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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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seine nächste Bemerkung reagieren würde, aber er muss te es sagen. »Wir müssen aus diesen nassen Sachen herauskommen.«
    »Ich weiß«, sagte sie leise hinter ihm.
    Sie konnte tatsächlich vernünftig sein? Dem Himmel sei Dank für dieses kleine Geschenk. Und dann wurde ihm plötzlich bewusst , dass Alexandra ihre Sachen ausziehen würde. Sie waren in einem verschlossenen Raum, allein - mit einem Bett. Schon der Gedanke daran war zu viel für ihn. Er stöhnte.
    »Stimmt etwas nicht?« fragte sie.
    »Nein, nein, alles in Ordnung«, erwiderte er, aber er blieb über das Feuerholz gebeugt stehen und rührte sich nicht.
    »Das Feuer, Petroff«, erinnerte sie ihn ungeduldig. »Oder glaubt Ihr, wir würden die Nacht ohne überleben?«
    Da er diese Nacht so oder so nicht überleben würde, konnte es ihm eigentlich egal sein. Aber er bekam sich wieder unter Kontrolle und machte sich daran, das Feuer im Ofen zu entfachen.
    »Sagt mir, warum Pawel Euren Cousin so sehr hasst «, verlangte sie.
    Gut. Jetzt konnte er endlich an etwas anderes denken als an das, was er bald mit ihr machen würde.
    »Pawel war in Latzkos Tochter Arina verliebt. Wahrscheinlich ist er das immer noch. Aber sie wollte höher hinaus. Vor ungefähr acht Jahren lernte sie Stefan kennen, der zu dieser Zeit noch Kronprinz war. Sie war dann eine Zeitlang seine Geliebte. Dann haben sie sich gestritten, und sie kam wieder hierher zurück. Stefan folgte ihr, um alles wieder in Ordnung zu bringen. Das Ganze endete damit, dass Stefan an Latzko fünfzig Rubel zahlen muss te, bevor er sie wieder mitnehmen konnte. Pawel bestand außerdem darauf, dass Stefan um Arina kämpfte.«
    »Hat er das getan?«
    »Ja.«
    »Das klingt sehr romantisch.«
    Wassili schnaubte empört. »Es war überhaupt nichts romantisch daran. Pawel hat unfair gekämpft, aber trotzdem verloren. Das Problem dabei war, dass er ein schlechter Verlierer ist. Als Tania gefangengenommen wurde ...«
    »Wer ist Tania?«
    Er ignorierte die Tatsache, dass ihr Ton wieder schärfer geworden war. »Tania ist Tatiana. Sie möchte so genannt werden. Wie ich Euch bereits sagte, ist sie in Amerika aufgewachsen, und dort hieß sie so. Ihren richtigen Namen hat sie erst erfahren, als wir sie letztes Jahr gefunden haben ... aber ich schweife ab. Wie gesagt, sie wurde gefangengenommen, Stefan muss te wieder hierherkommen, und Pawel hatte endlich die Gelegenheit, sich zu rächen. Er forderte Stefan erneut zum Kampf heraus - dieses Mal mit Messern -, um ihn dabei zu töten.«
    »Diesen Kampf hat er wohl auch verloren?«
    »Ja, aber Ihr habt gehört, was er gesagt hat. Er ist immer noch nicht zufrieden, obwohl ihm Latzko das letzte Mal angedroht hat, er werde ihn umbringen, wenn er Stefan noch einmal zum Kampf herausfordern sollte.«
    »Aber Latzko ist nicht hier, um dafür zu sorgen, dass Pawel sich daran hält, und ... Ihr glaubt, er wird Euch herausfordern, bevor das alles hier vorüber ist, nicht wahr?«
    Machte sie sich etwa Sorgen um ihn? Du lieber Himmel, das bildete er sich doch nur ein. Alexandra und sich Sorgen um ihn machen? Da konnte er lange warten.
    »Er wäre ein Idiot, wenn er mich herausfordern würde«, sagte Wassili verächtlich.
    »Ach, Ihr glaubt also, dass er zumindest ein paar Gehirnzellen besitzt?«
    Sie sagte das so trocken, dass er fast gelacht hätte. Und das überraschte ihn. Wann zum Teufel hatte er damit angefangen, ihren Humor witzig zu finden?
    Endlich war es ihm gelungen, das Feuer anzuzünden. Es war gar nicht so schwach, wie er befürchtet hatte. Der Lehmofen würde zwar eine Zeitlang brauchen, um den Raum aufzuheizen, aber sicherlich nicht viele Stunden, wie er zuerst gedacht hatte.
    Er drehte sich um und wollte Alexandra sagen, dass sie näher an den Ofen herankommen sollte, bevor sie sich auszog. Er war nicht darauf gefasst gewesen, sie mit einer Decke um die Schultern dastehen zu sehen. Rock, Hose und Hemd hingen über der Rückenlehne des Stuhls, der neben ihr stand. Sogar die Strümpfe hatte sie ausgezogen. Ihm stockte der Atem. Alle seine Gedanken waren wie weggefegt, und dann konnte er sich nur noch auf eines konzentrieren. War sie unter der Decke völlig nackt, oder hatte sie immer noch ihre Unterwäsche an? Trug sie überhaupt Unterwäsche? Beinahe hätte er sich in Verlegenheit gebracht und gefragt, aber er wusste nur zu gut, dass er nicht wagen würde, es herauszufinden.
    Er wandte den Blick von ihr ab, fand aber nichts in der Hütte, womit er sich hätte ablenken

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