Was die Seele essen will
für Ihre »Bla«-Gefühle durchzugehen und anschließend auch alle Lösungsvorschläge, die ich anbiete. Lassen Sie sich jedoch nicht entmutigen! Selbst wenn Sie unter starker »Bla-Depression« leiden, werden Sie feststellen, dass es gar nicht so schwer ist, wieder dauerhaft auf Touren zu kommen.
Die drei Kats: Wie es im Gehirn zur Flaute kommt
Beginnen wir mit der Hirnblockade. Wenn Ihr Gehirn viele dieser Katecholamine produziert, sollten Sie sich energiegeladen, fröhlich und aufgeweckt fühlen. Produziert Ihr Körper jedoch zu wenig von auch nur einem dieser Stoffe, werden Sie unter irgendeiner Form der »Bla«-Gefühle leiden. Es gibt drei Arten von Katecholaminen: Dopamin, Noradrenalin und – das bekannteste der drei – Adrenalin. Da es zwischen ihnen mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt und um Ihnen die ständige Wiederholung dieser schwierigen Namen zu ersparen, werde ich sie unter der Bezeichnung »Kats« zusammenfassen.
Dieses Trio voll geladener Hirnsubstanzen ist verantwortlich für Ihr Feuer – den Elan und Tatendrang, die Ihrem Leben womöglich fehlen. Alle drei Kats können Sie emotional, seelisch und physisch in Gang bringen, wenn sie richtig arbeiten. Dopamin ist quasi die »Mutter« der anderen beiden, da es sie produziert und im Gehirn am produktivsten ist. Die beiden »Kinder«, Noradrenalin und Adrenalin, sind ebenfalls sehr aktiv im Gehirn, doch insbesondere berühmt für ihre Wirkung in den Nebennieren, wo sie für die Energieschübe sorgen, die Ihnen bei der Stressbewältigung helfen.
»Achtung, aufpassen!« ist der Schlachtruf der Kats. Die Kats sollen Sie auf all die wichtigen Geschehnisse um Sie herum und in Ihrem Inneren aufmerksam machen, damit Sie schnell und entschlossen auf sie reagieren können. Bei guten Nachrichten lösen sie in Ihnen Begeisterung aus und bei schlechten Besorgnis. Sie bereiten Sie auf Handlungen vor und programmieren sogar die Bewegungen Ihres Körpers. Sie sind Ihre innere Cheerleader-Truppe und Ihr Drill-Sergeant in einem.
[76] Wie extrovertiert oder introvertiert Sie sind, hängt wahrscheinlich davon ab, wie viele Katecholamine Ihr Gehirn produziert. Wenn Sie eher der ruhige Typ sind – eher ein Zuhörer als ein aus sich herausgehender Plauderer –, könnte das mit Ihren Kats zusammenhängen. Beobachten Sie, ob Sie nicht plötzlich mehr erzählen, sich mehr öffnen, wenn Ihre Biochemie extrovertierter wird.
Die Kats sind besonders aktiv, wenn Sie unter großem Stress stehen, doch jede Aussicht auf etwas Aufregendes kann sie ansteigen lassen: die Vorfreude auf ein Essen, einen Ausflug oder einen Urlaub zum Beispiel. Verfügen Sie jedoch über wenig Katecholamine, reagieren Sie vielleicht auf gar nichts besonders stark. Zu wenig Kats können auch die Ursache für eventuelle Konzentrationsschwierigkeiten sein. Mangelt es Ihnen an der wichtigsten Kat-Funktion: Aufmerksamkeit? Auch wenn man körperlich ruhig ist, während man aufmerksam ist, verlangt es unter Umständen außerordentliche geistige Aktivität. So sollten die Kats zum Beispiel sehr beschäftigt sein, wenn Sie ein Buch lesen. Wenn Sie bemerken, dass Sie Absätze immer noch ein zweites Mal lesen müssen, hängt Ihre Zerstreutheit wahrscheinlich damit zusammen, dass nicht genügend Kats zur Stelle sind.
Bei schnell abgelenkten Menschen schlafen die Kats. Die Bereiche in ihren Gehirnen, die die meisten Katecholamine enthalten, arbeiten vielleicht ganz normal, bis Sie sich mit einer Arbeit befassen, die Konzentration erfordert. Dann können die Kats seltsam still werden und Ihre Aufmerksamkeit nicht wecken.
Wenn Sie von irgendeinem Katecholamin zu wenig haben, fühlen Sie sich beinah garantiert zu irgendeiner stimulierenden Substanz hingezogen. Wie gerne mögen Sie Kat-Förderer wie Kaffee, Schokolade oder den Süßstoff Aspartam? Gehören Sie zu den Menschen, bei denen Tabak, Alkohol oder Drogen und drogenähnliche Substanzen aufputschend wirken und nicht beruhigend? Tanzen Sie auf dem Tisch oder machen Sie Ihre Wäsche, während Sie auf einem dieser Kat-Ersatzstoffe sind? Oder brauchen Sie gar Kokain oder andere starke Aufputschmittel, um in Gang zu kommen?
All diese Drogen können Ihren Katecholaminspiegel kurzfristig um ganze 1400 Prozent erhöhen. Kokain und Amphetamine zum Beispiel lösen beide eine enorme Katecholaminausschüttung aus, 1 doch die Wirkung ist nur von kurzer Dauer. Diese Drogen verursachen fast unausweichlich mit der Zeit keine echte Zufriedenheit mehr, da Ihr
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