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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dauernd bei dir sein. Wir können vielleicht dafür sorgen, dass der Kardinier bereut, was immer er dir antut, aber das wäre dann, nachdem er es getan hat. Und der Cousin eines Königs steht trotz des wenig beeindruckenden Titels, den er trägt, höher als jeder unserer Prinzen, und du weißt, wie viele Rechte diese haben. Es wäre gar nicht schwierig für ihn, uns alle ins Gefängnis zu werfen. Er könnte uns erschießen lassen, und niemand würde ihn dafür zur Verantwortung ziehen. Das ist die Art von Macht, die er ausüben kann.«
    Alexandra kochte inzwischen vor Wut. »Was willst du mir damit sagen?«
    Jetzt, da er ihr die Laune verdorben hatte, grinste Konrad sie an. »Reiz ihn nicht zu sehr, Alex. Finde deine Grenzen heraus und respektiere sie, selbst wenn du ab und zu einmal tun muss t, was er sagt. Und hoffe, dass ihm noch nicht klar ist, wie viel Gewalt er jetzt über dich hat.«
    Sie war fast sicher, dass es zu spät war, um darauf zu hoffen. Sie war so naiv gewesen, darauf zu vertrauen, dass ihre Freunde sie in jeder Lage schützen konnten. Aber ihre Freunde vergaßen, dass sie sich auch ganz gut selbst schützen konnte. Sie würde sich von ihm nichts vorschreiben lassen. Von nun an würde sie ständig eine Reitpeitsche bei sich tragen.

13
    Das Essen war serviert worden, aber Wassili hatte nichts davon angerührt. Lazar dagegen, der bei ihm am Tisch saß, verzehrte voll Behagen das einfache, aber sättigende Mahl. Wassili hielt sich stattdessen an eine Flasche Wodka.
    Er war schon den ganzen Tag verärgert gewesen, nachdem er es nicht geschafft hatte, Alexandra diese verdammten Karren auszureden. Aber jetzt stand er kurz vor der Explosion. Sein Zorn war eskaliert, als das Essen serviert worden war und das Mädchen, das die Speisen gebracht hatte, ihn kaum angesehen hatte und sofort wieder davongeeilt war, um nur ja nicht seine Aufmerksamkeit zu erregen. Die andere Magd - ihm war immer noch nicht eingefallen, wie sie hieß - war verschwunden, und er erwartete auch gar nicht, sie noch einmal zu sehen. Er hatte die nackte Angst im Gesicht des Mädchens gesehen, und in diesem Augenblick hätte er dieselbe Angst am liebsten im Gesicht seiner Verlobten gesehen.
    Es war unglaublich, was er mitangesehen hatte - was alle Anwesenden mitangesehen hatten. Dieses barbarische Benehmen, diese Brutalität. Wieso hatte sie sich nicht direkt bei ihm beklagt? Wieso hatte sie ihre Drohungen nicht unter vier Augen vorgebracht, wie dies jede zivilisierte Person tun würde? Sie hatte wohl ein für allemal demonstrieren müssen, was für eine kleine Wilde sie war. Und diese Frau hatte sein Vater ihm als Ehefrau ausgesucht.
    Wassili und Lazar waren so gute Freunde, dass Lazar auch ohne zu fragen wusste , was Wassili gerade beschäftigte. Aber er hatte kein Mitleid mit ihm. Insgeheim fand er es sogar sehr lustig. Wassili hatte wegen seines unglaublich guten Aussehens nie Probleme mit Frauen. Es würde ihm ganz guttun, wenn er herausfand, was andere Männer von Seiten des schönen Geschlechts alles ertragen muss ten.
    » Vergiss es doch einfach«, sagte Lazar, wobei er versuchte, möglichst unbeteiligt zu klingen.
    Wassilis goldfarbene Augen, die gerade Funken sprühten, trafen auf die blauen Augen von Lazar. »Vergessen, dass mein Bett heute nacht wieder leer sein wird, wo ich mich darauf gefreut habe, es mit diesem mehr als willigen Mädchen zu teilen? Oder vergessen, dass meine Verlobte ein wandelnder, atmender Skandal ist?«
    Lazar erstickte fast, als er versuchte, das Gelächter zu unterdrücken, das Wassilis letzte Worte in ihm ausgelöst hatten. » Vergiss beides«, stieß er schließlich hervor. »Dein Bett war bis jetzt fast während der gesamten Reise bis zu der üblichen Kapazität gefüllt. Ein wenig Abstinenz auf der Rückreise wird dich sicher nicht umbringen.«
    Angesichts des Gemütszustandes, in dem er sich seit gestern abend befand, war sich Wassili da nicht so sicher, aber er erwiderte: »Umbringen wird es mich ganz bestimmt nicht, aber du übersiehst die Tatsache, dass meine kleine Tändelei mehr um Alexandras willen als meinetwegen stattgefunden hat. Sie sollte so wütend werden, dass sie einen Rückzieher macht. Ich hatte nicht die Absicht, ihr eine Gelegenheit zu verschaffen, bei der sie ihre Neigung zur Gewalt demonstrieren kann.«
    »Oder ihre Neigung zum Bluff.«
    »Ich wünschte, es wäre so, Lazar. Das habe ich zuerst auch gedacht, als sie mir androhte zu tun, was sie heute Abend getan hat. Aber sie

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