Was für ein Mann!
Boxershorts hatte er sich ausgezogen. Stephanie zwang sich, nicht hinzusehen.
„Hey, du kennst mich schon in allen Lebenslagen“, sagte er, und es klang amüsiert.
Das stimmte zwar, doch sie hatte nicht vor, diese Erfahrung zu wiederholen. Kurz entschlossen setzte sie sich auf ihre Füße.
Alec legte ihr die Hand auf die Schulter. „Oh nein, das wirst du nicht tun.“
„Willst du mich etwa hier festhalten?“
„Wenn es sein muss.“ Jetzt verstärkte er den Druck seiner Hand.
Stephanie seufzte ärgerlich.
„Ich dachte, eine Gartenparty zur Hochzeit wäre nett“, sagte er.
„Kapierst du nicht, was ein Nein heißt …“
„Wir können hier feiern, wenn du willst. Oder in Chicago.“
„Alec, wir können nicht …“
„Den Ring habe ich in der Tasche. Schlicht, aber ein paar Karat schwer. Deine Freunde werden beeindruckt sein.“ Er ließ den Blick über die glänzende Wasseroberfläche wandern. „Wahrscheinlich ist es keine gute Idee, wenn ich ihn dir hier gebe.“
Beinahe widerwillig drehte sie sich zu ihm um. „Du hast mir einen Diamanten gekauft?“
„Natürlich habe ich das. Wir werden heiraten.“
„Mit Schmuck kannst du mich nicht bestechen, Alec.“
„Vielleicht mit meinem Namen für unser Kind?“
„Ich bin wohl kaum das, was man ein gefallenes Mädchen nennt.“
„Es geht hier nicht um dich, Stephanie.“
„Natürlich geht es um …“ Sie biss die Zähne zusammen. Ihre Karriere als Springreiterin war ruiniert, Punkt. Das Baby hatte jetzt Vorrang.
Er schmunzelte. „Oh. Doch eine Spur von Verantwortungsgefühl.“
„Selbstverständlich werde ich tun, was für das Baby das Beste ist.“ Unter der Wasseroberfläche legte sie sich die Hand auf den Bauch, ohne sich dessen bewusst zu sein.
„Das Beste für das Baby ist es, wenn du mich heiratest.“
Sie antwortete nicht.
„Ich bilde mir nicht ein, dass die Ehe funktionieren wird“, fuhr Alec fort.
„Oh. Doch eine Spur von Realismus“, ahmte sie ihn spöttisch nach.
„Na ja, immerhin kennen wir uns kaum.“
„Da hast du allerdings recht.“
„Ich hätte mir das hier auch nicht ausgesucht.“
Sie lachte bitter, doch er ignorierte ihren Sarkasmus.
„Hör mal, ich will ehrlich zu dir sein, Stephanie. Wenn es um Frauen geht, habe ich nicht viel Durchhaltevermögen. Und ich glaube nicht, dass sich das ändern wird.“
Na toll. Das wird ja immer besser. Wollte er damit sagen, dass er sich auch in Zukunft mit anderen Frauen treffen würde? Vermutlich gab es nichts, was ihn davon abhalten würde. Er hatte ein Apartment in Chicago, und den Großteil des Jahres verbrachte er auf Geschäftsreisen.
Es dürfte ihr nichts ausmachen. Sie hatte kein Recht, darunter zu leiden. Obwohl es natürlich peinlich wäre, wenn er in der Öffentlichkeit mit einer anderen gesehen wurde.
„Wirst du dich wenigstens diskret verhalten?“
„Wie bitte?“
„Mit den anderen Frauen. Wirst du diskret sein?“
Er zog die Brauen zusammen. „Welche anderen Frauen?“
„Du hast gerade gesagt, dass sich dein Lebensstil nicht ändern wird.“
„Ich habe nicht …“
„Tja, ich nehme an, das bedeutet, dass ich mich auch mit anderen Männern treffen kann“, fügte sie herausfordernd hinzu. „Obwohl es für mich komplizierter wäre …“
„Jetzt aber mal langsam!“, unterbrach er sie. „Du wirst dich nicht mit anderen Männern treffen.“
„Ist das nicht Doppelmoral?“
„Doppelmoral?“
„Ich versuche mir nur vorzustellen, wie das funktionieren soll.“
Vielleicht war es die falsche Strategie gewesen, Alec abzuweisen. Vielleicht wäre es klüger gewesen, der Heirat zuzustimmen und über die Einzelheiten zu verhandeln. Es hätte sicher nicht lange gedauert, bis er einen Rückzieher gemacht hätte.
„Jedenfalls schläft meine schwangere Frau nicht mit anderen Männern.“
„Aha. Dann lebe ich wohl abstinent?“
„Und ob!“
„Und wie lange?“
„So lange es eben dauert. Die ersten zweiundzwanzig Jahre deines Lebens ist es dir schließlich nicht schwergefallen.“
„Das war vorher.“
„Wie, vorher?“
Ihre Enttäuschung stachelte sie an. „Bevor ich wusste, wie viel Spaß Sex macht.“
Alecs graue Augen wirkten kalt wie Stahl. Er öffnete die Lippen, doch dann biss er die Zähne zusammen.
Ihr war es egal. Sollte er sie doch für völlig unersättlich halten. Hauptsache, er änderte seine Meinung über die Hochzeit.
„Du lügst“, sagte er endlich.
„Macht Sex etwa keinen Spaß?“ Sie tat so, als
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