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Was der Winter verschwieg (German Edition)

Was der Winter verschwieg (German Edition)

Titel: Was der Winter verschwieg (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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aber schlussendlich lief es darauf hinaus, dass wir den obersten Schatzmeister des Syndikats hereingelegt haben. Es ist nicht der älteste Trick der Welt, aber fast. Und es ließ ihn ziemlich dumm aussehen.“
    In der Tradition der nigerianischen Bankbetrüger hatten sie den obersten Schatzmeister des Diktators, Mr Femi Gidado, angemailt. Er war als ehrgeiziger, gieriger Mann bekannt, dessen hochriskante Investments dem Regime hohe Renditen eingebracht hatten.
    Nachdem Sophie das über ihn in Erfahrung gebracht hatte, schickte sie ihm eine E-Mail, in der sie sich als unschuldiger Regierungsbeamter ausgab, der für ein gigantisches Vermögen verantwortlich war. Sie hatte „seine werte Aufmerksamkeit“ für „eine Sache von höchster finanzieller Dringlichkeit“ erbeten und ihm eine Summe von 3,5 Millionen Dollar geboten, wenn er einfach nur seine Bankdaten für eine simple geheime Transaktion zur Verfügung stellte.
    Nach einem relativ kurzen E-Mail-Verkehr hielten Sophie und ihr Team auf einmal das Vermögen des Regimes in Händen. Da es durch illegale Mittel erworben worden war, konnten sie das Geld nicht nutzen – aber die Leichtigkeit, mit der sie an die Informationen gelangt waren, gab ihnen Auftrieb. Sie machten dem betrügerischen Schatzmeister ein Angebot. Er konnte als Kronzeuge gegen den Diktator aussagen oder seine Vorgesetzten würden von dem Bankbetrug in Kenntnis gesetzt. Da die Strafe für Betrug unerträgliche Folter, gefolgt von Enthauptung, war, entschied er sich, die Seiten zu wechseln und sich fortan für das Volk von Umoja einzusetzen. Seine Mitarbeit war der Anfang vom Untergang des Regimes.
    „Was ist aus General Timi Abacha geworden? Und dem Kopf des Diamantensyndikats, Serge Henger?“
    Großartig. Natürlich fragte er danach. „Sie sind immer noch auf der Flucht. Aber da alles beschlagnahmt wurde, haben sie weder Mitarbeiter noch Besitztümer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie gefasst werden.“ Sie hielt kurz inne und fügte dann hinzu: „Ich hoffe, Sie schreiben das in Ihrem Artikel.“
    „Machen Sie Witze? Wir sollten ein Video drehen, um es auf unserer Website zu zeigen. Sie sind übrigens großartig, wenn ich das zwischendurch mal erwähnen darf.“
    „Danke.“
    „Machen Sie sich Sorgen wegen möglicher Vergeltungsanschläge? Bevor die Armee aufgelöst wurde, zählte sie zu den am schwersten bewaffneten Heeren der Region. Gerüchte besagen, einige ihrer Mitglieder halten sich hier in den Niederlanden versteckt.“
    „Es wird immer Feiglinge geben, die von Gier geleitet werden. Aber deswegen werde ich mein Leben nicht von Angst diktieren lassen.“
    Er schrieb das auf – ein gutes Zitat. „Sie sind sehr jung für diese Position“, merkte er an.
    „Das Alter hat damit nichts zu tun“, erklärte Sophie. „Was zählt, sind Engagement und Erfahrung. Und von beidem habe ich reichlich.“ Sie wusste, dass er ihr Alter mit wenigen Klicks auf seinem BlackBerry herausfinden könnte; es war genauso Teil ihrer öffentlichen Akte wie ihre Blutgruppe, Reisepassnummer, ihr Notendurchschnitt im Jurastudium und die Tatsache, dass sie mehrere Collegerekorde im Langstreckenschwimmen aufgestellt hatte. Sie entschied sich, ihm die Recherche zu ersparen. „Neununddreißig“, sagte sie. „Geschieden. Zwei Kinder, die in Avalon, New York leben.“ So hübsch ordentlich zusammengefasst, klang sie wie eine erfolgreiche, karriereorientierte internationale Anwältin. Die Leichtigkeit ihres Kommentars „Sie leben in Avalon, New York“ deutete nicht einmal ansatzweise ihren Schmerz über das Zerbrechen ihrer Familie durch die Scheidung an. Und das war auch gut so. Auf keinen Fall würde sie dem Reporter von dem schlechten Gewissen erzählen, mit dem sie jeden Tag lebte. Sie war eine Mutter ohne Kinder. Ihre mütterlichen Pflichten beschränkten sich auf das, was per Telefon, E-Mail und SMS erledigt werden konnte. Aber es gab so viel, was während ihrer Abwesenheit geschah. Wenn sie ihre Kinder wiedersah, hatte Daisy sich vielleicht die Haare dunkel gefärbt oder Max hatte angefangen, Schlagzeug zu lernen … Sie stellte vielleicht fest, dass ihr Exmann wieder heiraten wollte, Max sich immer noch einen Hund wünschte und Daisy kurz davor stand, aufs College zu gehen. Sophie war ständig hin- und hergerissen zwischen ihrer Sehnsucht, Teil des Lebens ihrer Kinder zu sein und ihrer abstrakten Angst, ihre Kinder noch mehr zu vermurksen, als sie es bereits getan hatte.
    Brooks fragte sie

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