttischen Bemerkungen machte und sie genau wusste ,

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