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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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griechischen Mathematikers und Astronomen Ptolemäus (um 100–175 n. Chr.) waren die Menschen vom sogenannten geozentrischen Weltbild überzeugt: Die Erde – und mit ihr der Mensch – bildete nach allgemeiner Ansicht den Mittelpunkt der Welt. Da dies auch den Lehren der christlichen Kirche entsprach, war es im Mittelalter äußerst gefährlich, diesem Weltbild zu widersprechen, um nicht in die Mühlen der heiligen Inquisition zu geraten.
    In seiner 1543 veröffentlichten Schrift »Sechs Bücher über die Umläufe der Himmelskörper« stellte Nikolaus Kopernikus aber genau dieses Weltbild in Frage. Durch seine Studien der Planetenbahnen war er zu der Überzeugung gelangt, dass die Sonne im Zentrum des Universums stehen müsse. Die Erde drehe sich um ihre eigene Achse sowie – wie die anderen Planeten – um die Sonne. Kopernikus hatte diese revolutionären Überlegungen aus Furcht vor Verfolgung fast 30 Jahre weitgehend geheimgehalten. Er widmete sein Werk dem in astrologischen Fragen aufgeschlossenen Papst Paul III.; gleichwohl lehnte die katholische Kirche Kopernikus’ Erkenntnisse ab und setzte seine Bücher 1616 auf den Index.
    War Kopernikus noch von kreisförmigen Planetenbahnen ausgegangen, so erkannte Johannes Kepler, dass sich die Planeten in elliptischen Bahnen um die Sonne bewegen. Durch seine Forschung stützte er das kopernikanische Weltbild, das daraufhin ab dem 17. Jahrhundert die geozentrischen Theorien nach und nach verdrängte.
    Erhellendes

Heliozentrische Weltbilder existierten bereits im 4. Jahrhundert v. Chr., am bekanntesten waren die Überlegungen des griechischen Astronomen Aristarchos von Samos aus dem frühen 3. Jahrhundert.

Kopernikus wurde erst 1757 von der katholischen Kirche rehabilitiert.

»Der Besuch der alten Dame«
    Das 1956 uraufgeführte Drama »Der Besuch der alten Dame« des schweizerischen Schriftstellers Friedrich Dürrenmatt (1921–1990) zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Bühnenwerken nach 1945. Es thematisiert die Korrumpierbarkeit der Moral.
    Die Milliardärin Claire Zachanassian sinnt auf Rache: Einst wurde sie mit Schimpf und Schande aus ihrem Heimatstädtchen Güllen vertrieben, nachdem sie einen Gerichtsprozess gegen ihren früheren Geliebten Alfred III verloren hatte. Dieser hatte durch gekaufte Meineide die Vaterschaft ihres gemeinsamen Kindes erfolgreich geleugnet. Durch mehrere Ehen zu Reichtum gekommen, kehrt Claire als alte Dame zurück und macht den Bürgern des verarmten Güllen ein unmoralisches Angebot: Sie verspricht ihnen eine Milliarde, wenn sie Alfred III töten.
    Die anfängliche Entrüstung über den Vorschlag wandelt sich bald in Wankelmütigkeit. Von der Aussicht auf Geld und Wohlstand verführt, wird schließlich einstimmig die Hinrichtung IIIs beschlossen, der sich seinen Mitbürgern von Schuld geplagt ausliefert. Der Tod IIIs wird von den Bürgern zum nachträglichen Akt der Gerechtigkeit und zum »Tod aus Freude« umgedeutet, um die eigene Verwerflichkeit zu kaschieren. Die Gemeinde jubelt über die Gabe der Wohltäterin, die den Ort des Geschehens schließlich wieder verlässt.
    Dürrenmatt überzeichnete seine tragische Komödie, die sich an antiken griechischen Tragödien orientiert, teilweise bis ins Groteske und erhöhte auf diese Weise die sarkastische Sprach- und Situationskomik. Eine moralische Überhöhung seines Dreiakters aber lehnte Dürrenmatt ab: Im Nachwort stellte er klar, dass er sich »von diesen Leuten durchaus nicht distanziert« und darüber hinaus »nicht so sicher ist, ob er anders handeln würde«.
    Erhellendes

Der weltweite Erfolg des Bühnenstücks machte Dürrenmatt finanziell unabhängig.

Die Uraufführung fand 1956 in Zürich statt; in der Hauptrolle brillierte Therese Giehse.

Dürrenmatt legte auch eine Opernfassung seines Werkes vor, die 1971 uraufgeführt wurde. Die Musik komponierte der Österreicher Gottfried von Einem.

Maximilien de Robespierre
    Der französische Revolutionär Maximilien de Robespierre (1758–1794) glaubte, die Ideale der Französischen Revolution nur mithilfe von Terror durchsetzen zu können – was den Schreckensherrscher letztendlich selbst den Kopf kostete.
    Der am 6. Mai 1758 in Arras in Nordfrankreich geborene Robespierre war ab 1781 als Rechtsanwalt in seiner Heimatstadt in der Provinz Artois tätig. 1789 begann seine revolutionäre Laufbahn mit dem Verfassen einer Broschüre, in der er die Provinzialstände als »Bund einiger Bürger« gegen das Volk geißelte.

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