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Was Farben sagen

Was Farben sagen

Titel: Was Farben sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabelle Wolf
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aufkommen.
    Die Vokabeln
    Nostalgisch, sentimental, melancholisch, träumerisch, empfindsam, feinsinnig, fragil, anmutig, vornehm, bezaubernd, zart, fein, leicht, filigran, delikat, feminin, elegant, romantisch, pergamenten, unaufdringlich, leicht kühlend, natürlich, Auflösung, Abkehr.
    Raumgestaltung– Charme der Vergangenheit
    Die zerbrechlichen Farben von Lavendel, Flieder und Mauve bilden den Rahmen für einen Raum, in dem man längst vergangenen, sentimentalen Erinnerungen nachhängen kann. Verschleiertes Blassviolett schafft ein unwirkliches Traumreich, in dem man der harten Realität für eine gewisse Zeit entfliehen kann. Mit Lavendel als Hintergrundstimmung können sogar Stress und Hektik leichter überwunden werden. Der Stil von Lavendel lässt sich, ganz seinem nostalgischen Charakter entsprechend, mit » Charme der Vergangenheit« umschreiben.
    Ãœber diesen Räumen hängt eine irreale Atmosphäre. Sie wirken zart wie eine verblasste Erinnerung– als sei die Zeit stehen geblieben. Diese zerbrechliche wie auch rückwärtsgewandte Qualität von Lavendel geben Möbelstücke mit Abnutzungsspuren wieder, denen man ihr Alter ansehen soll, wie beim Vintagestil oder Shabby Chic. Doch nicht nur der Charme der Vergangenheit, sondern gleichzeitig auch der Prozess der Auflösung, das große Thema bei Lavendel, zeigt sich hier in abblätternden Lackschichten an Kommoden oder verblichenen Polsterstoffen. Die Einrichtungsgegenstände haben wie altes Lavendel eine Geschichte, Vergangenheit. Der Stil wirkt insgesamt fragil und brüchig wie altes Pergament.
    Generell sind Räume, die der Qualität von hellen, ätherischen Farben entsprechen, ohnehin nur mit wenigen Möbeln bestückt, damit der Raum eine luftige und schwerelose Atmosphäre behält– auch blasses Violett ist hier keine Ausnahme. Die wenigen Stücke sind dabei genauso anmutig und delikat wie Lavendel selbst. Typisch sind feminine, filigrane Möbelstücke wie verschnörkelte Eisenbettgestelle, in matten Pastellfarben lackierte Jugendstilmöbel und zarte Glasaccessoires. Alles verfeinert Nostalgische spricht die Sprache von Lavendel: fragil erscheinende Stühle mit anmutig gedrechselten Beinen, zerbrechliche Bone-China-Tassen mit feinem Blumendekor, zarte, altmodische Spitzendecken oder alte, gebundene Tagebücher und gerahmte Briefe auf brüchigem, vergilbtem Papier, die das romantisch-melancholische Flair eines » lavendelfarbenen« Zimmers unterstreichen.
    Pastellfarbene, transparente Stoffe halten den Raum freundlich und hell, dürfen dabei aber nie in einen mädchenhaften, süßlichen Stil abgleiten– sie sind vielmehr verhalten romantisch, doch dabei immer elegant und dezent. Vollkommen fehl am Platz wäre bei dieser Farbe auch grobe Wolle, die viel zu rustikal wirkt und das genaue Gegenteil zu fragilem Lavendel bildet. Damit sich der zarte Stil ausbreiten kann, passt daneben kein raues Leder oder erdige, schwere Farben, keine allzu überladene Dekoration, keine dicht an dicht gestellten Fronten. » Lavendelfarben« sind vielmehr florale William-Morris-Tapeten in zarten Farben, Streublümchendrucke, eine Sammlung nostalgischer Glasflakons, ein verblichenes Chintzsofa, in Pastellfarben gehaltene leichte Korbsessel oder patinierte Kommoden in anmutigen Formen.
    Zum sanften Schimmer von zarten Kristallvasen passen altsilberne Bilderrahmen, mit Perlmuttlack überzogene Oberflächen, ein mit matt glänzendem Stoff bezogener Sessel oder das schwach im Licht glimmende Wildleder einer Récamière– alle übersetzen mit ihren schimmernden, changierenden Oberflächen den veränderlichen Charakter von blassem Violett. Abgerundet wird der Raum durch feminine, aber sparsam bestickte Kissen in pastelligen Farben und einen hellen Teppichboden, der die Leichtigkeit des Raumes betont und gleichzeitig zu laute Geräusche schluckt, die die ruhige Atmosphäre von Lavendel stören würden.
    Sträuße aus brüchigen getrockneten Blumen und eine grau verschleierte, müde Farbpalette mit Schilfgrün, hellem Taupe, Mauve und Altrosé rufen noch einmal in Erinnerung, dass der Glanz erloschen und es für helles Violett Zeit zum Abschied ist, auch wenn sich die Ranken der Jugendstildrucke oder des verschnörkelten Bettgestells noch festzuklammern scheinen.
    Mode– sublime Eleganz
    Nach ihrem ersten Hoch im

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