Was habe ich getan?
wenigen Minuten auf den Bauch legen würde.
Ihre kostbaren Erinnerungen würden mit ihr verschwinden. In gewisser Hinsicht war es ein unglückliches Leben gewesen. Doch Kate konnte mit Fug und Recht behaupten, dass sie das alles noch einmal durchmachen würde, nur der großen Freude wegen, Mutter zweier solch außergewöhnlicher Menschen zu sein. Sie würden ihr größter Erfolg bleiben, ihr Vermächtnis, und niemand, nicht einmal Mark, konnte ihr dies nehmen.
Kate holte tief Luft und bereitete sich darauf vor, unterzutauchen. Sie spähte in Richtung Ufer, atmete langsam aus und blinzelte durch die nassen Wimpern, um genauer hinsehen zu können. Wieder eine Erinnerung, allerdings fühlte sie sich anders an. Die Kinder sahen älter aus, und so sehr sie auch in ihrem Gedächtnis kramte, sie konnte sich an das Bild nicht erinnern. Es war eher wie eine Vorahnung. Da waren sie, endlich erwachsen. Dominic stand groß in einem offenen weißen Hemd da, den Arm um Lydias Schulter geschlungen. Sie riefen, sie winkten. Waren sie gekommen, um sich zu verabschieden? Sie strengte sich an, um zu hören, was sie riefen, aber sie hatte nur Simons Singsang im Kopf: Bemühe dich, daran zu denken, dass Hoffnung in vielerlei Gestalt daherkommt. Manchmal ist es ein Ort, manchmal ein Mensch.
Lydia und Dominic standen am Ufer. Das war keine Erinnerung. Sie waren es wirklich. Sie waren endlich gekommen. Jetzt standen die Geschwister Arm in Arm zaghaft am Ufer und warteten. Was in aller Welt tat sie da? Sie hielten ihr Kleiderbündel hoch und machten ihr Zeichen, ans Ufer zu kommen.
»Beeil dich! Wir brauchen dringend eine Tasse Tee«, brüllte ihr Dom zu.
Kate lächelte und weinte ins Wasser.
Oder Menschen, dachte sie. Manchmal kommt sie in Gestalt von Menschen daher.
Kate begann zu schwimmen, auf das Ufer zu, auf die Hoffnung zu, die sie die ganze Zeit gehegt hatte, auf die Zukunft zu, eine Zukunft mit ihren Kindern. Sie wusste, dass sie frei war. Endlich würde sie ihren Kindern die Geschichte von Mrs Bedmaker erzählen können, ohne Angst haben zu müssen.
»Ich bin Kate«, rief sie. »Ich bin Kate!«
Am Ende hatte sie doch gewonnen.
Danksagung
Ich möchte dem fantastischen Team von Head of Zeus danken, dessen Leidenschaft für das geschriebene Wort aus einer guten Geschichte eine großartige macht – vor allem Laura, die sich nicht scheut, kühne Veränderungen vorzuschlagen, die den entscheidenden Unterschied ausmachen.
Danken möchte ich auch meiner wunderbaren Caroline Michel und dem Team von PFD , deren Unterstützung und Ermunterung genau das waren, was eine unsichere Anfängerin braucht.
Meinen lieben Söhnen Josh und Ben, die es hingenommen haben, immer wieder allein gelassen zu werden, und sich an jenen Abenden, an denen Mami am Laptop saß, mit Pizzen vom Lieferservice zufriedengaben.
Ich danke all jenen Frauen, die mir ihre Geschichten erzählt haben, Frauen aus allen Gesellschaftsschichten, die das Geräusch des Schlüssels im Türschloss fürchten. Ihr seid nicht allein.
Und schließlich danke ich meinem Simeon, der das genaue Gegenteil von Mark Brooker ist. Er hat mein Herz in seiner Hand und geht sehr sorgsam damit um – ich kann mich glücklich schätzen.
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