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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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längst irgendetwas passiert.« Ungeachtet seiner zuversichtlichen Worte spähte Simon nervös die Straße entlang, als rechnete er jederzeit mit einer Konfrontation.
    »Er hat kein Wort gesagt«, teilte uns Danny bei seiner Rückkehr mit, aber er strich über meine Hand  –  wie um mir zu zeigen, dass er meine Angst verstand und auf meiner Seite war.
    »Haben wir alles?«, fragte Simon. »Okay  –  dann fahren wir zurück.«
    Auf der Heimfahrt schwiegen wir die meiste Zeit über. Als Danny versuchte, ein Gespräch anzufangen, schien Simon mit seinen Gedanken ganz woanders zu sein und gab keine Antwort. Ich spielte mit dem Gedanken, Danny von dem Zeitungsartikel zu erzählen, aber Simon erwähnte
ihn nicht, und mir widerstrebte es, ein Thema anzuschneiden, bei dem ich gezwungen wäre, Trudies Namen auszusprechen. Ich hatte Angst, ich würde mich daran verschlucken. Selbst ohne den Namen konnte ich den tiefen Kummer nicht abschütteln, der mich überfiel, wann immer ich es mir gestattete, an sie zu denken. Ich versuchte, mich auf etwas anderes zu konzentrieren, starrte vor mich hin und richtete meine Aufmerksamkeit auf Dannys Hinterkopf. Ein kleiner Teil seines Nackens war sichtbar, wo das Haar sich teilte. Die Haut war bleich, weil die Sonne dort normalerweise nicht hinkam, und die dünne Linie der Goldkette scharf von der Haut abgegrenzt. Eine Reihe von Gedanken schlichen sich unerwartet an: Nacken führten zu Hälsen, Hälse zu Strangulation und Strangulation zu Rachel Hewitt  –  und zu Trudie. Simons Initialen auf seinem Schraubenzieher. Simons Initialen auf seiner Taschenlampe.
    Ich musste diese Gedanken unbedingt stoppen … aus dem Fenster schauen  –  sind da drüben im Feld Pferde? … Weg mit den Gedanken, weg damit … Ich ballte die Hände so fest zusammen, dass die Nägel in meine Handflächen schnitten. Ich hörte nicht auf damit, bis der Schmerz alles andere übertönte. Ich drohte mir an, dies immer wieder zu tun, sollten meine Gedanken auf gefährliche Abwege geraten.
    Simon und Danny halfen mir, die Einkäufe ins Haus zu tragen, ehe sie sich erneut ihrer Gartenarbeit widmeten. Nachdem ich alles verstaut hatte, kehrte ich ins Badezimmer zurück, um meinen Kopf noch einmal ins Waschbecken zu halten. Ich hatte diesen Moment gefürchtet, aber er war weniger schlimm als erwartet. Keine seltsamen Geräusche bombardierten mich, keine unsichtbaren Beobachter
lauerten hinter meinem Rücken. Ich rubbelte mein Haar mit dem Handtuch trocken, ging dann ins Zimmer, um es zu föhnen. Nach ein, zwei Minuten ertappte ich mich dabei, wie ich vor mich hin summte. Sofort unterbrach ich mich und blickte mich verstohlen um, rechnete halb mit irgendeinem Zeichen der Missbilligung; doch die vertrauten unbelebten Gegenstände um mich herum strahlten blanke Gleichgültigkeit aus.
    Die Verschnaufpause war nur ein kurzes Intermezzo gewesen. Kaum hatte ich zu summen aufgehört und das Lied aus meinen Gedanken verbannt, wurde seine Stelle sofort von einer Vielzahl an Sorgen eingenommen, die sich in einer Linie formierten und um meine Aufmerksamkeit wetteiferten. Da war unsere Geschichte  –  wir mussten eine Geschichte absprechen, einfach für den Fall, dass jemand auftauchte und nach Trudie fragte. Dann waren da noch ihre Sachen. Wir würden uns ihrer irgendwie entledigen müssen. Wir hätten sie mit ihrer Leiche begraben können  –  aber dafür war es jetzt zu spät. Und das Séance-Zimmer  –  es musste aufgeräumt werden. Das Büchereibuch über Mord und Mysterium musste zurückgebracht werden.
    Und am Ende dieser Linie hüpfte ungeduldig und verzweifelt um meine Aufmerksamkeit bemüht der Gedanke, was ich mit Danny tun sollte. Ich versuchte, ihn zu ignorieren, doch er bedrängte mich, weigerte sich, ruhig zu bleiben und auf seinen Aufruf zu warten. Aus der Art, wie Danny mich ansah, wie seine Hand über meine strich, wusste ich, dass sich für ihn nichts zwischen uns geändert hatte. In seiner Vorstellung waren wir auf dem besten Weg, den Rest des Lebens zusammen zu verbringen  – doch für mich hatte sich alles verändert. Ungeachtet aller anderen
Dinge war unsere Beziehung nun davon überschattet, dass wir gemeinsam Trudies Leiche beseitigt hatten. Wie viele Jahre auch vergehen mochten, ich könnte ihn niemals wieder ansehen, ohne den brennenden Schmerz dieser Erinnerungen zu spüren. Die einzige Möglichkeit, mich davon zu befreien, lag darin, unsere Bande für immer zu kappen und zu

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