Was ich mir schon immer merken wollte
»Wissenschaft der Logik«, 1816 erschien der dritte Band. Hegel skizzierte darin die Entwicklung des Absoluten. Als Professor in Heidelberg (1816–1818) verfasste er die »Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften« (1817), in der er ein die Wirklichkeit umfassendes philosophisches System entwarf.
1818 wurde Hegel in Berlin Nachfolger Johann Gottlieb Fichtes an der Philosophischen Fakultät. Seine Gedanken beeinflussten die Politik des 19. Jahrhunderts, zahlreiche philosophische Strömungen wie den Marxismus und verschiedene Bereiche der Kultur.
Erhellendes
Am 14. November 1831 fiel Hegel einer Cholera-Epidemie in Berlin zum Opfer.
Erste Herztransplantation
Der südafrikanische Chirurg Christiaan Barnard (1922–2001) führte 1967 die erste Herztransplantation bei einem Menschen durch. Der Patient, der in Polen geborene Louis Washkansky, starb zweieinhalb Wochen nach dem Eingriff an einer Lungenentzündung.
Die Frage, wer die erste Herzverpflanzung in der Geschichte der Menschheit vornehmen würde, entwickelte sich 1967 zu einem Wettlauf zwischen Christiaan Barnard und seinem New Yorker Kollegen Adrian Kantrowitz. Das US-amerikanische Chirurgenteam vom Maimonides Hospital in Brooklyn hatte bereits zahlreiche Erfahrungen mit implantierten Herzen bei Schimpansen gesammelt und schien für den Einfriff am Menschen weit besser gerüstet als der Südafrikaner, der am Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt weit weniger Tierversuche absolviert hatte.
Doch Barnards Ehrgeiz triumphierte über alle Bedenken: Als am 3. Dezember 1967 eine sterbende Frau in sein Hospital eingeliefert wurde, sah der 45-jährige Chirurg seine Chance. Noch in der Nacht setzte er dem 54-jährigen Diabetiker Louis Washkansky in einer gut fünfstündigen Operation das Herz der inzwischen Verstorbenen ein. Washkanskys Körpertemperatur wurde auf 30 °C reduziert, dann folgte die Entfernung seines eigenen Herzens. Der an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossene Patient erhielt das neue Herz, das Barnard mit den Blutgefäßen Washkanskys verband. Nach der Erwärmung des Körpers auf 36 °C begann das Herz nach einem Elektroschock zu schlagen.
Die anfängliche Freude über den gelungenen Eingriff – Washkanskys Genesung schien Tag für Tag Fortschritte zu machen – wich am 21. Dezember 1967 der Ernüchterung, als der Patient infolge einer Lungenentzündung starb. Auch aus Brooklyn gab es schlechte Nachrichten: Drei Tage nach Barnards Eingriff hatte Kantrowitz einer Neugeborenen ein Herz eingesetzt, doch das Mädchen verstarb bereits sechs Stunden später.
Erhellendes
Barnards zweiter Patient, der Zahnarzt Philip Blaiberg, lebte mit dem am 2. Januar 1968 implantierten Herzen mehr als 19 Monate lang.
Brahms’ »Deutsches Requiem«
Mit dem 1868 uraufgeführten »Deutschen Requiem« schuf der Komponist Johannes Brahms (1833–1897) ein ergreifendes Werk, das seine Zuhörer bis heute tief bewegt und einen festen Platz in der Musikgeschichte erobert hat.
Der Tod seines väterlichen Freundes und künstlerischen Mentors Robert Schumann im Jahr 1856 gab Brahms den ersten Anstoß, eine Trauermusik zu komponieren. Doch erst der Tod seiner innig geliebten Mutter 1865 ließ ihn den Gedanken auch in die Tat umsetzen. Allerdings wurde sein »Deutsches Requiem« keine Totenmesse im Sinne der lateinischen kirchenmusikalischen Tradition. Brahms vertonte in seinem Requiem vielmehr eine Reihe biblischer Texte zum Thema »Sterblichkeit« und wählte dazu 16 Bibelstellen aus verschiedenen Büchern der Lutherbibel aus. Die Auswahl verdeutlicht, dass Brahms sich nicht der kirchlichen Dogmatik unterwerfen wollte. Er suchte die Bibelstellen nach seinen persönlichen religiösen Gefühlen und Gedanken zusammen. So verzichtete er auf die traditionellen Bilder von göttlicher Rache und Strafe sowie der Erlösung am Tag des jüngsten Gerichts und beschritt ganz neue Wege: An ihre Stelle setzte er Gedanken von Trauer und Hoffnung sowie vor allem die Idee des Trostes für die Hinterbliebenen.
Bei der Uraufführung am Karfreitag 1868 im Bremer Dom, die Brahms selbst dirigierte, feierte das »Deutsche Requiem« mit seiner romantischen, gleichzeitig an barocker Kirchenmusik orientierten und doch so typisch Brahms’schen Musik einen großen Erfolg. »Mich hat dieses Requiem ergriffen, wie noch nie eine Kirchenmusik«, notierte Clara Schumann im April 1868 in ihrem Tagebuch – und wie ihr geht es den Zuhörern noch heute: Brahms erfolgreichstes von insgesamt sieben
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