Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
Vom Netzwerk:
»Geht es Mara wirklich so schlecht?«
    Daniel und ich sahen uns an. Meine Mutter zögerte nicht. »Ja.«
    »Aber seit der Verbrennung ist nichts mehr vorgefallen«, sagte mein Vater.
    »Nichts,von dem wir wissen.«
    »Glaubst du, es ist irgendwas im Busch?«
    »Hast du sie in letzter Zeit gesehen, Marcus? Sie schläft nicht mehr. Und ich glaube, dass es ihr schlechter geht, als sie es sich anmerken lässt. Dass du mitten in einem Mordprozess steckst, macht die Sache nicht besser.«
    »Ist sie es wert, dass man mir hier dafür die Lizenz entzieht?«
    Meine Mutter zögerte. »Wenn das passiert, ziehen wir nach Rhode Island zurück«, sagte sie dann leise.
    Ich rechnete damit, meinen Vater lachen oder müde seufzen oder sonst etwas sagen zu hören, aber nicht mit dem, was dann kam.
    »Also gut«, willigte er ohne zu zögern ein. »Ich rufe Leon an und informiere ihn, dass ich draußen bin.«
    Mein Magen verkrampfte sich vor Schuldgefühlen. Ich machte eine Bewegung in Richtung Küchentür, doch Daniel packte mich am Arm und schüttelte wortlos den Kopf. Ich sah ihn böse an.
    Vertrau mir, formte er tonlos mit den Lippen. Wir standen beide regungslos da, als mein Vater zu sprechen begann.
    »Hallo, Leon? Hier ist Marcus. Ja, wie geht es Ihnen? Mir geht es nicht so gut, ehrlich gesagt.« Dann machte er sich daran, ihm die Lage zu schildern. Ich hörte die Worte »instabil«, »traumatisch« und »psychiatrische Behandlung« und bohrte Daniel mit Blicken Löcher in den Kopf.
    Wenig später legte mein Vater auf.
    »Und?« Die Stimme meiner Mutter.
    »Er denkt darüber nach. Er ist ein guter Mann«, sagte
    meinVater mit gedämpfter Stimme, während meine Mutter lautstark einige Schranktüren aufriss.
    Daniel winkte mich ganz nah zu sich. »Hör zu«, flüsterte er. »Wir gehen jetzt da rein und du tust, als hättest du den besten Tag deines Lebens gehabt. Und kein Wort über Morales, klar? Das übernehme ich.«
    Ich hatte keine Chance zu antworten, denn Daniel ließ hinter uns bereits mit großem Getue die Haustür zuknallen. Wahrscheinlich konnte man den Schlag bis nach Broward hören.
    Der Kopf meiner Mutter schaute aus der Küche. »Hallo Leute!«, rief sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit.
    »Hi, Mom«, sagte ich und setzte ein künstliches Lächeln auf. Mir war übel und ich war völlig durcheinander, ich hatte ein schrecklich schlechtes Gewissen und es fiel mir schwer, damit klarzukommen, dass das hier mein Leben sein sollte. Wir gingen in die Küche und fanden meinen Vater am Küchentisch vor. Er hatte dunkle Ringe unter den Augen und wirkte schmaler als sonst. »Wenn das nicht meine verlorenen Kinder sind«, sagte er lächelnd.
    Ich wischte mir die klamme Stirn und ging zu ihm, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben.
    »Wie war dein Tag, mein Kind?«
    Daniel sah mich über die Schulter vielsagend an.
    »Super!«, antwortete ich mit viel zu viel Enthusiasmus.
    »Mara hat mir geholfen, Sophies Überraschungsparty zu planen«, sagte Daniel und machte den Kühlschrank auf.
    Ach ja?
    »Ach ja?«, sagte meine Mutter. »Wann findet sie denn statt?«
    Ernahm sich einen Apfel. »Heute Abend«, erklärte er und biss hinein. »In zwei Stunden fahren wir los. Habt ihr beide irgendwas vor?«
    Meine Mutter schüttelte den Kopf.
    »Wo ist Joseph?«, fragte ich.
    »Zu Besuch bei einem Freund.«
    Ich wollte ihnen gerade vorschlagen, zusammen auszugehen, aber Daniel kam mir zuvor.
    Meine Mutter sah meinen Vater an. »Euer Dad hat ziemlich viel zu tun, glaube ich.«
    Er erwiderte ihren Blick. Tausend unausgesprochene Dinge lagen darin. »Ich denke, ich könnte mir den Abend freinehmen.«
    »Super«, sagte Daniel. »Das hast du dir verdient. Mara und ich machen uns noch ein paar Gedanken und dann werde ich mir vor der Party ein kleines Nickerchen gönnen.«
    Ich hätte Daniel um den Hals fallen können. »Ich auch«, sagte ich und hängte mich an ihn dran. Ich gab meiner Mutter einen flüchtigen Kuss und drehte mich hastig um, bevor ihr die Schweißschicht auf meiner Haut auffiel. Dann ging ich in mein Zimmer.
    »Dann ist bei euch beiden also alles klar für heute Abend?«, rief meine Mutter uns nach.
    »Jep!«, rief Daniel zurück. Ich nickte und winkte nach hinten, ehe ich um die Ecke in der Diele verschwand. Dort begegneten wir uns.
    »Daniel –«
    Er hob die Hände. »Keine Ursache. Entspann dich, ja? Du siehst aus, als würdest du gleich kotzen.«
    »Glaubstdu, sie haben es uns abgekauft?«
    »Klar. Du warst gut.«
    »Aber was

Weitere Kostenlose Bücher