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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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sein.“
    Gayle lachte herzhaft. „Da hast du deine Antwort.“
    „Weißt du, in einigen Kulturen nehmen sich Frauen öfter jüngere Männer als Partner.“
    „Biologisch gesehen ergibt das ja auch Sinn“, erwiderte Gayle.
    „Ich habe gestern Abend lange mit Daisy darüber gesprochen. Sie sagt, sie hat kein Problem damit.“
    „Sophie, du musst dich vor niemandem für irgendetwas rechtfertigen.“
    Was für eine Vorstellung – einfach nur mit ihm zusammen zu sein. Einfach nur verliebt zu sein. Sich einfach nicht um andere Leute zu scheren.
    Der kleine George, den alle nur Bär nannten, krabbelte zu ihr und hielt ihr seine Tasse wie ein Geschenk hin. „Oh, köstlich“, sagte sie und tat so, als ob sie einen Schluck nähme. „Ich stehe einfach auf jüngere Typen.“
    „Wie läuft es mit dem Baby deiner Tochter? Gefällt dir deine Rolle als Großmutter?“
    „Ich liebe es. Charlie ist der Beweis, dass ich eine gute Mutter sein kann.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass du je eine schlechte Mutter warst.“
    „Ich war nie so, wie ich es mir gewünscht hätte.“
    Gayle lachte. „Wer ist das schon? An einigen Abenden gehe ich zu Bett und frage mich, was, zum Teufel, ich den ganzen Tag getan habe, außer die Kinder anzuschreien, aufzuräumen, Wäsche zusammenzulegen und im Stehen Reste zu essen.“
    „Du bist da – das ist das Wichtigste. Jetzt, wo ich mich um Charlie kümmere, sehe ich erst, wie lächerlich einfach manche Dinge sind. Oft kommt es nicht so sehr darauf an, alles richtig zu machen, als vielmehr einfach präsent zu sein, im Moment zu leben. Bei Max und Daisy hab ich sofort hektisch in allen möglichen Erziehungsratgebern geblättert, wenn einer von ihnen etwas getan hat, weil ich ja richtig drauf reagieren wollte. Stattdessen hätte ich einfach das tun sollen, was mein Ex immer getan hat – einfach da sein. Anwesend sein. Nicht sofort losstürmen, um mich mit einem Experten zu beraten. Greg hat die Kinder nicht mehr geliebt als ich, aber er war besser darin, einfach mit ihnen zusammen zu sein. Obwohl er seine eigene Firma in der Stadt hatte und meist auch sehr beschäftigt war, hat er es geschafft, ein besseres Gleichgewicht zwischen Beruf und Familie herzustellen als ich. Allerdings war er auch nicht perfekt. Ich erinnere mich noch … einmal, Max war acht oder neun, hatten Greg und ich beide vergessen, ihn nach einer Nachmittagsveranstaltung von der Schule abzuholen. Max hat ein paar Stunden auf uns gewartet. Er saß einfach in der Schule und versuchte es abwechselnd auf unseren Handys. Irgendwann rief er dann Gregs Eltern an, die ihn daraufhin abholten. Vielleicht war das der Moment, in dem wir erkannten, welch ungesunden Einfluss unser Lebensstil auf unsere Kinder hatte. Es gab viele solcher Momente in unserer Ehe.“
    „Alle Eltern machen Fehler.“
    Sophie nickte. „Wir beide haben auf diesen Weckruf total unterschiedlich reagiert. Greg wollte sich zurückziehen und ganz auf die Familie besinnen. Ich wollte einfach nur weglaufen – so weit und so schnell ich konnte.“
    „Und jetzt bist du wieder da, und alles wird gut“, versicherte Gayle ihr.
    Sophie wollte ihr so gerne glauben. Sie wünschte es sich von ganzem Herzen. Jeden Tag fühlte sie sich ein wenig besser, was ihre Kinder anging. Und diese Sache mit Noah – nun ja, sie war kein echtes Problem, solange sie es nicht zu einem machte. Na und, dann war sie eben mit einem jüngeren Mann liiert. Eine Beziehung hatte immer so ihre Tücken. Vielleicht sollte sie das einfach akzeptieren und nach vorn schauen.
    Der Altersunterschied zwischen ihnen war etwas, das sich völlig ihrer Kontrolle entzog. Wenn sie es schaffte, ihn zu akzeptieren, wäre das für sie ein riesiger Schritt. Was würde wohl passieren, wenn sie aufhörte, über sein Alter nachzudenken, und sich stattdessen einfach ihrer Liebe hingab?
    Ihr Handy klingelte. Der Name auf dem Display überraschte sie. Brooks Fordham. „Da muss ich mal eben rangehen“, entschuldigte sie sich bei Gayle.
    „Ich muss auch mal wieder weitermachen.“ Gayle begleitete Sophie zur Tür.
    Kaum draußen, nahm Sophie den Anruf an. Was, zum Teufel, konnte Brooks Fordham dieses Mal von ihr wollen?

30. KAPITEL
    B o Crutcher war mal wieder betrunken, wie Noah feststellte. Das war sein normaler Zustand an einem Samstagabend, wenn sie in die Hilltop Tavern gingen, um eine Runde Pool zu spielen und Bier zu trinken. Nach dem Vorfall beim Eishockeyspiel hatte Noah entschieden, Sophie ein

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