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Was für ein Mann!

Was für ein Mann!

Titel: Was für ein Mann! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Dunlop
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Wasser herunter und hatte auf diese Weise in Tausenden von Jahren ein tiefes Loch ausgehöhlt. Die halbkreisförmig angeordneten Felsblöcke öffneten sich gegen Osten, sodass die Morgensonne den Granit und das Wasser aufheizte und beides den Sommer über angenehm warm hielt.
    Es war beinahe zwölf Uhr mittags. Der gleißende Schein der Sonne ergoss sich über Ambers feuchtes blondes Haar und spiegelte sich in ihren saphirblauen Augen.
    „Soll ich ihn am Ende noch heiraten?“ Stephanie verzog das Gesicht.
    „Du bekommst sein Kind.“
    „Und wir sind praktisch Fremde.“
    „Nicht ganz.“ Amber musterte sie vielsagend.
    Zornig erwiderte Stephanie ihren Blick. „Wegen eines Kindes heiratet heute niemand mehr.“
    Amber antwortete nicht, doch ihr Gesichtsausdruck verriet, dass sie anderer Meinung war. „Vielleicht ist ein Ehemann gar keine schlechte Idee.“
    „Ich dachte, du hältst zu mir.“
    „Ich halte zu dir.“
    Stephanie schnaufte ungläubig.
    „Wir schlagen doch nur vor, dass du es versuchen könntest.“
    „Und wenn es schiefgeht?“ Was ihrer Meinung nach von vornherein feststand, sodass das ganze Manöver reine Zeitverschwendung war.
    „Dann geht es eben schief. Wer nicht wagt …“
    „Wir reden über eine Ehe, Amber.“ Stephanie konnte nicht glauben, dass ihre zukünftige Schwägerin ein derart wichtiges Thema so lässig abtat. Vielleicht war Stephanie ja hoffnungslos romantisch, doch sie wollte kein Gelübde ablegen, das sie nicht ernst meinte.
    „Es muss ja keine traditionelle Ehe sein.“
    „Aber vielleicht wünsche ich mir genau das.“
    Amber schwieg einen Augenblick nachdenklich. „Willst du damit sagen, dass du etwas für Alec empfindest?“
    „Nein!“, konterte Stephanie wie aus der Pistole geschossen. Sie empfand nichts für Alec. Sie würde es sich nicht erlauben. „Ich will nur …“
    „Was?“
    „Ein bisschen Normalität. Irgendetwas in diesem ganzen Schlamassel soll normal sein.“
    „Was meinst du damit?“ Amber tat, als wäre sie begriffsstutzig.
    „Ein Date? Ein Dinner bei Kerzenlicht? Vielleicht ein Kinobesuch? Ein bisschen Romantik.“
    Amber lachte. „Was ist schon romantisch? Melissa war undercover hier und hat Jared ausspioniert, und Royce hat mich in einer Bar aufgegabelt.“ Sie brach einen dünnen Zweig ab und ließ ihn ins Wasser fallen. „Ich war ein One-Night-Stand, der nicht nur für eine Nacht geblieben ist.“
    Gegen ihren Willen war Stephanies Neugier erwacht. „Du hattest einen One-Night-Stand mit Royce?“
    „Nicht in der ersten Nacht.“
    „Wann denn?“
    „Geht dich nichts an.“
    „Wusstest du da schon, dass du ihn liebst?“
    „Damals noch nicht.“
    „Warst du noch Jungfrau?“
    „Nein.“
    „Aber später hast du dich in ihn verliebt. Also musst du es tief in deinem Innern gewusst haben.“
    „Hör auf, Stephanie.“
    Die biss die Zähne zusammen. Ihre Schwägerin hatte recht. Es war sinnlos, sich mit Melissa und Amber zu vergleichen. Ihre Männer liebten sie, blieben bei ihnen zu Hause und würden ihr Leben mit ihnen verbringen.
    Laub raschelte auf dem Trampelpfad hinter ihnen. Als Stephanie sich umdrehte, entdeckte sie Alec, der zwischen den Bäumen hervortrat.
    Aufmerksam musterte er sie. „Royce hat mir gesagt, dass ich dich hier finde.“
    Sofort wollte Amber aufstehen, doch Stephanie fasste sie am Arm. „Bleib bitte hier.“
    „Ihr beide habt etwas zu bereden.“
    „Das haben wir bereits getan.“ Stephanie wollte sich nicht noch einmal mit ihm streiten. Ihr fehlte die Kraft dazu.
    Amber maß Alec mit einem prüfenden Blick. „Ich glaube nicht, dass ihr schon fertig seid.“ Sie stand auf, stieg aus dem Wasser und schnappte sich ihr Handtuch von einem der Felsen. Rasch schlüpfte sie in ein Paar hellblauer Flip-Flops.
    Stephanie versteifte sich, als Alec neben ihr in die Hocke ging. Er trug leichte Kakihosen und ein schlichtes weißes Hemd. Seine Schuhe waren zu förmlich, aber wenigstens hatte er auf eine Krawatte verzichtet.
    „Schwimmen?“, fragte er im Plauderton.
    „Nein. Rad fahren.“
    „Glaubst du, dass dein Sarkasmus uns weiterhilft?“
    „Ich glaube, uns hilft gar nichts weiter.“
    „Okay.“ Er verlagerte sein Gewicht. „Du hast also vor, dauerhaft im Selbstmitleid zu baden?“
    Stephanie dachte gar nicht daran, darauf zu antworten. Stattdessen schwang sie ihre Beine im Wasser vor und zurück.
    Im Hintergrund hörte sie etwas rascheln. Keine Minute später saß Alec neben ihr. Bis auf schwarze

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