Was nicht passt, wird kuessend gemacht
wirklich kein Problem.
„Mr Janack, es war bisher ein Vergnügen, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.“
„Nennen Sie mich bitte Tucker.“
Bürgermeisterin Marsha nickte. „Tucker.“ Sie schaute zu Nevada und dann wieder zu ihm. „Weshalb es mich umso mehr schmerzt, heute herkommen und über etwas Unangenehmes reden zu müssen.“
Er unterdrückte ein Stöhnen. Da ist es, dachte er und versuchte, zu überlegen, was genau die gute Bürgermeisterin so aufgebracht haben könnte.
„Was stimmt nicht?“, fragte Nevada. „Alle Anträge sind fristgerecht gestellt und genehmigt worden, wir bezahlen unsere Gebühren, die Pläne sind abgesegnet.“
Die Bürgermeisterin streckte die Hand aus und tätschelte Nevadas Unterarm. „Keine Sorge. Ich habe keine Beschwerden über den Bau. Ich wünschte, die anderen Geschäfte in dieser Stadt würden ebenso gut über die Bühne gehen. Mich treibt ein etwas delikateres Problem hierher. Eines, bei dem ich eure Hilfe brauche.“ Sie wandte sich an Tucker. „Vor allem Ihre.“
Das gefiel ihm gar nicht. „Okay“, sagte er langsam. „Was ist das für ein Problem?“
„Caterina Stoicasescu.“
„Cat?“, fragte Nevada. „Was hat sie gemacht?“
„Viel wichtiger noch ist allerdings die Frage“, fügte Tucker hinzu, „was bringt Sie zu der Annahme, ich könnte helfen?“
Nevada schaute ihn an. „Vergiss es. Unsere Bürgermeisterin weiß alles.“
Bürgermeisterin Marsha atmete tief ein. „Um aufs Thema zurückzukommen: Das Problem muss gelöst werden. Oberflächlich betrachtet war Ms Stoicasescu sehr großzügig. Als wir sie für unsere Künstlerserie eingeladen haben, hätten wir nie damit gerechnet, dass jemand ihres Kalibers zusagen würde. Sie ist ganz reizend, gibt Interviews, spricht mit den Schülern an den Schulen. Sie hat sogar eine Vorlesung am College gehalten.“
Tucker runzelte die Stirn. Von alldem hatte er nichts gewusst. Wann hatte Cat sich so in Fool‘s Gold eingebracht? Nevada wirkte genauso erstaunt.
„Ich wusste gar nicht, dass sie es sich hier heimisch macht“, murmelte Nevada.
„Darüber bin ich mir noch nicht ganz sicher. Sie scheint mir nicht der Typ zu sein, der sich irgendwo niederlässt. Doch offensichtlich hat sie Gefallen an unserer Stadt gefunden. Sie möchte uns ein großzügiges Geschenk machen.“
Tucker wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Bürgermeisterin zu. Irgendetwas an der Art, wie sie die Worte „großzügiges Geschenk“ aussprach, vermittelte ihm den Eindruck, dass sie es nicht so meinte.
„Sie wirken nicht erfreut“, konstatierte er.
Marsha setzte die Lesebrille auf und öffnete die Mappe. Dann las sie von dem darin liegenden Blatt vor. „Ms Stoicasescu fühlt sich von der positiven weiblichen Energie in Fool‘s Gold inspiriert. Als Dankeschön dafür, dass die Stadt sie so freundlich aufgenommen und ihr das Gefühl vermittelt hat, dazuzugehören, möchte sie der Gemeinde ein Geschenk machen. Eine Skulptur, die den Geist der Stadt und die weibliche Energie, die diese so einzigartig macht, widerspiegelt.“
„Nicht die am besten formulierte Pressemitteilung aller Zeiten“, sagte Nevada, „aber ich verstehe das Problem noch nicht. Wird die Installation des Kunstwerks zu teuer? Dann können wir eine Spendensammlung ins Leben rufen. Cat hat einen großen Namen. Wir würden bestimmt von überall her Unterstützung bekommen.“
„Die Kosten für die Installation bereiten mir weniger Kopfzerbrechen“, sagte Marsha und setzte die Brille ab. „Es ist eher das Geschenk an sich.“
„Das verstehe ich nicht“, warf Tucker ein.
Die Bürgermeisterin wandte sich an Nevada. „Cat möchte alles Weibliche feiern. Das sind ihre Worte.“
Ihre Miene verfinsterte sich. Wenn Tucker hätte raten müssen, was sie gerade empfand, würde er auf pures Grauen tippen.
„Und wie genau möchte sie das tun?“
„Sie schenkt uns eine riesige Vagina. Den ersten Zeichnungen nach zu urteilen, würde ich sagen, sie ist gute fünf Meter hoch, und sie soll direkt auf dem Marktplatz aufgestellt werden. Wo sich im Moment das Erntedank-Diorama befindet.“
Nevada gab ein ersticktes Geräusch von sich. Tucker suchte nach Worten.
„Eine riesige …“
„Ja.“
Was, zum Teufel, dachte sich Cat nur dabei? Eine Vagina? Auf dem Marktplatz von Fool‘s Gold? Jetzt, wo er darüber nachdachte, war er sich nicht sicher, wie das wohl aussehen würde. Gäbe es auch Eierstöcke, oder waren die Teil der Gebärmutter? Er war definitiv kein
Weitere Kostenlose Bücher