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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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Augen funkelten zornig. “Du bist selbst daran schuld. Wenn du nicht hierher gekommen wärst, wüsstest du nicht mal was davon. Meine Güte, ich habe mich so bemüht, es dir zu ersparen. Dich davor zu bewahren. Und Susannah auch.”
    Doch ihr Zorn war schnell verraucht. Müde seufzte sie und fuhr sich mit der Hand über die Augen. Plötzlich sah sie einsamer und trauriger aus, als Noah es je erlebt hatte.
    Ein seltsames Gefühl beschlich ihn. “Das hättest du nicht tun sollen”, erklärte er rau. “Zu versuchen, mich davor zu bewahren, meine ich.”
    “Glaubst du etwa, es wäre besser gewesen, wenn ich es dir gesagt hätte?”
    Allein an ihrem Ton hörte er, dass sie ihm das nicht zu glauben vermochte.
    Er fuhr sieh mit der Hand durchs Haar. “Ich hätte dir sicher irgendwie helfen können. Wenigstens finanziell.”
    “Ich wollte deine Hilfe nicht. Nicht nachdem du… ” Sie brach ab.
    “Nachdem ich was?”
    “Nachdem du angerufen hattest. Sicher erinnerst du dich noch daran? Wo du gesägt hast: Ach, übrigens, ich komme nicht mehr zurück?”
    “Da wusstest du es schon?”
    “Zu der Zeit waren es schon zwei Monate!“
    “Ich weiß! Aber ich … Verdammt! Du musst mich gehasst haben.“
    “Dann wäre alles viel leichter gewesen.”
    Er musterte sie verblüfft. “Warum hast du es mir nicht einfach gesagt? Ich hatte es verdient.”
    “Vielleicht. Aber das ist eben nicht passiert.”
    Ihm stieg Hitze in die Wangen. Verlegen starrte er auf seine Stiefelspitzen, fühlte sich elend und unfähig. “Ich hätte dir doch helfen können”, beharrte er verzweifelt.
    “Ich habe es auch ohne deine Hilfe geschafft.” Ihr Blick schweifte in dem gemütlichen, wenn auch etwas schäbig eingerichteten Raum umher, und sie reckte ihr Kinn. “Susannah hat auf nichts Wichtiges verzichten müssen.”
    “Nur auf ihren Vater.”
    “Du wolltest mich doch nicht. Warum hättest du sie haben wollen?”
    “So hatte ich das nicht gemeint. Entschuldige bitte, Tess. Es ist mir so …
    herausgerutscht.” Er ging auf sie zu. Als sie vor ihm zurückwich, blieb er stehen.
    “Du hast Recht. Ich sehe, dass es ihr gut geht. Du hast das wunderbar hinbekommen. Es ist bloß Er seufzte. “Ich habe einfach nicht damit gerechnet.”
    In seiner wilden Zeit hatten seine Abenteuer nie Folgen gehabt. Jedenfalls hatte er das bisher geglaubt. Offenbar hatte er sich geirrt.
    Noah kehrte ihr den Rücken und humpelte zum anderen Ende des Raumes. Er brauchte Luft und Platz. Er hatte das Gefühl, die Wände würden auf ihn zukommen. Leise schimpfte er vor sich, wandte sich zu rasch um, stolperte und wäre fast hingefallen.

    “Du solltest dich lieber hinsetzen”, riet Tess ihm sofort.
    “Ehe ich hinfalle, meinst du?” fragte er trocken.
    Sie lächelte nicht. Aber ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig weicher. “Ja.”
    Sie hatte recht. Sein Bein schmerzte höllisch. Wenn er sich eine gewisse Zeit auf die Krücken gestützt hatte, taten ihm die Ellenbogen und Schultern weh.
    Aber ohne Krücken zu gehen war gefährlich. Also setzte er sich hin. Er lehnte sich auf dem Sofa zurück, schloss die Augen und suchte fieberhaft nach Worten.
    Was konnte er sagen? Was konnte er tun? Zum hundertsten Mal sah er den Moment vor sich, als er es heute Nachmittag erfahren hatte. Vor seinem geistigen Äuge konnte er deutlich sehen, wie Susannah im Vorgarten den Schneemann gebaut hatte. Zuerst hatte er das dunkelhaarige Mädchen für Tess’
    Nichte gehalten.
    Dann schüttelte er den Kopf, als würde das helfen, und öffnete die Augen.
    “Deshalb bist du mir im Krankenhaus die ganze Zeit aus dem Weg gegangen.“
    Sie nickte zögernd.
    “Hättest du es mir jemals gesagt?”
    “Vielleicht. Eines Tages.” Sie trat an den Kamin und nahm die Glaskugel in die Hand, die dort stand. “Susannah hätte es dir selbst sagen können, wenn sie erwachsen war - und falls sie es dann wollte.“
    “Hättest du es mir in Cheyenne gesagt … wenn du mich nicht auf dem Rummelplatz gesehen hättest?”
    Ihre Knöchel wurden weiß, so fest umklammerte sie die Glaskugel. “Sie wollte hin. Ich nicht.”
    “Das hat sie mir auch gesagt. Hättest du es getan?” wollte er wissen.
    “Ich … ich weiß nicht.”
    “Du hast gedacht, Maggie wäre meine Frau?”
    Tess antwortete ihm nicht. Sie blickte unverwandt auf, das Schneegestöber in der Glasklugel, aber er sah, dass sie unmerklich nickte.
    “War das auch ein Grund, warum du die vergangene Woche nichts gesagt hast?”
    Wieder ein

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