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Was ich dich traeumen lasse

Was ich dich traeumen lasse

Titel: Was ich dich traeumen lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Moll
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zuständig.
    Meine Lippen liegen auf seinen. Für ein paar Sekunden. Dann richte ich mich auf. Es hat nicht funktioniert.
    Â»Ich werde heute das Baumhaus suchen«, sage ich. »Du wirst Augen machen. Ich verspreche es dir.«
    * * *
    Weißt du noch, wie irre rannten wir durch den Wald. Du die ganze Zeit den Kopf im Nacken. Aber es blieb verschwunden. Als wäre es nur ein Traum gewesen, den wir nicht noch einmal träumen sollten.
    Â»Ich brauche eine Pause«, sagte ich und setzte mich auf einen umgefallenen Baumstamm. Du setztest dich neben mich. Wir hielten unsere Gesichter in die tanzenden Sonnenstrahlen.
    Ich fragte: »Wieso ist dir das so wichtig?«
    Du sahst mich an, strichst eine Strähne aus meiner Stirn, küsstest mich zwischen meine Augenbrauen. »Es ist doch unseres. Wir haben es eingeweiht, schon vergessen? Wenn wir es nicht wiederfinden, dann haben wir kein Zuhause mehr.«
    Ein paar Minuten später fragtest du es: »Wie findet deine Mutter mich?«
    Ich zuckte mit den Schultern: »Wie schon? Sie fährt voll auf dich ab. Wie jeder.«
    Du warst zufrieden, grinstest breit. »Ja ja, ich bin der perfekte Schwiegersohn. Alle Mütter mögen mich.«
    Du legtest dich in meinen Schoß, die Augen geschlossen. Du sahst so zufrieden aus.
    Du dachtest dir nichts weiter. Du wusstest ja nicht, was für ein Wunder du vollbracht hattest. Mit deinen frechen Sprüchen. Mit deiner Fröhlichkeit. Mit deiner Unschuld. Dass du sie zurückhieltst. Dass sie durch dich vergaß, was sie brauchte. Mit ein paar deiner belanglosen Worten: »Gut, dass Sie keinen Spiegel kaputt geschmissen haben. Das bringt nämlich Unglück.«
    In null Komma nichts sammeltest du die Scherben auf, schobst mich sanft aus dem Weg und führtest meine Mutter zu einem Stuhl. »Lassen Sie mich mal sehen.« Wie Jesus, der die Füße der Hure wäscht. »Da steckt noch was drin. Elena, bring mir mal eine Pinzette.« Ganz der Sohn deines Vaters, ein Arzt in Höchstform. Die Tränen meiner Mutter trockneten, noch bevor du ihr sagen konntest, dass sie entzückende Füße hat. Sie kicherte wie ein Schulmädchen, als du ihr ein Pflaster auf den Zeh klebtest und sagtest: »Wie schön, dass wir uns endlich kennenlernen. Ich bin Rico.«
    Sie lachte, wuschelte dir durchs Haar, als würde sie dich ewig kennen und sagte: »Und ich bin Sabrina. Habt ihr Hunger, ihr beiden?«
    Schulter an Schulter arbeitetet ihr. Du schlugst die Eier in die Pfanne, sie wendete sie, gab Speck dazu, schnitt Gürkchen auf.
    Â»Er ist wunderbar, dein Freund. Wieso lerne ich ihn erst jetzt kennen?«, sagte sie.
    Und ich, weil ich nicht wusste, was ich sonst sagen sollte: »Besser spät als nie.«
    Du weißt das nicht, aber in dem Moment fasste ich einen Entschluss. Weil du besser wirktest als die Flasche. Weil sie aus dir trank, ohne zu schwanken. Weil du sie glücklich machtest. Weil ich wollte, dass das so blieb.
    Â»Sollen wir jetzt weitersuchen?«, fragte ich. Aber du schliefst. Tief und fest. Da legte ich meine Hand auf deine Wange und erzählte es dir. »Mein schönstes Kindheitserlebnis. Meine Mutter macht Pizza und ich darf Smarties und Mausespeck drauftun. Die Pizza ist gerade fertig gebacken, da hören wir den Schlüssel in der Tür. Schnell weg damit, sagt meine Mutter. Da ziehe ich am Bund meines Pullovers und schiebe die Pizza einfach hinein. Sie ist ganz warm. Mein Bauch wird ganz warm. Ich schleiche aus der Küche. Er sieht mich nicht. Und als ich im Bett bin, hole ich sie hervor. Sie schmeckte köstlich. Und ich kann sie ganz alleine essen.«

Tag 13
    Top Ten der Dinge, die ich machen will,
    bevor ich den Löffel abgebe.
    (alle zusammen mit Elena)
    Â 
    1. Zeche prellen in einem Restaurant mit mindestens einem Stern
    2. Mit mindestens 200   Sachen über eine Autobahn heizen
    3. Erster Klassiker: einen Baum pflanzen
    4. Zweiter Klassiker: ein Haus bauen (Dritter Klassiker auch geil, muss aber noch mit Elena abgestimmt werden)
    5. Elena heiraten
    6. Ein Gedicht schreiben, das Elena zum Weinen bringt
    7. Einmal Ecstasy nehmen und die Nacht durchtanzen
    8. Testen, wie viele Cheeseburger ich reinkriege, ohne zu kotzen
    9. Sex am Strand
    10. Mit einem Ballon fahren
    Â 
    .Es ist schon voll spät.
    .Du kannst gerne wieder in die Stadt fahren.
    .Und dich hier alleine im Wald lassen.
    .Deine Entscheidung.
    .Vielleicht hätten wir

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