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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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sie ebenso, aber dort ist sie vernachlässigbar klein.
    Das Wellenmodell veranschaulicht die Heisenberg’sche Unschärferelation sehr deutlich. Eine Welle pflanzt sich mit einer bestimmten Geschwindigkeit fort. Im Fall der quantenmechanischen Teilchenwelle wächst die Geschwindigkeit, je geringer die Wellenlänge wird. Der Impuls dieser Welle ist gut zu bestimmen. Der Ort aber nicht, da sich die Welle ja beständig fortpflanzt. Will man den Ort einer Welle genauer eingrenzen, muss man mehrere Wellen mit verschiedenen Impulsen übereinanderlegen, was dazu führt, dass bei zunehmender Genauigkeit des Ortes der Impuls nur noch unscharf zu bestimmen ist.
    Die Heisenberg’sche Unschärferelation war eine Sensation für die Fachwelt. 1932 wurde der Physiker für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Quantenphysik mit dem Physiknobelpreis ausgezeichnet.
    Erhellendes

Heisenberg leitete 1941–1946 das Kaiser-Wilhelm-Institut für Physik in Berlin und ab 1946 das Max-Planck-Institut für Physik und Astrophysik zunächst in Göttingen, später in München.

Seine Erkenntnisse zur Unschärferelation veröffentlichte Heisenberg 1927 in seinem Aufsatz »Über den anschaulichen Inhalt der quantentheoretischen Kinematik und Mechanik«.

Der XIV. Dalai-Lama
    Der 1940 als religiöses und politisches Oberhaupt Tibets inthronisierte XIV. Dalai-Lama (*1935) musste 1959 vor den chinesischen Invasoren nach Indien fliehen und setzt sich seitdem gewaltfrei für die Autonomie und kulturelle Identität seiner Heimat ein.
    1933 war der XIII. Dalai-Lama (mongolisch: Ozean des Wissens; tibetisch: der Obere) gestorben, und Regierungsvertreter machten sich auf die Suche nach seinem Nachfolger, nach buddhistischem Glauben einer Reinkarnation Buddhas. Nach Deutung mehrerer Orakel fanden sie den zweijährigen Tanchu Dhondup 1938 in einem Dorf nahe der chinesischen Grenze und unterzogen ihn einer erfolgreichen Prüfung über seine früheren Leben. Zwei Jahre später wurde der Junge unter seinem Mönchsnamen Tenzin Gyatso als XIV. Dalai-Lama inthronisiert. Bis zu seiner Volljährigkeit sollte der Lama Taktra Rimpoche die Regierungsgeschäfte leiten.
    1950 besetzten chinesische Truppen Tibet, das sie historisch als eigenes Territorium betrachteten. In dieser prekären Lage wurde der 15-jährige Dalai-Lama für volljährig erklärt und war fortan auch offiziell geistliches und weltliches Oberhaupt seines Landes. Nach zähen Verhandlungen mit den Besatzern wurde Tibet 1951 im Rahmen eines 17-Punkte-Abkommens zur autonomen chinesischen Region mit Religionsfreiheit erklärt. Versuche des Dalai-Lama, die Unabhängigkeit Tibets durchzusetzen, scheiterten. 1959 entluden sich die wachsenden Spannungen in einem Volksaufstand gegen die chinesischen Besatzer. China nutzte den Aufstand zur Verfolgung Oppositioneller, verbot mehr als zwei Jahrzehnte lang die Religionsfreiheit und die tibetische Sprache.
    Der Dalai-Lama floh nach Dharamsala in Nordindien, von wo er seither für die Unterstützung seines Volkes im gewaltlosen Kampf gegen die Fremdherrschaft wirbt. 1987 legte er einen Friedensplan vor, der die Hoheit Chinas anerkennt, aber weitreichende innere Autonomie und die Bewahrung der kulturellen Identität vorsieht. Für seine Friedensbemühungen, die von den Machthabern in Peking weitgehend ignoriert werden, erhielt der Dalai-Lama 1989 den Friedensnobelpreis.
    Erhellendes

Demonstrationen buddhistischer Mönche – wie etwa im Jahr 2008 – wurden von chinesischen Soldaten immer wieder gewaltsam unterdrückt.

Tuberkuloseerreger entdeckt
    Der deutsche Bakteriologe Robert Koch (1843–1910) entdeckte 1882 den Tuberkelbazillus und bahnte der bakteriologischen Forschung den Weg. Der Nobelpreisträger von 1905 wies auch den Erreger des Milzbrands und der Cholera nach.
    Jahrhundertelang bis in die 1880er Jahre verbreitete eine rätselhafte Krankheit, die in Deutschland jeden zweiten Todesfall bei Menschen zwischen 15 und 40 Jahren verursachte, Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Die Patienten fühlten sich zunächst müde und schlapp, hatten leicht erhöhte Temperaturen, einen Reizhusten und ringförmige Hautausschläge. Dann traten je nach Fall geschwollene Lymphknoten, Lungen- und sonstige Organentzündungen sowie zunehmender Auswurf auf. Die Ursache dieser Tuberkulose, im Volksmund »Schwindsucht« genannt, lag völlig im Dunkeln.
    1882 legte Robert Koch seine Forschungsergebnisse vor, dass es sich bei dem Erreger um ein Bakterium handelt, das er als

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