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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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mitbekam.
    »Was? Was ist los?«
    »Ich habe den Fall von einem Freund übernommen«, erklärte mein Vater.
    »Warum?«
    »Er hat sein Mandat niedergelegt.«
    »Okay.«
    »Bevor wir hier hergezogen sind.«
    Ich hielt inne, um diese Information zu verarbeiten.
    »Dann hattest du den Fall schon, bevor wir nach Florida gezogen sind?«
    »Ja.«
    Das würde keine Rolle spielen, es sei denn …
    Ichschluckte und stellte die Frage, deren Antwort ich bereits kannte. »Was ist es? Was ist das für ein Fall?«
    »Der Palmer-Mord.«
    Ich rieb mir die Stirn. Jordana Palmer, die ermordete Zehntklässlerin, über die sich meine neuen Mitschüler gerade noch unterhalten hatten. Na und? Mein Vater hatte schon häufiger Mörder vertreten. Ich versuchte, die Übelkeit zurückzudrängen, die meinen Magen in Aufruhr versetzte. Meine Mutter holte Zutaten für das Abendessen aus dem Vorratsschrank und plötzlich sah ich menschliche Körperteile auf einem Teller vor mir.
    Ich schüttelte den Kopf, um das Bild zu verscheuchen.
    »Warum hast du uns nichts davon erzählt?«, fragte ich meinen Vater. Dann sah ich zu Daniel hinüber und überlegte, warum er sich so still verhielt.
    Er wich meinem Blick aus. Sie hatten mir nichts davon erzählt.
    »Wir wollten nicht, dass du dir Sorgen machst. Nicht nachdem …«, setzte mein Vater an und brach dann ab.
    »Aber jetzt, wo die Sache Fahrt aufnimmt, ist es wohl besser so. Du erinnerst dich doch an meinen Freund Nathan Gold?«, fragte er.
    Ich nickte.
    »Als er hörte, dass wir umziehen, bat er mich, den Fall zu übernehmen. Ich werde in den nächsten beiden Wochen ein paar Pressekonferenzen abhalten. Keine Ahnung, wie sie unsere Adresse herausgefunden haben – ich hätte dafür sorgen müssen, dass Gloria eine Erklärung zu dem Wechsel herausgibt, bevor die Nachricht durchsickert«, sagte er mehr oder weniger zu sich selbst.
    Daswar alles schön und gut, trotzdem hasste ich es, wenn sie mich wie ein rohes Ei behandelten. Doch um ehrlich zu sein, lag es wahrscheinlich gar nicht an »ihnen«. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass meine Mutter, als meine inoffizielle Psychologin, dafür verantwortlich war, welche Informationen in meine Richtung flossen und welche nicht.
    Ich wandte mich zu ihr um. »Das hättest du mir ruhig sagen können.« Sie versteckte sich wortlos hinter der offenen Kühlschranktür. Ich redete trotzdem weiter. »Ich vermisse meine Freunde und ja, es ist schlimm, dass dieses Mädchen umgekommen ist, aber das hat nichts mit dem zu tun, was Rachel passiert ist. Du musst mich nicht vor solchen Nachrichten schützen. Ich verstehe nicht, warum du mich wie ein Kleinkind behandelst.«
    »Geh und mach deine Hausaufgaben, Joseph«, sagte meine Mutter.
    Mein Bruder hatte sich Stück für Stück ins Wohnzimmer zurückgeschoben und war schon fast bei der Fernbedienung, als sie ihn ansprach.
    »Aber morgen ist schulfrei.«
    »Dann geh auf dein Zimmer.«
    »Was habe ich denn getan?«, jammerte er.
    »Nichts, ich will nur ein paar Minuten mit deiner Schwester reden.«
    »Mom«, unterbrach sie Daniel.
    »Jetzt nicht, Daniel.«
    »Weißt du was, Mom? Rede ruhig mit Daniel«, sagte ich.
    »Ich hab dir sowieso nichts mehr zu sagen.«
    Meine Mutter schwieg. Sie sah müde aus; schön wie immer, aber müde. Die indirekte Beleuchtung verlieh ihrem dunklen Haar einen Heiligenschein.
    Nach einer Pause setzte Daniel noch einmal an. »Also heute Abend ist eine Party und –«
    »Du kannst hingehen«, sagte meine Mutter.
    »Danke. Ich hatte überlegt, Mara mitzunehmen.«
    Meine Mutter drehte mir den Rücken zu und konzentrierte sich ganz auf Daniel. Dieser warf mir über ihre Schulter einen Blick zu und zuckte die Achseln, als wollte er sagen: Ist das Mindeste, was ich tun kann .
    Meine Mutter zögerte einen Moment.
    »Morgen ist unterrichtsfrei«, sagte Daniel.
    »Wo findet die Party statt?«
    »South Beach«, sagte Daniel.
    »Und du bist die ganze Zeit dort?«
    »Ja, ich lasse sie nicht allein.«
    Sie wandte sich an meinen Vater. »Marcus?«
    »Von mir aus gern«, sagte er.
    Meine Mutter musterte mich kritisch. Sie traute mir nicht über den Weg. Aber sie vertraute ihrem perfekten Ältesten. Und das war ein Problem.
    »Also gut«, sagte sie schließlich. »Aber ihr seid um elf zu Hause. Und keine faulen Ausreden.«
    Es war eine beeindruckende Demonstration von Daniels Einfluss, das musste ich zugeben. Sie konnte mich zwar nicht vergessen machen, wie sauer ich auf meine Mutter war, aber die

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