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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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sagte er und blickte mich erwartungsvoll an.
    Ich starrte Alain an. »Der Platz ist besetzt.« Alain grinste. »Allerdings.«
    Noah machte einen Schritt in seine Richtung und sagte etwas auf Französisch. Ich sah, wie Alains Miene zunehmend besorgter wurde. »Willst du dich immer noch zu uns setzen?«, fragte ihn Noah schließlich, doch Alain ging bereits davon.
    Noah rutschte auf den frei gewordenen Platz und lächelte. »Touristen«, sagte er mit verächtlichem Achselzucken.
    Ichfunkelte ihn an, obwohl ich gar nicht böse auf ihn war. Im Grunde war ich sogar ausgesprochen ruhig, was kurz nach einer Halluzination ungewöhnlich war. Ich war froh, dass Noah wieder da war. Aber so leicht durfte ich ihn nicht davonkommen lassen. »Was hast du zu ihm gesagt?«
    Noah nahm die Speisekarte und antwortete, während er sie studierte.
    »Genug.«
    Doch das reichte mir nicht. »Wenn du es mir nicht verraten willst, dann gib mir seine Nummer.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass du noch auf die Highschool gehst«, erklärte er, ohne den Kopf zu heben.
    »Mehr nicht?« Ich war skeptisch.
    Die Andeutung eines Lächelns erschien auf seinen Lippen. »Fast. Du siehst älter aus, als gut für dich ist.«
    Ich riss die Augen auf. »Das musst du gerade sagen.«
    Er legte die Speisekarte hin und starrte geistesabwesend aus dem Fenster.
    »Was ist los?«
    Er sah mich von der Seite an und wirkte irgendwie angespannt. »Nichts.«
    Ich glaubte ihm nicht.
    Dann kam der Kellner und Noah nahm mir die Speisekarte aus der Hand, gab sie dem Mann zurück und rasselte auf Spanisch unsere Bestellung herunter. Der Kellner verschwand in Richtung Küche.
    Ich sah Noah finster an. »Ich hatte mich noch gar nicht entschieden.«
    »Vertrau mir.«
    »Bleibt mir wohl nichts anderes übrig.« Er lächelte verschmitzt. Ich atmete tief durch und ließ die Sache, um des lieben Friedens willen, auf sich beruhen. »Also, Spanisch und Französisch?«
    Noah antwortete mit einem kleinen, arroganten Grinsen. Ich hatte alle Mühe, nicht auf meinem Plastiksitz dahinzuschmelzen.
    »Sprichst du sonst noch was?«, fragte ich.
    »Kommt darauf an, welchen Perfektionsgrad du meinst.«
    »Egal.«
    Der Kellner kam zurück und brachte uns zwei leere, eisgekühlte Gläser und zwei dunkle Flaschen. Er schenkte die karamellfarbene Flüssigkeit ein und ging.
    Noah trank einen Schluck, ehe er antwortete. »Dann sagte er: »Deutsch, Spanisch, Holländisch, Mandarin und Französisch natürlich.«
    Beeindruckend. »Sag etwas auf Holländisch«, forderte ich ihn auf und trank einen Schluck. Es schmeckte süß mit einem würzigen, scharfen Nachgeschmack. Ich war mir nicht sicher, ob ich es wirklich mochte.
    »Schede«, sagte Noah.
    Ich beschloss, dem Getränk eine weitere Chance zu geben. »Was bedeutet das?«, fragte ich und trank.
    »Vagina.«
    Ich verschluckte mich fast und schlug mir vor Schreck die Hand vor den Mund. Als ich mich wieder gefangen hatte, sagte ich: »Super. Ist das alles, was du kannst?«
    »Auf Holländisch, Deutsch und Mandarin schon.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Warum, um alles in der Welt, kennst du in allen möglichen Sprachen das Wort für Vagina?«
    »Weilich als Europäer viel kultivierter bin als du«, sagte er, trank noch einen Schluck und versuchte, nicht zu lächeln.
    Ehe ich ihm eine reinhauen konnte, brachte der Kellner einen Korb mit Nachos und eine sämige, blassgelbe Soße.
    »Mariquita Chips«, sagte Noah. »Probier mal. Du wirst mir dankbar sein.«
    Ich probierte. Und ich war ihm dankbar. Sie schmeckten würzig und ein kleines bisschen süß, und die Knoblauchsoße kribbelte auf der Zunge.
    »Mann, schmecken die gut«, sagte Noah. »Ich könnte darin baden.«
    Der Kellner kam zurück und belud unseren Tisch mit Essen. Bis auf den Reis und die Bohnen kannte ich nichts davon. Am merkwürdigsten war ein Teller mit glänzenden, frittierten Teigbällchen und ein weißes, fleischig aussehendes Gemüse mit Soße und Zwiebeln. Ich deutete darauf.
    »Yuca«, sagte Noah.
    Ich zeigte auf die Teigbällchen.
    »Frittierte Kochbananen.«
    Mein Finger wanderte zu einer flachen Schale, die irgendetwas Geschmortes zu enthalten schien, doch da sagte Noah: »Willst du weiter durch die Gegend zeigen oder lieber etwas essen?«
    »Ich schlucke nicht einfach alles runter, was man mir in den Mund steckt.«
    Noah hob die Brauen und ich wäre am liebsten ins nächste Mauseloch gekrochen und vor Scham gestorben.
    Erstaunlicherweise ging er nicht weiter darauf ein. Stattdessen

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