Was Glueckliche Paare Richtig Machen
erholt.
Das bedeutet aber nicht, dass Sie es genauso machen müssen.
Die Vorstellung, alles gemeinsam tun zu müssen, ist ein über-www.wiwobooks.com
F ü r s i c h s o r g e n
trieben harmonisches Bild von der Liebe. Eine neue Jacke kaufen, wo er findet, dass die alte es noch tut? Mal wieder Groß-
tante Hedwig besuchen, die sich in ihrem Heim immer so sehr über Besuch freut? Stehen Sie zu Ihren Wünschen! Manchmal lässt sich in einer Beziehung keine gemeinsame Position erreichen. Dann müssen Sie eigenverantwortlich handeln. Ob Ihr Partner das einsieht oder nicht, ist einerlei. Sie sind der Chef Ihres Lebens! Sie sind die Chefin! Nur Sie können entscheiden, wie wichtig Ihnen die neue Jacke oder die Besuche bei Groß-
tante Hedwig sind. Und nur Sie wissen, ob Sie es Ihrem Partner eines Tages nicht doch übel nehmen werden, wenn Sie ihm zuliebe auf allzu vieles verzichtet haben.
Gegen den Willen des Partners zu handeln, das ist Ihr gutes Recht. Begründen Sie ihm gegenüber, warum Sie tun, was Sie tun. Aber rechtfertigen Sie sich nicht wortreich. Erwarten Sie nicht, dass er einsichtig ist. Er ist nicht auf die Welt gekommen, um die Dinge so zu sehen, wie Sie es tun. Äußern Sie ruhig auch Verständnis für seine Sicht. Es ist doch auch zu verstehen, dass er den Abend lieber mit Ihnen verbringen will, als alleine vor dem Fernseher zu sitzen, während Sie derweil im Kino sind.
Seien Sie also ruhig verständnisvoll – aber stehen Sie zu Ihrem Plan und gehen Sie aus.
Lassen Sie es sich gutgehen – auch wenn es Ihrem Partner
schlechtgeht. Selbstfürsorge ist für eine Partnerschaft immer wichtig. Manchmal ist sie sogar überlebenswichtig, zum Beispiel wenn Ihr Partner zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist.
Vor drei Jahren erlebte Karin eine schwere Ehekrise mit Jürgen. Jürgen war schon seit einiger Zeit unzufrieden mit seiner Arbeit, weil sein neuer Chef sehr schwierig war. Oft kam Jürgen übellaunig nachhause und nörgelte mit den Kindern. Das ging schon eine ganze Weile so, als eines Tages völlig überraschend www.wiwobooks.com
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W a s g l ü c k l i c h e P a a r e r i c h t i g m a c h e n Jürgens Vater starb. Von da an wurde das Zusammenleben mit Jürgen sehr schwierig. Jürgen kümmerte sich in der Folgezeit kaum noch um Karin. Es gab keine kleinen Aufmerksamkei-ten mehr, und aus dem fröhlichen Mann, den Karin geheiratet hatte, wurde ein schweigsamer und trauriger Partner. Jürgen mochte nicht mehr ausgehen. Lustige Filme wollte er sich nicht ansehen und traurige schon gar nicht.
Wenn es Ihrem Partner schlecht geht, ist Selbstfürsorge wichtiger denn je. Sorgen Sie für sich und Ihr Wohlergehen. Davon kann der Fortbestand Ihrer Beziehung abhängen. Ein schlechtes Gewissen sollten Sie deshalb nicht haben. Eine Partnerschaft ist kein Nullsummenspiel, bei dem es einem automatisch schlechter geht, wenn der andere besserer Stimmung ist. Das Gegenteil ist der Fall: Steigt Ihre Stimmung, dann profitiert davon immer auch Ihr Partner. Das gilt auch bei geringeren Problemen, als es der Tod eines Elternteils oder gravierende Schwierigkeiten am Arbeitsplatz sind.
Karin hat sich mit ihren Kindern schon bald auf einen wö-
chentlichen Saunatermin geeinigt. Sie brauchte dringend Entspannung und wollte gerne etwas mit ihnen unternehmen. Da bot sich die Therme im Nachbarort geradezu an. Und zum Ausgehen hat Karin sich jede Woche mit einer Freundin verabredet: Kino, Ausstellungen, Essen gehen, reden.
Beinahe vier Monate ging das so bei Jürgen und Karin. Dann
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