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Was fuer eine Nacht Cowboy

Was fuer eine Nacht Cowboy

Titel: Was fuer eine Nacht Cowboy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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Tochter aufgepasst hatte. Er betrat den Gartenweg und sah aus den Augenwinkeln, dass Janna zu ihm kam. “Sag deiner Mutter, es ist alles in Ordnung”, bat er Libby. Dann trug er Susannah ins Haus.
    Jeff folgte ihm. “Soll ich 911 benachrichtigen?”
    “Nein.” Er setzte Susannah auf den Küchentresen, nahm ein frisches Geschirrtuch zur Hand, säuberte ihre Nase und ihre Wange und musste an sich halten, damit ihm nicht beim Anblick ihres Blutes schlecht wurde.
    Dabei hatte er genug Blut gesehen in seinem Leben. Warum es ihm jetzt so viel mehr ausmachte, konnte er sich nicht erklären - außer weil es sich um seine Tochter handelte.
    “Wie heißt dein Zahnarzt?” erkundigte er sich bei Susannah, als er fertig war.
    “Dr. Kincaid”, antwortete Janna. Noah wandte sich um. Sie stand direkt hinter ihm. “Ich kann ihn anru… Ich gebe Ihnen die Nummer”, sagte sie rasch.
    Erst als ihm die Sprechstundenhilfe des Zahnarztes anbot, er könne sofort kommen, merkte Noah, dass er keinen Wagen hatte. Aber Janna lieh ihm ihren.
    “Ich miete mir einen”, versprach er ihr.
    “Machen Sie sich deshalb keine Gedanken”, sagte Janna und half ihm, Susannah auf dem Vordersitz des Wagens anzuschnallen. “Sind Sie sicher, dass ich nicht doch Tess anrufen soll? Sie würde sofort kommen.”
    “Nein, ich schaffe das schon”, erklärte Noah und umklammerte das Lenkrad so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten.
    Wenigstens jammerte Susannah nicht nach ihrer Mutter. Im Gegenteil, sie weinte gar nicht. Sie saß gefasst neben ihm und sagte kein Wort auf der Fahrt, während er versuchte, sich an Jannas Angaben zu erinnern. Alle paar Sekunden warf er einen kurzen prüfenden Blick zu Susannah und zuckte jedes Mal erneut zusammen, wenn er die Schramme an ihr er Wange, das getrocknete Blut unter ihrer Nase und die geschwollene Lippe sah.
    Welcher Vater ließ es zu, dass sein Kind sich so verletzte?
    “Bringen Sie die Kleine in den hinteren Raum, Mr. Montgomery”, sagte die Sprechstundenhilfe, als er mit Susannah die Praxis betrat. Doch in der Aufregung fiel Noah der verkehrte Nachname gar nicht auf. “Dr. Kincaid kommt sofort.”
    Dr. Kincaid war ein kleiner, fröhlicher Mann um die Fünfzig. “Lächle mal”, sagte er zu Susannah, und dann, als sie das tat, meinte er: “Oje!”
    “Wir haben den Zahn noch.” Noah suchte verzweifelt danach in seiner Hosentasche.
    “Mach mal den Mund auf “, sagte Dr. Kincaid und betastete die Lücke.

    “Hier. ” Noah reichte ihm den fehlenden Zahn.
    “Geben Sie ihn der Zahnfee.”
    “Sie können ihn nicht retten?”
    Dr. Kincaid schaute kurz auf und lachte. “Nicht nötig. Der andere sitzt schon darunter.”
    “Es war ein … Milchzahn?” Noah fiel ein Stein vom Herzen.
    “Die Methode kann ich dir allerdings nicht für sämtliche anderen Milchzähne empfehlen, kleines Fräulein”, scherzte Dr. Kincaid.
    Susannah kicherte.
    “Wir röntgen den Kiefer kurz, um nachzusehen, ob sonst alles in Ordnung ist.
    Aber so wie es aussieht, wäre der Zahn sowieso bald ausgefallen.”
    “Gott sei Dank.”
    So nervös Noah war, weil er Tess erklären musste, wie Susannah an die aufgeplatzte Lippe, die blutig geschlagene Nase und die verschrammte Wange kam, so beruhigend fand er es, dass Susannah nicht für den Rest ihres Lebens mit einer Zahnlücke herumlaufen musste. Er sackte auf den nächstbesten Stuhl und wartete, bis Susannah geröntgt war. Anschließend säuberte Dr. Kincaid die Schürfwunden und klebte ihr ein Pflaster auf die aufgeplatzte Lippe.
    “Genäht muss sie nicht werden”, sagte er. “Sie braucht viel Fürsorge und sollte möglichst nur Brei essen. In den nächsten Tagen wird sie kaum richtig kauen können. Vielleicht kannst du deinen Dad dazu überreden, dir ein großes Eis zu kaufen”, schlug er Susannah vor.
    Hoffnungsvoll schaute sie Noah an.
    “Das lässt sich sicher machen”, meinte er.
    Der Arzt half ihr aus dem Stuhl, dann fuhr er ihr übers Haar und zwinkerte ihr zu. “Sag deinen Eltern, für den Zahn soll die Zahnfee dir Gefahrenzulage zahlen.”
    Susannah lachte und verzog das Gesicht, als sich das Pflaster über ihrer Lippe spannte.
    Beim Verlassen der Praxis erkundigte sie sich: “Kennfft du die Ffahnfee?”
    Noah lächelte. “Ich bin ihr schon mal begegnet.”
    Sie seufzte. “Gut.“
    Erst als sie bei Jannas Wagen ankamen, fiel Noah auf, dass seine Hände zitterten. Er schob sie rasch in die Hosentaschen. Es ist alles in Ordnung, sagte er sich, hätte

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