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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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an, als sie an ihm vorbeiging. Sie war sehr erstaunt über sich, nicht wegen dem, was sie gesagt hatte, sondern weil sie fähig gewesen war, in aller Öffentlichkeit eine solche Szene zu machen, ohne dass es ihr auch nur im geringsten peinlich war. Ihrem Verlobten zu beweisen, dass sie gesellschaftlich nicht akzeptabel für ihn war, würde einfacher sein, als sie es sich vorgestellt hatte.
    »War er schockiert?« flüsterte sie Stenka zu, als sie sich wieder hinsetzte.
    »Das kann ich nicht sagen«, erwiderte er augenzwinkernd. »Ich konnte meine Augen nicht von dir und diesem grandiosen Anfall von Eifersucht abwenden.«
    »Sei nicht albern«, gab sie irritiert zurück. »Ich habe das doch nur seinetwegen getan.«
    Stenka schnaubte bloß verächtlich und erwiderte mit spöttischem Unterton: »Alex, ich kenne dich doch. Ich weiß, wie besitzergreifend du sein kannst. Ich habe gesehen, wie du mit der Pferdepeitsche auf diesen Armeeleutnant losgegangen bist, als er das Pferd misshandelte , das du ihm geliehen hattest. Du bist immer ohne zu zögern über Konrad hergefallen, wenn er Nina mit seinen Hänseleien zum Weinen brachte. Als mein Vater mich verprügelt hat, hast du ihn fürchterlich dafür gescholten ... reicht das?«
    Jetzt sah sie ihn böse an. »Du und deine Familie, das ist etwas ganz anderes. Und meine Tiere auch.«
    »Wir gehören dir, und was dir gehört, das behandelst du auch so. Jeder, der dich kennt, weiß das, Alex. Und bis einer von euch beiden diese Verlobung bricht, gehört der Kardinier auch dir. Wo liegt der Unterschied?«
    »Der Unterschied liegt darin, dass ich diesen Mann nicht haben will.« Nachdem sie das gesagt hatte, sah sie ihre Freunde an. »Hat denn keiner von euch seine Reaktion gesehen?«
    »Doch, ich«, gab Konrad zu, der ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken konnte. »Er sah nicht sehr geschockt aus. Er war wohl eher verärgert.«
    Alexandra versuchte immer noch nicht, sich selbst von seiner Reaktion zu überzeugen, sondern lehnte sich zufrieden zurück. »Das genügt auch. Ich habe ihn gewarnt und ihm genau gesagt, was er zu erwarten hat. Jetzt weiß er, dass es keine leeren Drohungen sind.«
    »Ich glaube, das hat er gemerkt«, sagte Timofee mit einem Schmunzeln. »Ich bin gespannt, was er jetzt tun wird.«
    »Was kann er denn schon tun?« entgegnete sie sorglos. »Wir sind noch nicht verheiratet.«
    Die drei Männer starrten sie an, während Nina im Gegenteil in eine andere Richtung sah. Alexandra wurde es langsam unbehaglich.
    »Was ist los?« fragte sie.
    »Eine arrangierte Verlobung ist keine gewöhnliche Verlobung, Alex«, sagte Konrad zu ihr. »Es ist ungefähr so, als ob du bereits mit ihm verheiratet wärst. Eure Väter haben einen Eid geleistet. Sogar du hast dein Wort gegeben, dass du ihn heiraten würdest, und dein Vater hat ihm das wahrscheinlich auch gesagt. Dadurch hat dieser Mann bestimmte Rechte. Hast du das denn nicht gewusst ?«
    »Was für Rechte?«
    Konrad sagte es ganz direkt. »Die gleichen Rechte, die auch ein Ehemann haben würde.«
    »Unsinn. Ich habe ihm bereits gesagt, dass ich mir von ihm keine Vorschriften machen lasse, und er hat nicht versucht, mir das Gegenteil zu beweisen.« Sie erwähnte erst gar nicht, dass er gesagt hatte, er könne genau das tun.
    »Du warst immer noch zu Hause, als du das gesagt hast, und damit unter der Gewalt deines Vaters. Jetzt bist du das nicht mehr.«
    Das gefiel ihr überhaupt nicht. »Es ist egal, wo ich war«, sagte sie. »Er kann soviel schimpfen, wie er will. Ich habe inzwischen recht viel Übung darin, zornige Männer zu ignorieren.«
    »Das mag ja für einen zornigen Vater gelten, aber bei einem zornigen Verlobten geht das nicht«, betonte Konrad. »Ich sage es ja nicht gerne, Alex, aber das ist etwas ganz anderes.«
    »Also gut«, stieß sie hervor. »Worauf willst du hinaus?«
    »Was passiert, wenn er dich etwas nachdrücklicher auffordert zu tun, was er will?«
    Alexandras Augen verengten sich, aber sie sprach ganz ruhig weiter. »Du willst damit doch nicht etwa sagen, dass dieser Mann versuchen könnte, mich zu schlagen?«
    »Eigentlich ... doch.«
    »Und du würdest einfach daneben stehen und zusehen? Bojik würde ihm an den Hals gehen, wenn er das versuchen würde.«
    »Bojik wird nicht ständig an deiner Seite sein«, sagte Konrad zu ihr. »In der Nacht wird er fast immer im Stall eingesperrt sein, wo er jetzt auch gerade ist, da er in die meisten Gasthäuser nicht hinein darf. Und wir werden auch nicht

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