Was es heißt, in den Krieg zu ziehen
dem der Arsch brennt.« Das blieb kleben.
P-Dog hatte noch zehn Tage, bevor er zurück in die Vereinigten Staaten kommen würde, und es gelang ihm, sich aus dem Busch zurück nach Quang Tri zu mogeln, um dort die letzte Woche abzusitzen. Ich erwartete zu der Zeit gerade meine Neuzuordnung zu der Luftaufklärungsschwadron.
Eines Abends gegen elf Uhr bekamen wir einen Anruf von einem anderen Bataillon ein Stück weiter die Straße hinauf. Drei von unseren Leuten waren beim Marihuanarauchen erwischt worden. Wir wurden gefragt, ob der diensttuende Offizier kommen könne, um sie in Gewahrsam zu nehmen. Diensttuender Offizier war ich.
In jenen Tagen bedeutete das Rauchen von Dope, vors Kriegsgericht zu kommen und unehrenhaft entlassen zu werden, und jeder, der unehrenhaft entlassen wurde, verlor seine Leistungen nach der G.I. Bill of Rights, was in aller Regel auch bedeutete, von einer weiteren Ausbildung ausgeschlossen zu werden. Darüber hinaus konnte er kein Gewerkschaftsmitglied mehr werden und würde deshalb keinen vernünftigen Job mehr bekommen. Wenn der Junge dazu auch noch schwarz war, wurde er damit lebenslang aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Kurz gesagt, die drei Burschen waren am Ende. So viel zum Dienst für die Nation.
Ich seufzte und sagte, ich käme sofort, rief meinen laut Dienstplan eingeteilten Stellvertreter, einen Artilleriesergeant, und nahm den E- 5 -Sergeant, der das Bataillonsbüro leitete, und einen Fahrer mit.
Als ich den Unterstand betrat, in dem das andere Bataillon sein Hauptquartier hatte, sah ich P-Dog und die beiden anderen Jungs unter Bewachung auf dem Boden hocken, die Hände auf eine Bank vor sich gestreckt. Als P-Dog mich sah, wandte er den Kopf ab. Er sah starr zu Boden. Ich begann innerlich zu zittern, weil ich die Konsequenzen kannte, die nun folgen würden. Militärrecht auf Fremde anzuwenden, ist weit einfacher, als wenn es sich um einen Freund handelt. Wir hatten eine Menge übler Dinge zusammen durchgemacht, und das war jetzt die Art, wie ich mich von ihm verabschieden sollte? Indem ich ihn einsperren ließ und in ein lebenslanges Fegefeuer verstieß.
Der diensthabende Offizier des anderen Bataillons, ein alter Hengst, sagte, er habe die Jungs nicht durchsucht, weil sie nicht zu seinem Bataillon gehörten, aber sie hätten die Hände kein einziges Mal mehr in der Nähe ihrer Taschen gehabt. Seine eigenen Leute hatte er durchsucht, die waren bereits eingesperrt. Er eröffnete mir einen Ausweg. Und ich nahm ihn an.
Ich befahl die drei in den Jeep und fuhr los. Als wir weit genug die Straße hinuntergefahren waren, wandte ich mich an den Fahrer und den Sergeant und sagte sehr laut, dass ich unbedingt pinkeln müsse und ob es ihnen nicht genauso gehe. Zu dritt gingen wir vom Jeep weg und stellten uns von ihm abgewandt in die Dunkelheit. Nach ungefähr einer Minute gedämpften Flüsterns und Raschelns der drei im Jeep drehten wir uns um und stiegen wieder ein.
Wir kamen ins Hauptquartier, das wie die meisten Hauptquartiere niemals zur Ruhe kam. Unter den Blicken der gesamten Mannschaft befahl ich, die drei zu durchsuchen. Sie grinsten und fingen an, von sich aus ihre Taschen auf links zu ziehen. P-Dog, immer der große Entertainer, zog seine letzte Tasche mit großem Genuss heraus – und ein Joint fiel auf den Boden.
In der Stille, die darauf folgte, beugte sich der diensthabende Unteroffizier langsam hinunter, nahm den Joint, betrachtete ihn und hielt ihn P-Dog unter die Nase. Dann gab er ihn mir. Niemand sagte ein Wort. Alle sahen mich nur an.
Ich repräsentierte den kommandierenden Offizier und führte eine Untersuchung zu einem Tatbestand durch, der als ernstes kriminelles Vergehen galt und in den Büchern von zwei Bataillonen aufgeführt werden würde. Vor wenigstens einem Dutzend Zeugen hatte P-Dog einen Joint aus seiner Tasche fallen lassen. Ich sah in dem Moment nur noch das Kriegsgericht und seine unehrenhafte Entlassung.
Ich sagte den anderen beiden Jungs, sie sollten wegtreten. Sie sahen P-Dog an und hatten Angst um ihn, verabschiedeten sich und stolperten zur Tür.
Ich betrachtete P-Dog, dann die stumme Gruppe der Schreiber und Funker und den Unteroffizier. Er war ein Lebenslanger. Diese Männer bilden das Herz des Systems. Sie liebten es und pflegten es mit Stolz, oft mit wilder Entschlossenheit. Er war ein Mann, den ich ungeheuer respektierte.
Ich sah ihm so geradlinig in die Augen, wie das ein junger Lieutenant bei einem Mann, der zwanzig Jahre mehr im
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