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Was für ein Mann!

Was für ein Mann!

Titel: Was für ein Mann! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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ständig an ihn gedacht. Und sie war nicht besonders scharf darauf, ihn zu küssen.
    Okay, sie hatte auch nichts dagegen. Aber die Erregung, die sie die letzten beiden Male empfunden hatte, als sie sich nahegekommen waren, war nicht mehr da.
    „Sag mir, was du fühlst“, forderte er sie auf.
    Brittany ritt im Galopp vorbei. Erdklumpen spritzten unter den Hufen ihres Pferdes hoch, während sein schnaubender Atem die Luft erfüllte. Stephanie nutzte den Augenblick, um sich von Wesley zurückzuziehen.
    „Ich mag dich wirklich, Wesley“, sagte sie.
    „Das ist gut.“ Er lächelte selbstsicher und kam wieder näher.
    „Und ich bin …“ Neugierig? Voller Hoffnung, dass er Alec aus ihren Gedanken vertreiben würde?
    „Was denn?“
    „Besorgt.“ Das Wort entfuhr ihr gegen ihren Willen.
    Er runzelte die Stirn. „Warum?“
    „Du bist mein Schüler.“
    Es war eine fadenscheinige Ausrede, und sie wussten es beide.
    Jessica Henderson war drei Jahre lang die Schülerin ihres jetzigen Ehemanns Carl gewesen, bevor die beiden ihre Verlobung bekannt gaben. Niemand hatte sich im Geringsten über die Beziehung aufgeregt. Tatsächlich war die halbe Springreiter-Community des Bundesstaats auf ihrer Hochzeit zu Gast gewesen.
    „Du redest, als wäre ich ein Kind.“ Wesley klang gekränkt.
    „Du bist jünger als ich“, betonte Stephanie. Sie spürte, wie sie verzweifelt den Kuss zu vermeiden versuchte, den sie so lange herbeigesehnt hatte.
    „Kaum“, widersprach Wesley, und ein verletzter Unterton lag in seiner Stimme.
    „Trotzdem …“
    „Stephanie, was ist los?“
    „Nichts“, log sie noch einmal.
    „Ich habe dich vermisst.“
    Fieberhaft überlegte sie, was sie erwidern sollte.
    Unbeirrt fuhr er fort: „Du bist schön, lustig, klug …“
    „Ich muss ein Unternehmen führen und mich auf ein Turnier vorbereiten.“
    „Was redest du da? Was ist nur passiert, während ich weg war?“
    „Nichts . “ Und das war die Wahrheit. Leider …
    „Das glaube ich nicht.“
    Stephanie seufzte. „Es ist nur … Ich muss mich im Augenblick auf eine Sache konzentrieren, Wesley. Und du auch. Bis Brighton sind es nur noch wenige Wochen.“
    Sie redete schnell, damit er ihr nicht ins Wort fallen konnte. „Wir müssen es beide schaffen. Für dich ist es das erste Turnier in der Hauptklasse, und ich brauche eine gute Platzierung.“
    „Ich verstehe immer noch nicht, warum wir …“
    „Es geht nicht, Wesley.“
    Wieder griff er nach ihrer Hand und drückte sie. „Aber wir passen so gut zusammen.“ Die Sonne, die sein zerzaustes Haar schimmern ließ, und der flehende Ton seiner Stimme ließen ihn plötzlich sehr jung wirken.
    „Wir können Freunde sein“, schlug Stephanie vor.
    Er hob unwillig die Brauen. „Ich will keine Freundschaft.“
    „Oh doch, das willst du. Wir sind schon Freunde. Wir werden zusammen trainieren und uns in Brighton prima schlagen.“
    „Und dann?“
    „Was meinst du?“
    „Nach Brighton? Wenn wir immer noch dasselbe empfinden?“
    Was sollte sie darauf erwidern? Sie empfand nicht das, was sie empfinden wollte, und sie glaubte nicht, dass sich daran etwas ändern würde.
    Ein hoffnungsvolles Grinsen legte sich um seine Lippen. Offensichtlich fasste er ihr Schweigen als Zustimmung vor.
    „Das mit uns ist etwas ganz Besonderes.“ Treuherzig sah er sie an.
    „Es ist Freundschaft und gegenseitiger Respekt“, dämpfte sie seinen Enthusiasmus vorsichtig.
    „Nein, es ist mehr als das.“
    Stephanie trat einen Schritt zurück. „Im Ernst, Wesley, ich kann nicht zulassen, dass du …“
    „Nicht jetzt. Ich habe schon verstanden.“ Eifriges Nicken. „Aber wir wissen beide …“
    „Nein, wir wissen nicht …“
    Plötzlich schrie Brittany gellend auf. Stephanie wirbelte erschrocken herum, sah, dass das Pferd scheute. Es verweigerte den Sprung und warf Brittany ab.
    Das Mädchen landete hart auf dem Po, schien aber ansonsten unversehrt.
    Als Stephanie durch den Zaun kletterte, grub Brittany frustriert die Hände in die lehmige Erde und stieß einen unterdrückten Schrei aus.
    Offenbar war sie nur wütend und nicht verletzt, doch Stephanie lief schnell zu ihr, um sich selbst davon zu überzeugen. Sicher war sicher.
    Stephanie ärgerte sich über sich selbst. Doch genauso zornig war sie auf Alec.
    Was machte er nur mit ihr? Warum bedeutete ihr Wesley plötzlich nichts mehr? Warum konnte sie Alecs Anblick nicht vergessen, seinen unerwartet durchtrainierten Körper? Und warum hatte er kein Interesse

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