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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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Hintertür. “Susannah blutet!”
    Was Noah daraufhin von sich gab, war instinktiv und nicht sehr väterlich. Er schob Jeff beiseite und hinkte ohne Krücken in den Garten. Doch da war sie nicht! Er wirbelte herum. “Wo ist sie? Was ist passiert?”
    “Die Straße runter bei Radloffs im Garten. Wir haben uns gegenseitig gedreht und dann losgelassen…“
    “Bring mich hin!“
    Der kühle Wind drang durch den dünnen Flanellstoff seines Hemdes, als er Jeff hastig hinterher humpelte. Sein Bein schmerzte, und er zitterte vor Kälte, als Jeff in die Einfahrt der Radloffs bog.
    Noah sah nur Susannah. Sie kauerte auf dem Boden. Libby und zwei andere Kinder, die Noah nicht kannte, umringten sie. Er zwängte sich an ihnen vorbei und hockte sich neben sie.
    Seine Tochter schaute zu ihm auf, eine dicke Schramme auf der Wange, die Nase blutete, die Lippe war aufgeplatzt, und vorn fehlte ihr ein Zahn. Die Tränen waren getrocknet, aber ihre Stimme zitterte, als sie sagte: “Ich bin gegen einen Baum gestofen.“
    Um Himmels willen, dachte Noah, und das nächste, was ihm einfiel war: Oh, Tess!
    Er wusste nicht, wie oft er Taggart oder ein Dutzend anderer Kumpels aus dem Staub der Arena geholfen hatte, wenn sie von einem der schlimmsten Viecher abgeworfen worden waren. Dabei hatte er jedes mal zugepackt, ohne mit der Wimper zu zucken. Es war einfach selbstverständlich.
    Doch jetzt vermochte er sich nicht zu bewegen, keinen klaren Gedanken zu fassen. Er sehnte Tess herbei. Sie fehlte ihm. Sie war die Mutter und würde bestimmt wissen, was zu tun war.
    Doch er war der Vater. Er verdrängte seine Panik und bemühte sich, ruhig nachzudenken.
    Susannah lag nicht im Sterben. Sie hatte sich nur geschrammt, blutete, und ihr fehlte ein Zahn. “Hast du dir nur im Gesic ht weh getan?” fragte er. “Oder tut es dir noch woanders weh?”
    Sie schüttelte leicht den Kopf und verzog das Gesicht. “Aua.“
    “Wie hart bist du gegen den Baum gestoßen?” Hatte sie womöglich eine Gehirnerschütterung? Er schaute ihr in die Pupillen. Aber sie schienen unverändert. “Wer bist du?”
    Sie kicherte, warf Libby einen vielsagenden Blick zu und verdrehte die Augen.
    “Wie dumm.”
    „Ja? Ach, jetzt fällt es mir ein.” Noah schnipste mit den Fingern. “Du bist Abigail.”
    Wieder kicherte sie. “Nein, fo ein Quatff. Ich bin Fuffannah.”
    Susannah hörte das und amüsierte sich köstlich. “Fuffannah”, wiederholte sie und schob ihre Zunge durch das entstandene Loch zwischen ihren Zähnen.
    Eine Gehirnerschütterung hatte sie schon mal nicht. Sie lispelte nur. Das war beruhigend, aber um ganz sicher zu gehen, behauptete er: “Und du bist fünf.”
    “Ffieben”, korrigierte sie.
    “Richtig. Sieben.” Er zog ein Taschentuch aus seiner Hose und hielt, es an ihre Nase. Sie hatte schon aufgehört zu bluten, wohl wegen der Kälte. “Seht mal nach, ob ihr den Zahn findet”, sagte er zu den Kindern. Er erinnerte sich, dass Deke Miller vor ein paar Jahren seinen Schneidezahn beim Stierreiten verloren hatte. Jemand war so umsichtig gewesen, den Zahn mit zum Zahnarzt zu nehmen, so dass der ihn hatte retten können.
    Sie liefen zu dem Baum hinüber, alle bis auf Libby, die besorgter um Susannah war als die anderen. Sie hockte sich neben Noah. “Wir wollten das nicht”, erklärte sie ernst. “Wir haben nur gespielt. Jeff und Terry haben uns herumgewirbelt. Ich war zuerst an der Reihe. Dann Susannah. Ist es wirklich nicht schlimm?” vergewisserte sie sich erneut mit großen Augen.
    “Bestimmt nicht”, beruhigte Noah sie. “Wird es dir wehtun, wenn ich dich auf den Arm nehme, Susannah?”
    “Glaube ich nicht.”
    “Sag mir, wenn doch.” Er schob seine Arme unter ihre Beine und biss die Zähne aufeinander. Es war nicht leicht für ihn, sie hochzuheben und dabei nicht das Gleichgewicht zu verlieren, weil er mit dem verletzten Bein nur schwer Halt fand. Er wankte zuerst, schaffte es aber. Susannah schlang ihre Arme um seinen Hals.
    “Wir haben ihn!” rief der Junge, der Terry hieß.

    Sie stellten eine eigenartige Prozession dar. Noah ging mit Susannah voran.
    Libby und die anderen Mädchen liefen neben ihnen, während Jeff vorstürmte, um die Tür zu öffnen.
    Als sie bei Williams vorbeikamen, ging dort die Haustür auf und Janna erschien. “Was ist passiert? Soll ich Tess anrufen?”
    “Nein”, wehrte Noah ab. “Rufen Sie nicht Tess an.”
    Noch nicht, dachte er. Meine Güte, sie sollte nicht sehen, wie schlecht er auf ihre

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