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Was Oma und Opa noch wussten

Was Oma und Opa noch wussten

Titel: Was Oma und Opa noch wussten
Autoren: Udo Ulfkotte
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dem Ko- chen zugefügt werden (zum Beispiel Obst wie Kirschen oder Blau- beeren oder auch Nüsse oder Zimt). Die extrem verdünnte Version wird als Hafersuppe oder Haferschleim bezeichnet. Haferbrei heißt in England porridge und wird dort als warme Frühstücksmahlzeit ge- gessen. In Krisenzeiten ist er in Arbeiterfamilien auch die Mittags- oder Abendmahlzeit. Grieß oder Haferflocken werden in Krisenzei- ten wohl schnell einen höheren Tauschwert haben als viele asiatische Ramschwaren, mit denen moderne Wohnungen überfüllt sind.

    Haferbrei
    Zutaten: pro Person etwa 60 g Haferflocken für eine Hauptmahl- zeit, vermischen mit 300 ml Wasser • etwas Salz und Zimt

    Zubereitung: Das Wasser mit der Prise Salz, dem Zimt und den Hafer- flocken unter ständigem Rühren aufkochen, bis der Brei die ge- wünschte Konsistenz erreicht hat. Wer es süß mag, gibt nach Belie- ben Zucker (oder Süßstoff) hinzu. Man kann nun viele Variationen erstellen, indem man vor dem Aufkochen ganz nach Belieben etwa Rosinen oder klein geschnittenes Obst (etwa Äpfel) mit in den Topf gibt.

    In Krisenzeiten ist die Ernährung nicht nur mengenmäßig, sondern auch qualitativ unzureichend. Bei allen zurückliegenden Nahrungs- krisen im deutschsprachigen Raum bestanden die größten Mängel bei Eiweiß und Fett. Die Hungerjahre waren nicht nur ein Hungernach Kalorien, sondern auch nach Eiweiß und Fett. Abgesehen von der Schwächung der körperlichen Widerstandskraft durch Fettman- gel (Tuberkuloseanfälligkeit) ist Fett der Träger des Geschmacks und vermittelt ein höheres Sättigungsgefühl. Ohne Fett - und deshalb wurden ja die Bucheckern zum Tauschen gesammelt - lassen sich viele Speisen nicht zubereiten. In ihrer Fettnot haben die Hausfrauen die Pfannen früher mit Kaffee-Ersatz ausgerieben, um ein Anbren- nen der mühsam ergatterten Kartoffeln zu verhindern. Der Hunger nach Eiweiß und Fett macht Menschen in Krisenzeiten nicht nur apa- thisch und träge, er macht auch aggressiv. Er weckt den Egoismus und lässt anerzogene Moralvorstellungen zurücktreten. Wer längere Zeit zwangsweise hungert, der hält sich irgendwann nicht mehr an das geltende Recht.

    Wo und wie findet man
    sauberes Trinkwasser?

    Vergessen wir bei alledem nicht, dass es in einer Krisensituation nicht nur um feste Nahrung geht: Wasser ist die wichtigste Voraussetzung für körperliches Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit und wird zu Recht als das elementare Lebensmittel bezeichnet. Wasser findet man auf der Erde immer und überall, auch in der Wüste. Denn ohne Was- ser gäbe es auf der Erde kein Leben.
       Der Mensch kann mehrere Wochen ohne Nahrung, aber nur we- nige Tage ohne Aufnahme von Flüssigkeit überleben. In Katastro- phen- oder Krisensituationen kann auch eine Störung der Wasser- versorgung oder gar eine Verseuchung von Trinkwasser nicht ausgeschlossen werden.
       Trinkwasser ist das wichtigste Lebensmittel, es kann nicht ersetzt werden. Es ist Süßwasser mit einem so hohen Reinheitsgrad, dass es für den menschlichen Gebrauch, insbesondere zum Trinken und zur Zubereitung von Speisen, geeignet ist. Es darf keine krankheitserre- genden Mikroorganismen enthalten und sollte eine Mindestkonzen- tration an Mineralstoffen enthalten. Die am häufigsten im Trinkwas- ser gelösten Mineralstoffe sind Kalzium, Magnesium und Natrium sowie Carbonate, Chloride und Sulfate.
    Wichtigster Bestandteil für jeden Krisenvorrat ist unabdingbar eine ausreichende Menge an sauberer Flüssigkeit, vor allem Trink- wasser. Dieser Bedarf kann auch durch Mineralwasser, Fruchtsäfte oder sonstige lagerfähige Getränke gedeckt werden. Pro Person sollte unten stehender Wasserbedarf berücksichtigt werden.

    Was aber macht man, wenn der Wasserhahn nicht einmal mehr tropft und die Geschäfte geschlossen sind? Wo bekommt man dann frisches Trinkwasser? Im deutschsprachigen Raum machen sich die Men- schen keine Gedanken über Wasser. Regen wird schon lange als lästig empfunden. Wir schimpfen, wenn es regnet. Und wir leiten Abwässer und Gifte in die Seen und Flüsse, als wenn es genug sauberes Wasser gäbe. Diese Einsicht kommt spätestens dann, wenn es plötzlich gilt, trinkbares Wasser zu finden. In unserer Kulturlandschaft ist das auf den ersten Blick kaum noch möglich. An jedem Bach schwimmen

    Wasserbedarf pro Person

    Alter Liter/Tag S ä u g l i n g e 0 b i s 1 2 M o n a t e c a . 1 K i n d e r 1 b i s 4 J a h r e c a . 1 , 5 5 4 b i s 1 0 J a h r e c a . 2 1 0 b i s 1 5
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