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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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auf Susannah aufgepasst, obwohl das auch oft genug vorgekommen ist. Als Susannah Lungenentzündung hatte und ich nicht mehr freibekam, haben Steve und Janna sich um sie gekümmert. Als sie sich den Arm gebrochen hat, ist Steve mit ihr ins Krankenhaus gefahren. Als sie für ein Grillfest einen ,Dad’
    brauchte, ist er eingesprungen. Die beiden haben sie im Sommer mit in den Urlaub genommen und sind im Winter mit ihr Ski fahren gewesen. Ich wüsste nicht, was ich ohne sie hätte machen sollen.” Plötzlich hielt Tess inne. Offenbar merkte sie selbst, dass sie unwillkürlich lauter gesprochen hatte.
    “Ich verstehe.” Offenbar war Tess oft nicht so gut allein klargekommen, wie sie ihm hatte weismachen wollen. Unter gewissen Umständen reichte ein Elternteil nun mal nicht aus. Glücklicherweise hatten Steve und Janna sich um Tess und Susannah gekümmert, während er nur mit sich beschäftigt gewesen war.
    Aber ich wusste ja auch nichts davon! dachte er verzweifelt. Doch ob es etwas geändert hätte, wenn er von ihrer Schwangerschaft erfahren hätte?
    Nie zuvor hatte er solche Gefühle für eine Frau gehabt wie für Tess in den zwei Wochen, die sie zusammengewesen wären. Es war zu ernst, zu tiefgreifend für einen Mann gewesen, der, wie er zugeben musste, in seinem Innern kaum reifer als ein kleiner Junge war.
    Wäre er bei ihr geblieben, hätte das bestimmt nicht funktioniert. Sofort dachte er an Tanner, der jung geheiratet hatte, als er erfuhr, dass seine erste Liebe, Clare, schwanger war. Tanner hatte getan, was er konnte, um Clare ein guter Mann zu sein, ein guter Vater zu werden und gleichzeitig ein guter Vormund für seine jüngeren Brüder zu sein. Das war jedoch zu viel gewesen.
    Wenn Tanner es nicht geschafft hatte, wie hätte es ihm dann gelingen sollen?
    Zu jener Zeit war er ziemlich verrückt und wild gewesen und nicht mal mit sich selbst im reinen.
    Und jetzt?
    “Lass Steve bloß morgen Abend in Ruhe”, warnte Tess ihn und riss ihn damit aus seinen Gedanken.
    “Mache ich.”
    “Ich meine es ernst.” Offenbar überzeugte seine plötzliche Zustimmung sie nicht.
    Er schloss kurz die Augen und dachte an Steve Williams, der wohl ein guter Mann und Vater war. Was besaß Steve, das ihm selbst fehlte?
    Er öffnete die Augen und begegnete Tess’ Blick. “Ich auch”, antwortete er leise. “Ich schätze, ich bin ihm zu Dank verpflichtet.”

6. KAPITEL
    Noah konnte nicht schlafen. Er lag in Tess’ Bett, wälzte sich unruhig von ein er Seite auf die andere und dachte immer wieder an die vielen Fotos von seiner kleinen Tochter und von Tess.
    Natürlich hatte er selbst schuld. Nach ihrem Gespräch hatte er sich bei Tess erkundigt: “Hast du ein Fotoalbum?”
    Sie hatte ein halbes Dutzend Alben aus dem Regal neben dem Kamin geholt und ihm gereicht. Er hatte sich damit aufs Sofa gesetzt, langsam darin geblättert und die Jahre an sich vorbeiziehen sehen. Durch die Bilder hatte er einen Einblick in Susannahs und Tess’ Leben der vergangenen sieben Jahre bekommen. Es hatte ihm ein Lächeln entlockt, mitunter zum Lachen gebracht und ihm mehr als einen Stich versetzt.
    Tess hatte ihn mit den Fotos allein gelassen und in der Küche mit Töpfen und Pfannen herumhantiert.
    “Wer ist das?” hatte er gerufen. “Wo warst du, als das gemacht wurde?”
    Und nachdem sie ein paar Mal gekommen war, um ihm seine Frage zu beantworten, blieb sie da. Zuerst stand sie neben dem Sofa, dann setzte sie sich auf die Armlehne und schließlich neben ihn. Am Anfang hatte sie, seine Fragen nur knapp beantwortet, aber dann hatte sie schließlich mehr zu den einzelnen Aufnahmen erzählt.
    “Nun, jetzt hast du alles gesehen”, sagte sie schließlich und klappte das letzte Album zu. “Sieben Jahre in Zeitraffer. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich mich gern schlafen legen. Ich muss um halb sechs aufstehen.“
    Ungelenk stand Noah auf. “Ich schlafe hier.“
    “Nein. Es ist einfacher, wenn ich hier schlafe. Dann störe ich dich nicht, wenn ich zur Arbeit muss.”
    Daraufhin hatte er sich widerspruchslos in ihr Schlafzimmer zurückgezogen, konnte aber nicht schlafen. Stundenlang lag er wach, dachte an Susannah und Tess und daran, was die beiden in den Jahren alles miteinander erlebt hatten.
    Ohne ihn.
    Es waren bunt durcheinandergewürfelte Bilder, die ihn bestürmten. Doch eines davon beschäftigte ihn mehr als alle anderen - ein leicht verschwommenes Foto von Tess, das Susannah gemacht hatte. Tess stand neben dem Riesenrad auf

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