Was nicht passt, wird kuessend gemacht
du, dass es Schmetterlinge gibt, die jedes Jahr mehr als tausend Meilen fliegen? Sie sind wie Zugvögel. Ich war beeindruckt, aber sie haben mich nicht so inspiriert, wie ich erhofft hatte.“ Erneut schaute sie ihn an. „Du hast meine Karriere verfolgt?“
„Es ist schwer, nicht von dir zu lesen.“ Er wich der Frage aus. Denn wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass er versuchte, allem, was mit Cat zu tun hatte, so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen.
„Das glaube ich. Die Presse ist an so vielem aus meinem Leben interessiert. Du weißt nicht, wie es ist, wenn man sich wünscht, so zu sein wie alle anderen. Normal zu sein. In einen Supermarkt gehen zu können, ohne auf Schritt und Tritt verfolgt zu werden.“
„Du willst in einen Supermarkt gehen? Warum?“
Sie lächelte. „Na gut, vielleicht nicht gerade in einen Supermarkt, aber du weißt, was ich meine. So berühmt und talentiert zu sein ist schwierig.“
„Ja, dein Leben ist wirklich grausam.“
Sie seufzte und lehnte sich gegen ihn. „Ich wusste, dass du mich verstehen würdest.“
Offensichtlich war die Ironie seiner Bemerkung an ihr abgeperlt. Was ihn nicht sonderlich überraschte. Überraschender war, dass er sich durch ihr Gewicht an seiner Schulter nicht abgelenkt fühlte. Er verspürte keinerlei Drang, den Arm um sie zu legen oder sie näher an sich zu ziehen. Sicher, sie war wunderschön, aber na und?
Er saß da, atmete ihr vertrautes Parfum ein und erforschte vorsichtig seine Gefühle für sie. Der Spruch, dass das Gegenteil von Liebe nicht Hass war, sondern Gleichgültigkeit, ergab auf einmal einen Sinn. Er wollte Cat nicht. Er war nicht an ihr interessiert. Sie war jemand, den er mal gekannt hatte. Vor die Wahl gestellt, mit Nevada oder mit der Frau, die gerade neben ihm saß, ins Bett zu gehen, würde er nicht eine Sekunde zögern. Mit Nevada zu schlafen war das reinste Vergnügen. Was vor allem daran lag, dass er sie gut leiden konnte.
Das ist es, dachte er. Er mochte Nevada. Sie war jemand, mit dem er sich gern unterhielt und seine Zeit verbrachte. Cat hatte er nie gemocht. Er war in sie vernarrt gewesen, verzweifelt besessen von dem Wunsch, bei ihr zu sein. Aber er hatte sie nie wirklich gemocht.
Er fühlte sich wie Scrooge am Ende des Films Die Nacht vor Weihnachten , wenn der alte Mann erkannte, dass er Weihnachten doch nicht verpasst hatte. Dass er immer noch Zeit hatte, sich reinzuwaschen.
Natürlich war er im Moment nicht mit Cat allein. Er wollte sichergehen, dass es ihm noch genauso ging, wenn nur sie beide zusammen waren. Aber es fiel ihm schon wesentlich leichter zu atmen.
„Worüber freust du dich so?“, fragte sie und schaute zu ihm auf.
„Ich bin eben ein fröhlicher Kerl.“
Sie erreichten das Hotel. Einer der Portiers trat ans Auto, um die Tür zu öffnen, und Cat stieg aus.
Obwohl Tucker direkt hinter ihr war und sah, was passierte, hätte er es nicht erklären können. Sobald Cat sich aufrichtete und lächelte, kamen die Leute angelaufen. Zwei Pagen drängelten sich gegenseitig aus dem Weg, um derjenige zu sein, der sie ins Hotel begleitete. Drei weitere Hotelangestellte eilten auf Cat zu und begrüßten sie überschwänglich. Ein kleiner, verängstigter Mann mit runder Brille und blassen, zitternden Händen gesellte sich zu der Gruppe.
„Ms Stoicasescu, Ms Stoicasescu, wie geht es Ihnen? Hat die Reise Sie sehr erschöpft? Können wir irgendetwas für Sie tun?“
Cat lächelte die Hotelmitarbeiter an, wählte den Arm des größten, jüngsten Pagen und warf dem kleinen Mann einen Blick zu.
„Herbert, ist meine Suite bereit? Ich bin erschöpft.“
„Natürlich“, sagte der kleine Mann und deutete eine leichte Verbeugung an, als sie an ihm vorbeiging. „Ich habe mich um alles gekümmert.“ Der Mann schaute Tucker an. „Sind Sie Mr Janack?“, fragte er.
Tucker nickte.
„Ich bin Herbert, Ms Stoicasescus Assistent. Sie hat mir gesagt, dass sie sich darauf freut, heute mit Ihnen gemeinsam zu Abend zu essen. Zusammen mit Ms Hendrix. Ich habe bereits einen Tisch reserviert.“
Tucker überlegte, ihn darauf hinzuweisen, dass Fool‘s Gold keine Stadt war, in der man einen Tisch reservieren musste, entschied dann aber, dass der arme Kerl schon genug Probleme hatte.
„Ich habe heute Abend bereits andere Pläne“, erwiderte Tucker und genoss das neu erwachte Gefühl, sein eigener Herr zu sein.
„Aber Sie werden erwartet.“ Herbert klang zu gleichen Teilen verängstigt und entsetzt.
„Cat
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