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Was ich dich traeumen lasse

Was ich dich traeumen lasse

Titel: Was ich dich traeumen lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Moll
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oder schmutzige Geheimnisse deiner Eltern.«
    Â»Super Idee. Ich liebe deine abgründige Seite, deine kriminelle Energie.«
    Â»Oder wir machen uns Pfannkuchen mit viel Schokosoße. Ich verhungere.«
    Du ranntest sofort in die Küche. Nackt wie du warst. Mein Wunsch war dir Befehl. Ich wusste bis dahin nicht, dass du auch kochen kannst. Der Teig war kein Problem für dich, du konntest die Pfannkuchen sogar hochwerfen und mit der Pfanne wieder auffangen.
    Â»Wieso hast du dir mein T-Shirt drübergezogen?«, wolltest du wissen.
    Â»Nur so.«
    Â»Ich hätte dich lieber ohne.«
    Â»Ich hab mich aber lieber mit, beim Pfannkuchenessen.«
    Â»Findest du dich dick? Ich meine, alle Frauen finden sich doch irgendwie dick, obwohl sie es nicht sind.«
    Â»Nein, ich finde mich nicht dick. Ich bin nur nicht so gerne nackt, wenn du mit heißem Fett rumspritzt.«
    Ich fand mich wirklich nicht dick. Aber mit dem spritzendem Fett hatte es auch nichts zu tun. Ich hatte dir alles gegeben, jetzt wollte ich ein winziges bisschen für mich zurück. Aber wie hättest du das verstehen sollen. Du hättest mir auch dein letztes Hemd, deine Haut, deine Knochen gegeben.
    Â»Setz dich.« Du holtest ein Dutzend Marmeladen aus dem Kühlschrank. Schlagsahne. Schokosoße. Ahornsirup. Wir saßen auf dem Tisch, dem großen, schweren, an dem eine viel zahlreichere Familie als eure Platz hat. Du rolltest die gefüllten Pfannkuchen und füttertest mich damit. Sie schmeckten köstlich. Alles war köstlich.
    Â»Was denkst du, wie oft machen wir es jetzt so in der Regel. Jeden Tag? Oder zwei Mal die Woche?«, fragtest du.
    Und ich: »Wie oft hättest du es denn gern?«
    Â»Stündlich.«
    Â»Ausgeschlossen.«
    Â»Dreimal am Tag? Einmal vor der Schule, einmal nach der Schule, einmal am Abend?«
    Â»Und wann lernen wir für die Schule?«
    Â»Müssen wir das denn jetzt noch?«
    Â»Du meinst, das soll zu einem Fulltimejob werden? Nur, wer gibt uns dafür Kohle?«
    Â»Gute Frage.« Du strecktest dich nackt auf dem Tisch aus wie eine Mahlzeit, legtest deinen Kopf auf meinen Schoß und fragtest. »Wieso ist das Leben nur so kompliziert?« Und ich dachte: Du hast doch vom Leben gar keine Ahnung.
    Und weißt du, was ich noch dachte? Dir müsste mal ein Dämpfer verpasst werden. Ja, das dachte ich wirklich. Es müsste dir mal irgendwas Schlimmes passieren, damit du mehr kapierst. Und gleich dachte ich: Nein, bloß nicht, du sollst von allem verschont bleiben, du sollst so unschuldig bleiben, wie du bist. Weißt du, wie sehr ich dein Unwissen liebte? Du hattest so viel davon, dass sogar etwas für mich abfiel. Ich konnte mich täglich darin aalen. In deiner Sorglosigkeit. Deiner Zuversicht. Deiner Unschuld. Wenn ich damals nur gewusst hätte, dass auch Wünsche in Erfüllung gehen, die kaum gedacht schon wieder zurückgenommen werden.
    Â»Wir machen es, wann immer wir Lust haben«, sagte ich. Und da hatten wir schon wieder Lust. Und noch einmal, nachdem wir die Sex and the City -Sammlung deiner Mutter im Schnelldurchlauf geschaut und die Menge von Samantas Nummern gezählt hatten. Und später wieder, nachdem wir im Keller, zwischen Pelzmänteln und Abendroben, das Brautkleid deiner Mutter und einen Smoking deines Vaters gefunden und vor dem großen Spiegel im Ankleidezimmer Las Vegas Wedding gespielt hatten.
    Â»Wir werden richtig heiraten. Mit Ringen. Mit Pfarrer. Mit allem Pipapo«, sagtest du.
    Und ich: »Bis dahin läuft noch viel Wasser den Rhein runter.«
    Und du: »Es reicht, wenn sich einer von uns sicher ist.«
    * * *
    Ich mache es wie gestern, vorgestern und vorvorgestern. Ich sperre die Wohnungstür auf, laufe in mein Zimmer und werfe mich auf das Bett, in die Kuhle, in den Geruch, den er hier zurückgelassen hat. Sein Haar auf dem Kopfkissen. Seine Achseln am Rand der Decke. Seine Füße ganz unten im Bett. Und alles dazwischen.
    .Du weißt schon, dass sich Menschen nur zueinander hingezogen fühlen wegen irgendwelcher Duftstoffe, oder?
    .Hört, hört, meine Süße wird romantisch.
    .Der Spruch, den kann ich nicht riechen, der stimmt. Du suchst nicht mit den Augen oder gar mit dem Herzen, nein, du witterst wie ein schrumpfgehirniger Neandertaler mit der Nase und findest den Partner, der zu deinen Genen passt. Der die robustesten Nachkommen verspricht. Und die Info hat jeder in

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