Was Katzen wirklich wollen
Die Defektmutanten Sphynxkatze (sogenannte Nacktkatzen), Fold- oder Faltohrkatze (mit Knickohren), Pudelkatze (mit Kräuselfell und zusätzlich mit Knickohren) und Manx- beziehungsweise Bobtailkatze (ganz schwanzlos oder lediglich mit Stummelschwanz)
• Rexkatzen ohne Tasthaare (→ > )
Verleumdeter Dämon
Nach wie vor verbindet man die Katze vor allem in den stark katholisch geprägten Ländern mit Bösartigkeit, Unglück und Hexerei. In Italien werden laut verschiedener Tierschutzorganisationen jährlich mehr als 50.000 schwarze Katzen von Menschen, die sich vor ihnen fürchten, erschlagen oder in perversen Riten grausam hingerichtet. Aber auch in Deutschland fällt auf, dass in Tierheimen schwarze Katzen am schwersten vermittelbar sind. Sie machen auch den größten Anteil an gezielten Vergiftungsopfern aus.
Schauen wir also vom hohen Podest unseres aufgeklärten, modernen Atomzeitalters nicht allzu hochmütig auf das sogenannte »finstere« Mittelalter herab. Die Katze konnte bis heute ihr okkultes Flair nicht loswerden.
Eine Katze als Freund wirkt beruhigend auf uns Menschen und vermittelt gleichzeitig Lebensfreude. Sie hilft gegen Einsamkeit, unterstützt die Heilung von Krankheiten und ersetzt in Lebenskrisen einen Therapeuten.
Gepriesenes Nutztier
Die Mäusefängerin: Ebenso wie die etwas prosaischeren alten Griechen und Römer, die in der Katze kein göttliches Wesen sahen, schätzen heute noch die Landwirte die fleißige Mäusejägerin.
Der Bauer freut sich beim Anblick einer feldernden Katze und stellt ihr und ihrem Clan Schalen mit frisch gemolkener Milch hin. Mancher Bauer verweigert die Kastration der sich allzu rasch vermehrenden Tiere mit der Begründung, er brauche auf seinem Hof viele Katzen. Es gibt immer noch zu viele Mäuse, in den Scheunen des alten Ägyptens wie auf den Feldern des modernen Deutschlands.
Die Gesellschafterin: Eine ganz andere Aufgabe hat die Katze vorwiegend in größeren Städten.
Hier ist sie Sozialpartnerin vieler alleinstehender, insbesondere alter Menschen. Meistens halten diese Singles und Senioren einzelne Katzen, an die sie sich mit tiefer Zuneigung binden. Weil diese Einzelkatzen aber häufig in engen Wohnungen ohne Auslauf leben, kann das schnell zu Problemen führen (→ > ).
An dieser Stelle möchte ich noch eine kleine Mahnung an die »alleinerziehenden« Katzenhalter äußern: Obwohl gerade Katzen mit ihrem runden Köpfchen, den niedlichen Pausbacken und den großen, runden Augen an kleine Kinder erinnern, ist die Katze kein Kindersatz!
Denn jede Katze ab einem Alter von einem Jahr ist ein erwachsenes Tier, wenn auch mit kindlichem Hang zum Anschluss an ihre Menschen.
Sicherlich werden Sie die Unterstellung, in Ihrer Katze einen Kindersatz zu sehen, weit von sich weisen, aber einer kleinen Schwäche in dieser Hinsicht ist fast jeder unterworfen.
Wie viele Menschen brüllen Hunde an, als ob sie schwerhörig seien, reden aber mit Katzen mit hoher Stimme und in Babysprache? – Merken Sie was?
Das Familientier: Einen weiteren Nutzen hat die Katze als Familientier. Kinder, die mit Katzen, Hunden oder auch Kleintieren aufwachsen, sind ausgeglichener, fantasievoller und rücksichtsvoller als solche ohne Tier. Sie erweisen sich auch als gesünder, weil ihr Immunsystem besser trainiert wird und der Kontakt mit einer schnurrenden Katze die Nerven und das Herz-Kreislauf-System entspannt.
Allerdings ist eine Katze kein Kinderspielzeug und auch kein Mittel, um ein Kind zur Verantwortung zu erziehen, indem man es mit der Betreuung des Tieres alleinlässt. Es sollte stets »unsere Katze« statt »deine Katze« heißen. Je nach der Veranlagung des Familienmitglieds hat die Katze in verschiedenen Situationen verschiedene Freunde: Papi, der mit Bier vor sich und Katze auf dem Schoß Fußball schaut; Mama, die Beherrscherin der Küche, des Kühlschranks und der Vorratskammer; Klein Gregor, der herrlich mit der Katze herumtollt; der verträumte Severin, der still auf dem Boden sitzt und die Katze unermüdlich krault und streichelt und sie draußen bei ihren Streifzügen beobachtet. Und, nicht zu vergessen, die tüchtige Ursula, die zwar keinen großen Draht zu Tieren hat, aber der Katze brav und mit Engelsgeduld x-mal am Tag die Tür öffnet. Wem das Bild zu klischeehaft ist, mag die Rollen anders besetzen. Die Harmonie ist ausschlaggebend.
INFO
RECHENEXEMPEL FÜR DEN LANDWIRT
Eine feldernde Hauskatze fängt pro Tag etwa 10 bis 20 Mäuse, das sind, ganz rund
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