Was fuer eine Nacht Cowboy
gesund”, warf Tess ein, ohne sich ihnen zuzuwenden.
“Ein bisschen könnte ich vielleicht helfen”, antwortete Noah.
“Nach dem Frühstück?”
“Libby kommt nach dem Frühstück herüber”, sagte Tess, immer noch den Blick auf den Toast gerichtet. “Sie und Jeff , damit ihre Mom ihren Weihnachtseinkauf machen kann.”
“Die beiden können auch mithelfen”, entschied Susannah. “Libby ist acht. Sie wohnt nebenan”, berichtete sie Noah. “Das macht dir doch nichts aus, oder? Ihr Vater nimmt mich auch öfter mit”, fügte sie hinzu.
“Nein, ich habe nichts dagegen”, erwiderte er. “Ich freue mich schon, sie kennen zu lernen.” Sowie ihren Vater, dachte er und war ein wenig ärgerlich über den Mann, der öfter etwas mit seiner, Noahs, Tochter unternahm.
Tess warf ihm einen gereizten Blick zu. Er begegnete ihm gleichmütig.
Offenbar dachte sie, er würde nur sagen, was Susannah hören wollte. Tess war nicht überzeugt, dass er es auch meinte. Aber es war ihm ernst. Er war neugierig auf so vieles. Dazu gehörte auch Susannahs Freundin.
Tess stellte einen Teller mit Toast auf den Tisch. “Setz dich und iss.”
Sie sah müde aus, als hätte sie so schlecht geschlafen wie er. Gern hätte er sie zärtlich in die Arme genommen, um sie zu trösten. Aber so einfach war das nicht.
Also nickte er nur und setzte sich Susannah gegenüber an den Tisch. “Danke.”
“Nachher können wir den Baum schmücken”, fuhr Susannah fort. Falls sie die Spannung zwischen ihren Eltern spürte, so ließ sie sich nichts anmerken.
“Mommy backt Plätzchen, die wir in den Baum hängen”, erzählte sie Noah.
“Schneemänner, Weihnachtsmänner, Engel und so was. Und ich habe den Schmuck, den meine Tante Nancy mir geschickt hat. Willst du den mal sehen?”
Sie war schon halbwegs aufgesprungen, doch Tess drückte sie sacht auf den Stuhl zurück.
„Iß zuerst auf! Den Tannenbaumschmuck kannst du ihm später zeigen.“
“Aber …“
“Du kannst ihn mir später zeigen”, versicherte Noah ihr.
Susannah setzte sich sichtlich erleichtert hin.
Sie waren gerade fertig mit dem Frühstück, als es an der Tür klopfte. Tess öffnete, und ein Mädchen in Susannahs Alter kam herein.
“Das ist Libby”, stellte Susannah ihre Freundin vor. “Und das ist Noah.”
Libby blinzelte ungläubig. “Der Noah?” Offenbar war er in der Vergangenheit schon Gesprächsthema bei den Freundinnen gewesen. Der prüfende Blick des Mädchens berührte ihn peinlich. “Dein … Vater?”
Susannah strahlte übers ganze Gesicht. „Ja, mein Vater.”
Libby bekam große Augen und starrte Noah an. Er lächelte, und sie riss die Augen noch weiter auf. Überrascht schaute sie Suannah an. „Du hast es echt geschafft”, sagte sie ehrfürchtig zu ihrer Freundin. „Wie ist dir das gelungen?”
Susannah hob gleichmütig die Schultern. “Weiß ich nicht. Ich habe gerade einen Schneemann gebaut, da hat ein Taxi ihn gebracht.”
“Donnerwetter!“
Tess ließ die Müslischalen scheppern. “Um Himmels willen, er kam aus dem Krankenhaus und brauchte eine Bleibe. Susannah, beeil dich, und iss auf. Libby, wo ist Jeff? “
“Er wollte zu Mark. Bist du da nicht froh? Ich schon. Mom wird gegen Mittag zurück sein, wenn du mich so lange ertragen kannst.”
“Warten wir es ab”, erwiderte Tess trocken.
Susannah schlürfte ihre Milch aus der Müslischale und brachte die Schüssel dann zur Spüle. “Er hilft uns, einen Schneemann bauen”, berichtete sie Libby und deutete mit dem Kopf zu Noah hinüber. “Aber wir müssen vorsichtig sein, weil er, wie Mom sagte, gerade erst aus dem Krankenhaus kommt, und noch nicht wieder ganz gesund ist.”
Libby musterte Noah noch einmal scheu, dann sagte sie: „Ja, klar.”
Susannah blieb neben ihm stehen, “Bist du bald fertig?” fragte sie.
“Werd nicht lästig”, mischte sich Tess ein und versuchte eine Scheibe Brot aus dem Toaster zu angeln.
Seufzend fasste Susannah Libby am Arm und zog sie mit sich zum Schlafzimmer. “Komm!” sagte, sie. Während sie um die Ecke verschwanden, bekam Noah noch mit, wie sie Libby berichtete: “Gestern hat er uns geholfen, einen Baum zu kaufen. Und er hat bei meiner Mutter im Bett geschlafen.”
“Verdammt! ” schimpfte Tess, ließ die verkohlte Scheibe Toast fallen und steckte rasch ihre Finger in den Mund. Sie bedachte Noah mit einem finsteren Blick. “Das ist nicht lustig.”
“Lache ich denn?”
“Du amüsierst dich! ” warf sie ihm
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