Was ich mir schon immer merken wollte
Leben.
Die Geschichte des Glases
Von Menschen hergestelltes Glas gab es erstmals vor etwa 6000 Jahren in Mesopotamien. Die Glasmacherkunst breitete sich über den Vorderen Orient aus. Die ersten Trinkgefäße entstanden etwa um 300 v. Chr. in Indien und China.
Die Entdeckung der Glasmacherkunst entsprang vermutlich einem Zufall: Beim Brennen von Keramik hatte sich sandhaltiger Ton mit Ofenasche vermischt und war durch die hohen Temperaturen geschmolzen. Aus der Glut herausfallende Tropfen erstarrten zu einem harten Material – dem Glas. Eines der ersten Zentren der Glasherstellung war um 3500 v. Chr. Ägypten; in Theben standen Glasperlen bald hoch im Kurs.
Mit dem heutigen Glas hatten die frühen Versuche allerdings noch wenig gemein: Das Glas war undurchsichtig und um einen Kern aus Lehm und Sand geformt. Um 1500 v. Chr. nahmen dekorative Elemente zu, die durch Schleifen und Farbbeigaben erreicht wurden. Erst um 650 v. Chr. war es möglich, Glas mittels Arsen zu reinigen – das Klarglas war erfunden. Im 3. Jahrhundert v. Chr. verstanden es die Bewohner Indiens und Chinas, die ersten Gefäße aus Glas zu produzieren.
Ein Meilenstein in der Geschichte der Glasmacherkunst war um 100 v. Chr. die Erfindung des Glasblasens in Syrien, wodurch fortan alle möglichen Glasformen hergestellt werden konnten. Die damals verwendeten Glasmacherpfeifen mit Eisenrohren und Mundstück werden im Prinzip auch heute noch genutzt – wenngleich auch nicht für die industrielle Fertigung, sondern überwiegend für kunsthandwerkliche Objekte. Der künstlerische Aspekt erlebte im Mittelalter eine Blütezeit, als durch Schnitt und Schliff sowie Glasmaltechniken und Mosaike immer neue Gestaltungsmöglichkeiten entstanden.
Erhellendes
Bei der industriellen Glasproduktion werden in erster Linie Quarzsand, Natron und Kalk eingesetzt, allerdings kommen je nach Glasart zahlreiche weitere chemische Elemente zum Einsatz.
Die heilige Inquisition
Die kirchliche Prüfung, Verfolgung und die anschließende staatliche Bestrafung der Abweichler von der katholischen Lehrmeinung erlebte ihre Hochphase zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert. Die Inquisition, die auch vor Folter und Mord nicht zurückschreckte, hielt sich bis ins 19. Jahrhundert.
Das Zusammenwirken von Kirche und Staat im Rahmen der Inquisition (lateinisch: Untersuchung) setzte schon 380/81 nach dem Edikt Kaiser Theodosius’ I. ein. Der institutionelle Kampf gegen vermeintliche Ketzer und Häretiker verschärfte sich ab 1184 zunächst gegen die Katharer und Waldenser, später auch gegen Lollarden und Hussiten. 1199 schuf Papst Innozenz III. die kirchenrechtliche Basis für bischöfliche Inquisitionsgerichte, deren Aktivitäten 1231/32 von Papst Gregor IX. in Rom zusammengefasst wurden. Den Auftrag zur Durchführung der Inquisition, die sich seit der ersten Häfte des 13. Jahrhunderts auch offiziell auf Folter stützen durfte, wurde zumeist dem Dominikanerorden übertragen. Schuldig Gesprochene wurden seit 1224 auf dem Scheiterhaufen verbrannt, um ihre Seelen zu reinigen.
Konnten keine Zeugen für die abweichlerische Meinung eines Angeklagten aufgeführt werden, entschied bis ins frühe 13. Jahrhundert das Gottesurteil, das der Beschuldigte auch selbst verlangen durfte: Bei der Wasserprobe galt der gefesselt ins Wasser Geworfene als schuldig, wenn er nicht unterging, beim sogenannten Probebissen, wenn er vergiftetes Brot wieder erbrach. Potenzielle Ketzer mussten auch über glühende Pflugscharen gehen oder sich im Zweikampf behaupten.
Die 1542 von Papst Paul III. etablierte Kongregation für römische und weltweite Inquisition läutete eine erneute Verschärfung der Verfolgung Andersdenkender ein. Dieses sogenannte Heilige Offizium, das als Kontrollinstanz aller Glaubensgerichte diente, ging 1965 in der Glaubenskongregation auf. Zu gefürchteten Zentren der Inquisition entwickelten sich vor allem Spanien und Portugal, wo 1478 bzw. 1536 das Amt des Großinquisitors geschaffen wurde. In Spanien hielten sich die Institutionen der Inquisition ebenso wie in Italien bis ins 19. Jahrhundert.
Erhellendes
In den Hexenprozessen des Mittelalters waren Gottesurteile bis ins 17. Jahrhundert zugelassen.
Das heliozentrische Weltbild
Der Mathematiker und Astronom Nikolaus Kopernikus (1473–1543) begründete das heliozentrische Weltbild, das die Sonne als Mittelpunkt des Universums betrachtet. Seine Überlegungen wurden von Johannes Kepler (1571–1630) untermauert.
Seit der Zeit des
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