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Was ich dir noch sagen muss

Was ich dir noch sagen muss

Titel: Was ich dir noch sagen muss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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hatte so gut geschmeckt und es hatte ihn so sehr gereizt, als sie sich vorhin an ihn gepresst hatte. Ein ungezügeltes Verlangen war in ihm erwacht, er wollte ganz tief in ihr sein. Allein beim Gedanken daran pulsierte das Blut lodernd heiß durch seine Adern.
    Aber sie war eindeutig nicht bereit.
    Er atmete tief ein und wieder aus und versuchte, dieses Verlangen zu unterdrücken.
    Ihm fiel wieder ein, was sie ihm über ihre Kindheit erzählt hatte.
    Sein Vater hatte vor einigen Jahren einen Bericht angefordert, nachdem Cassandra seinen Bruder geheiratet hatte, aber Dominic hatte den Bericht nie selbst gelesen. Er wusste lediglich, dass sie ein Adoptivkind war. Jemand aus der Familie hatte später beiläufig erwähnt, dass Cassandras Vater einen Schlaganfall erlitten hatte.
    Aber niemand hatte ihm je erzählt, dass sie so viel Schreckliches erlebt hatte. Sein Magen krampfte sich zusammen, als er über ihre Kindheit nachdachte. Das machte alles nur noch komplizierter. Es war jetzt schon schwierig genug.
    Er hatte zwar Verständnis für sie, aber er konnte ihr einfach nicht verzeihen, dass sie seinen Bruder des Geldes wegen geheiratet hatte, aber dann auch noch mit ihm zusammengeblieben war, um noch ein Kind von ihm zu bekommen und damit eine lebenslange Verbindung zur Familie Roth zu schaffen.
    Vielleicht hatte Cassandra ihm ja ganz bewusst so viel über sich erzählt. Hatte sie versucht, sein Mitleid zu erregen? Oder wollte sie ihm erklären, warum sie nur auf Geld aus war? Eine Waise zu sein, hatte sich sicher auf ihr Leben ausgewirkt, aber reichte das als Entschuldigung für das, was sie getan hatte? Es gab viele Menschen, die das Schicksal hart getroffen hatte, die aber deshalb nicht unbedingt andere ausnutzten.
    Aber konnte er ihr es wirklich übel nehmen, dass sie mehr besitzen wollte, als sie je gehabt hatte? Sollte er bei ihr ausnahmsweise darüber hinwegsehen?
    Er biss die Zähne zusammen. Hier musste er sehr vorsichtig sein.
    Vielleicht war ja ihre Offenheit wirklich nur ein Trick gewesen, um sein Mitgefühl zu wecken und ihn für sich zu gewinnen.
    Cassandra schloss die Tür ihres Schlafzimmers und stand ein paar Sekunden regungslos da. Würde Dominic ihr folgen? Aber alles blieb still, nur der leise regelmäßige Atem von Nicole war zu hören.
    Sie setzte sich aufs Bett und fuhr sich mit zitternden Händen durch die Haare. Oh Gott, was habe ich nur getan? Es war nicht fair von ihr gewesen, Dominic zuerst so anzumachen und ihn dann einfach stehen zu lassen. Wie hatte sie ihm das antun können?
    Ihrem Ehemann!
    Er war nicht der Typ Mann, der einer Frau hinterherrennen würde. Und er hatte sie auch nicht bedrängt. Doch Cassandra wollte, dass er ihr hinterherrannte und sie gleich hier auf der Stelle liebte.
    Ihre Befürchtungen hatten alles vermasselt. Noch nie hatte sie einen Mann so sehr begehrt und so heftig reagiert wie eben – nicht einmal bei Liam. Das Liebesspiel mit ihm war am Anfang wohltuend gewesen, wie eine kleine züngelnde Flamme, aber ein Feuer hatte zwischen ihnen nie gelodert.
    Als Dominic sie berührt und geküsst hatte, war die Lust brennend heiß durch sie hindurchgeströmt – wie glühende Lava, die sich nach einem Vulkanausbruch ihren Weg durch das Geröll bahnt. Wie konnte sie ihn so sehr wollen, wo sie ihn doch nicht liebte? Cassandra hätte nie gedacht, dass ihr je so etwas passieren würde. Sex nur um des Begehrens willen und nicht aus Liebe?
    Aber es war geschehen, und sie konnte künftig nicht ständig vor Dominic davonlaufen. Früher oder später würde sie sich ihm und ihrem eigenen Verlangen hingeben. Der Gedanke daran erregte und ängstigte sie zugleich.
    Draußen war es nun stockfinster. Dominic hatte die Lampen im Wohnzimmer, die den Rasen in ein mildes Licht getaucht hatten, gelöscht. Ihr Herz schlug wie wild. Würde er jetzt zu Bett gehen? Würde er an ihre Tür klopfen, um zu sehen, ob alles in Ordnung war? Sollte sie antworten?
    Panisch zerrte sie sich die Kleider vom Leib und streifte ihr Seidennachthemd über. Dann legte sie sich ins Bett und zog die Decke hoch bis zum Hals. Falls er hereinkommen würde, sollte es so aussehen, als würde sie bereits tief schlafen.
    Plötzlich kam sie sich vor wie eine Närrin, wie sie so dalag und in die Stille lauschte. Sollte Dominic doch tun, was er wollte! Langsam beruhigte sie sich und schloss die Augen. Kurze Zeit später war sie eingeschlafen.
    Mitten in der Nacht wurde sie von einem Geräusch geweckt. Cassandra war sofort

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