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Was ist koscher - Jüdischer Glaube

Was ist koscher - Jüdischer Glaube

Titel: Was ist koscher - Jüdischer Glaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Spiegel
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unter FremdherrschaĞ . 333 v.d.Z. ist ein für alle Schüler sehr bekanntes Datum. Wir alle lernten es mal so: Drei Drei Drei – bei Issos Keilerei. Meistens wissen wir nur nicht mehr, was in dieser Schlacht eigentlich entschieden wurde.
    Alexander der Große haĴ e damals den König von Persien vernichtend geschlagen. Sein Traum, die ganze Welt hellenistisch werden zu lassen, schien kurz vor der Erfüllung. Sein Imperium reichte von Griechenland bis zu den Grenzen von Indien. Ägypten und Babylonien, diese beiden großen antiken Kulturen, waren ebenfalls in seiner Hand, ebenso das kleine Judäa. Alexander, ein Schüler des großen Philosophen Aristoteles, erlaubte den Juden, ihren Glauben weiterhin zu leben.
    Eine interessante Entscheidung für einen Hellenen, dem der jüdische Monotheismus sehr fremd sein musste. Aus Dank-barkeit für diese Großzügigkeit gehört Alexander bis heute zu den wenigen nichtjüdischen Namen, den jüdische Eltern ihren Söhnen geben und mit denen sie im GoĴ esdienst zur Thora aufgerufen werden können, um dort einen Segen über die Thora zu sprechen und das Wort GoĴ es direkt zu verneh-men.
    In der Diaspora hat sich im Laufe der Jahrhunderte die Tradition entwickelt, den Kindern nichtjüdische Namen zu geben.
    Man wollte einerseits so sein wie die anderen, andererseits wollte man versuchen, nicht unbedingt gleich über den Namen als Jude erkennbar zu sein. Der Antisemitismus war eine zu große Gefahr. Doch gab man den Kindern zusätzlich einen jüdischen, einen hebräischen Namen, der im Pass nicht immer auĞ auchte, sondern nur im religiösen Bereich. So heiße ich mit bürgerlichem Namen Paul, mein hebräischer Name ist jedoch Jitzchak ben Chaim, also Isaak, Sohn des Chaim.
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    Alexander ist der einzige nichtjüdische Name, der den syna-gogalen Status der hebräischen Namen erhalten hat.
    Nach dem Tod Alexanders wird sein Reich aufgeteilt.
    Ägypten wird von Ptolemäus I. übernommen. Er gründet die Dynastie der Ptolemäer, die auch über Judäa herrschen. Sie lassen die Juden im Großen und Ganzen in Ruhe. In Alexandria, einer blühenden Stadt am ägyptischen Nildelta, entwickelt sich eine der kulturell bedeutendsten jüdischen Gemeinden der Geschichte. Diese Juden bleiben ihrem GoĴ
    treu, sprechen jedoch auch Griechisch und sind mehr oder weniger assimiliert. Ihr berühmtester Sohn, Philo von Alexandria, der von 25 v. d. Z. bis 40 d. Z. lebte, wird Philosoph und versucht, griechische Philosophie und jüdische Gelehrsamkeit zu einem Lehrgebäude zu verbinden.
    In Alexandria wird damals übrigens auch die hebräische Bibel zum ersten Mal ins Griechische übersetzt. Diese Übersetzung ist die berühmte »Septuaginta«. Sie bildet die Basis der Bibelkenntnisse, die in der nichtjüdischen und später christlichen Welt erst durch diese Übertragung verbreitet werden konnten.
    Ein wichtiger EinschniĴ in die judäische Geschichte bedeutet die Machtübernahme des Seleukidenkönigs Antiochus III. aus Syrien. Er stammt aus der Antiochen-Dynastie, die ebenfalls als Erbnachfolger Alexanders einen Teil seines Reiches ver-waltet. Antiochus ist alles, nur nicht tolerant. Und er beginnt sogleich die Juden im Lande zu verfolgen. Er will aus Jerusalem eine griechische Stadt machen. So etwas wie »Olympische Spiele« wird in Jerusalem eingeführt, die Sportler sind, wie in Hellas üblich, nackt. Für Juden eine GoĴ eslästerung besonderer Art. Doch sein Nachfolger, Antiochus Epiphanes IV., soll noch Schlimmeres über Jerusalem verhängen. Er besetzt die 89
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    Stadt vollständig und verbietet den Juden die Religionsaus-
    übung. Beschneidungen können nicht mehr vorgenommen werden, die Religionsschulen werden geschlossen. Doch das ist noch nicht alles: Antiochus lässt den Heiligen Tempel Got-tes plündern und stellt in das Allerheiligste eine Zeusstatue!
    Diese Entwicklung führt zunächst einmal zu einem innerjüdischen Konfl ikt. Die hellenistischen Juden, die sich schon mehr oder weniger assimiliert haben, geraten mit den Traditionalisten in Streit. Die frommen Orthodoxen, die von dem Priester MaĴ hathias (hebräisch: Matitjahu) und später von dessen Söhnen angeführt werden, beginnen gegen die hellenistische Okkupationsarmee einen Guerillakrieg. MaĴ hathias‘ Sohn Judah Makkabi tat sich diesbezüglich besonders hervor. Unter der Führung der Makkabäer-Dynastie soll es den

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