Was die Tiere im Park erlebten
das freut«, sagte der Fuchs. »Ich glaube, jetzt muß einfach alles besser werden. Turmfalke, sollen wir auf ihn warten?«
»Aber sicher!« meinte der Turmfalke nachdrücklich. »Jetzt sind wir alle zusammen. Er rechnet damit, euch anzutreffen.«
»Gut, wir warten«, sagte der Fuchs, und die Tiere legten sich hin und warteten geduldig.
Am späten Nachmittag begrüßte der Dachs den Pfeifer vor seinem Bau. Ängstlich stand er vor dem Eingangsloch; wie würden seine Freunde ihn wohl empfangen?
»Los, los, du bist wieder ein Held«, machte ihm der Pfeifer Mut. »Der Turmfalke hat ihnen schon alles erzählt.«
Der Dachs lächelte, holte einmal tief Luft und ging dann tapfer seinem Schicksal entgegen.
Aber er hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Die meisten Tiere hatten ihn nach seinem Unfall noch nicht wiedergesehen und empfingen ihn wie einen verlorenen Freund. Der Maulwurf geriet fast außer sich, der Fuchs und die Füchsin schienen erleichtert zu sein, und sogar der Waldkauz gönnte ihm ein schroffes »Ach, da bist du ja«.
Es schien die schweigende Vereinbarung zu bestehen, die Verirrung des Dachses unerwähnt zu lassen; alles war vergessen. Aber der Dachs bemerkte voller Trauer, daß die kleine Gruppe, die sich im vergangenen Frühling auf die Reise gemacht hatte, um eine neue Heimat zu suchen, sehr zusammengeschrumpft war. Abgesehen von den Tieren im Winterschlaf, der Kröte, der Kreuzotter und den Igeln, gab es große Lücken in den Reihen der Eichhörnchen und Kaninchen, während die Oberste Wühlmaus nur noch von ihrer Gefährtin begleitet war und die Oberste Feldmaus von nur zwei weiteren ihrer Familienmitglieder. Und bei den übrigen sprachen magere Körper und hungrige Augen eine deutliche Sprache. Abgesehen von ihm selbst, schien nur der Maulwurf unverändert.
Der Fuchs war den Blicken des Dachses gefolgt. »Der Winter hat uns nicht ungeschoren gelassen«, stellte er anstelle des Dachses fest.
»Schrecklich!« Traurig schüttelte der Dachs den Kopf. »Aber vielleicht sollten wir diese Zusammenkunft zum Pläneschmieden nutzen. Ungeschoren kommen wir nicht davon, aber jetzt sollten wir beraten, wie wir diesen Winter überleben.«
»Für viele von uns kommt das zu spät«, sagte die Oberste Wühlmaus bitter.
»Um so mehr müssen wir uns bemühen, damit nicht noch mehr passiert«, erwiderte der Dachs.
»Viel können wir nicht tun«, meinte der Fuchs mit für ihn ungewöhnlicher Verzagtheit. Der Winter hatte auch ihm alle Hoffnungen genommen.
»Der Fuchs hat alles getan, was er konnte«, unterstützte ihn der treue Hase. »Aber keiner von uns kann das Wetter ändern. Wenn der ganze Hirschpark unter einem halben Meter Schnee begraben liegt, dann bekommt man die Situation nicht mehr in den Griff, und wenn man noch so findig und gewitzt ist.«
»Also, ich bin der Meinung, daß wir von anderer Seite Hilfe in Anspruch nehmen müssen«, sagte der Dachs gelassen. »Denkst du schon wieder an das, was wir alle denken, daß du es denkst?« kam die etwas dunkle Frage des Wiesels. »Nein«, erwiderte der Dachs sofort. »Nicht an den Wildhüter. Aber an menschliche Hilfe denke ich schon.«
Er prüfte die Mienen seiner Freunde, die sich fast alle verdüstert hatten.
»Es würde eine Hilfe sein«, sagte er jetzt besonders langsam, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, »die die Menschen uns geben, ohne daß sie davon wissen.«
»Was meinst du bloß damit, Dachs?« fragte das Oberste Kaninchen.
»Alle herhören! Wir wissen doch, daß die Menschen ebensoviel Essen wegwerfen, wie sie aufessen. Warum sollten wir uns nicht das nehmen, was sie nicht wollen?«
»So tief sinke ich hoffentlich nicht, daß ich Abfall durchsuchen müßte«, krächzte der Waldkauz und plusterte empört die Federn.
»Reg dich ab, Waldkauz«, gab der Dachs zurück. »Wenn du andererseits nur noch verhungern kannst, dann wird dir jedes Mittel recht sein.«
»Der Dachs hat völlig recht«, stimmte der Fuchs zu. »Wir müssen alles versuchen, wenn wir am Leben bleiben wollen. Bitte erkläre uns das genauer, Dachs.«
»Erinnert ihr euch noch, als die Kröte auf der Großen Versammlung die Geschichte ihrer Reise erzählte? Also, auf der anderen Seite des Parkes, nicht weit vom Grenzzaun, gibt es menschliche Behausungen und Gärten. Von einem dieser Gärten aus begann sie damals ihren Rückweg zum Farthing-Wald. Und irgendwo in diesen Gärten, darauf könnt ihr euch verlassen, finden wir einige dieser großen Dinger, in welche die
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