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Was die Tiere im Park erlebten

Was die Tiere im Park erlebten

Titel: Was die Tiere im Park erlebten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Dann
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du erst wieder zu Hause bist.«
    Diese letzten Worte verletzten den Dachs zutiefst. »Aber ich habe doch jetzt ein neues Zuhause... wenigstens glaubte ich das«, sagte er mit stockender Stimme. »Erinnerst du dich nicht, wie wir darüber gesprochen haben, daß der Wildhüter sich um den Fuchs und den Maulwurf und alle anderen kümmern könnte?«
    »Na klar«, antwortete die Katze. »Aber ich hätte mich doch sehr gewundert, wenn deine wilden Freunde aus eigenem Antrieb ihre Heimat verlassen hätten. Wärst du denn hierhergekommen, wenn man dich nicht im Auto hergebracht
    hätte?«
    »Nun ja... ich glaube nicht«, gab der Dachs zu. »Aber das spielt jetzt keine Rolle. Ich habe mir dieses Leben nun einmal ausgesucht.«
    »Wie bequem für dich«, meinte die Katze bissig.
    »Freust du dich denn gar nicht, daß ich zurück bin?« Der Dachs konnte es nicht fassen. »Ich dachte, wir wären Freunde?«
    »O ja«, meinte die Katze achselzuckend. »Aber schließlich hatten wir ja keine andere Wahl. Man muß sehen, daß man das Beste aus einer Situation macht.«
    »Also... ehem... darf ich nicht mit dir hinein?« fragte der Dachs zögernd.
    »Du bist zu dick, du gehst nicht durch mein Katzenloch«, erklärte die Katze. »Du mußt schon warten, bis der Mann dich findet. Aber ich glaube nicht, daß er so reagiert, wie du es dir erhoffst. Er hat dich gepflegt, bis du gesund warst, und seiner Ansicht nach solltest du in deiner gewohnten Umgebung leben.«
    »Das werden wir schon noch sehen«, knurrte der Dachs, aber er merkte bereits, daß er eine Dummheit gemacht hatte. Er setzte sich vor die Haustür und hatte auch Glück, denn bald erschien auch der Wildhüter. Erstaunt pfiff er durch die Zähne, als er seinen früheren Pflegling hoffnungsvoll zu ihm aufblicken sah. Er bückte sich, untersuchte das verletzte Bein, streichelte den Dachs und schaute ihn einen Augenblick etwas fragend an. Dann fiel ihm etwas ein, und er wollte nach drinnen gehen. Der Dachs versuchte sofort, ihm zu folgen, aber der Wildhüter schob ihn freundlich, aber bestimmt beiseite und schloß die Tür. Für den Dachs brach eine Welt zusammen.
    »Siehst du«, schnurrte die Katze sanft. »Er will dich nicht mehr. O ja, sicher bringt er dir gleich eine Schüssel mit Fressen. Er denkt, du bist deswegen gekommen. Aber seine Hütte ist nicht mehr dein Zuhause.«
    Wie blendendhelles Licht stand dem Dachs seine Dummheit vor Augen. Wie hatte er sich nur so verrechnen können! Er war kein Haustier. Wie hatte er sich nur einbilden können, er verstehe die Menschen? Diese beiden, die Katze und der Mensch, sie lebten auf einem anderen Stern, in einer Welt, zu der er keinen Zutritt hatte. Er hatte sich erniedrigt und dabei die Achtung der Katze verloren und — noch viel schlimmer! — seine wahren Freunde zurückgestoßen.
    Wie die Katze vorhergesagt hatte, wurde eine Schüssel mit Fressen hinausgestellt und dazu warme Milch, und der Dachs fraß und trank, mehr um dem Wildhüter einen Gefallen zu tun, als aus Hunger. Mit einem schiefen Blick auf die Katze wandte er sich ohne ein Wort zum Gehen — zurück zu seinem Bau.
    Nur einmal drehte er sich noch um und blickte zurück. Der Wildhüter war nicht zu sehen, aber die Rote saß immer noch da und beobachtete seinen Rückzug, über sich hörte der Dachs Flügelrauschen, dann ließ sich der Turmfalke neben ihm zu Boden.
    »Lauf weiter, Dachs«, sagte er. »Diesmal gehst du in die richtige Richtung.«
    Der Dachs wußte, daß der Falke erraten hatte, was geschehen war, und lächelte traurig. »Ja, Turmfalke«, flüsterte er, »ich bin wirklich sehr dumm gewesen.«
    Ohne daß die beiden es merkten, hatte hinter ihm die Rote ihren Feind erkannt. Sie schob sich geduckt, mit dem Bauch flach auf der Erde, verstohlen und leise auf sie zu. Mit einem gewaltigen Satz sprang sie den ahnungslosen Falken an, ihre messerscharfen Zähne und Krallen bohrten sich in ihre Beute. Aber der Turmfalke war weder ein Spatz noch eine Amsel. Er war selbst Jäger und Kämpfer, seine mächtigen Flügel flatterten und schlugen nach dem Angreifer, während er mit seinem mörderischen Schnabel um sich hackte.
    Der Dachs verfolgte verzweifelt die Szene. Der überraschte Vogel wehrte sich wild gegen seinen Angreifer. Der Dachs war hin- und hergerissen zwischen seiner wenn auch stark abgekühlten Zuneigung für die Katze und seiner Treue dem alten Freund gegenüber. Er sah, wie der Turmfalke schwächer wurde, und da fiel es ihm plötzlich wie ein Schleier von

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